Korbach (ots) - Ein 2-jähriger irakischer Junge war am Montagnachmittag alleine in der Jakob-Wittgenstein-Straße in Richtung Medebacher Landstraße unterwegs. Einer Frau aus Diemelsee fiel der Junge auf, weil er zwar mit einer Jacke, aber nicht gerade winterfest angezogen war. Sie kümmerte sich um den Jungen, der sich aufgrund von Sprachbarrieren aber nicht verständlich machen konnte. Noch vor Eintreffen der Polizei boten zwei jugendliche Syrer ihre Hilfe an und statteten das Kleinkind mit einer wärmenden Mütze aus. Sie stellten Bilder des Kindes in sozialen Netzwerken ein und machten sich so auf die Suche nach den Eltern. Die Polizeistreife nahm den kleinen Ausreißer in Obhut und alle machten sich gemeinsam auf den Weg zur Polizeistation. Mit Unterstützung der Stadtverwaltung Korbach wurde ein Dolmetscher organisiert, der dann kurze Zeit später eintraf. Er konnte in Erfahrung bringen, dass der Vater des Jungen im Korbacher Krankenhaus behandelt wird. Zwischenzeitlich hatten die beiden jugendlichen Syrer in den sozialen Netzwerken die Mutter des Jungen ausfindig machen können. Sie machte sich sofort auf dem Weg zur Polizeistation. Dem Kind war es im Krankenhaus wohl zu langweilig geworden, so dass er sich alleine auf Abenteuerreise begab. Die Mutter hatte ihn bereits vermisst und vergeblich gesucht. Dem kleinen aufgeweckten Jungen scheint der Ausflug allerdings gut gefallen zu haben. Mit großen Augen und einem strahlen Lächeln genoss er die Aufmerksamkeit die ihm zuteil wurde. Als dann seine Mutter bei der Polizeistation eintraf, war die Freude noch größer. Wohlbehalten und gut versorgt konnte sie ihren Sprößling wieder in die Arme schließen.
Volker König Polizeihauptkommissar
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