Kassel – Frankenberg -Frankenau – Zwei junge Männer aus Frankenberg und Frankenau in Kassel für ihr couragiertes Eingreifen mit der Polizeimedaille ausgezeichnet

POL-KB: Kassel - Frankenberg -Frankenau - Zwei junge Männer aus Frankenberg und Frankenau in Kassel für ihr couragiertes Eingreifen mit der Polizeimedaille ausgezeichnet
v.l. Elias Bamberger und Raphael Metz

Korbach (ots) - Bereits zum 18. Mal haben der gemeinnützige Verein Bürger und Polizei in Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen am Mittwochabend in einer öffentlichen Veranstaltung Menschen ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr die Arbeit der Kasseler oder der nordhessischen Polizei in bemerkenswerter Weise unterstützt und geholfen haben. Vierzehn Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Kassel und der Region wurden vom Präsidium des Vereins nach Vorschlägen der nordhessischen Polizeidienststellen für die Auszeichnung mit der "Kasseler Polizeimedaille" ausgewählt. Sie konnten am Abend die Ehrung aus den Händen von Polizeipräsident Konrad Stelzenbach, der auch Präsident des Vereins Bürger und Polizei in Kassel ist, entgegen nehmen. Präsident Stelzenbach wurde bei der Übergabe der Medaillen vom Kasseler Oberbürgermeister Bertram Hilgen unterstützt. Die zum achtzehnten Mal stattfindende Auszeichnung mit der vom Verein Bürger und Polizei im Jahr 2000 gestifteten "Kasseler Polizeimedaille" erfolgte im Rahmen eines Festaktes im Polizeipräsidium in Kassel. Rund 200 Vereinsmitglieder und Ehrengäste, unter ihnen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke und Landrat Uwe Schmidt, waren der Einladung gefolgt. Vorbilder für unsere Gesellschaft Trotz aller Prominenz standen natürlich auch in diesem Jahr die Medaillenträger und ihre couragierten Taten im Mittelpunkt des Festaktes. "Diese Menschen haben hingesehen, wo andere vielleicht weggeschaut hätten, sie haben mit Mut und Zivilcourage gehandelt, wo andere, aus welchen Gründen auch immer, untätig geblieben wären. Für uns sind diese Menschen alle Helden des Alltags und gute Vorbilder für unsere Gesellschaft", sagte Polizeipräsident Konrad Stelzenbach. "Sie haben Empathie gezeigt und anderen Menschen in Notsituationen geholfen", machte der Polizeichef die Bandbreite der guten Taten deutlich. "Wir alle sollten nie vergessen, dass auch wir mal in Bedrängnis oder eine Notsituation geraten könnten. Dann wären wir froh, wenn jemand den Mut hat und die Zivilcourage aufbringt, um zu helfen oder zu unterstützen", mahnte der Präsident. Die geehrten Personen halfen aber auch mit, Straftäter zu fassen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. "Das ist eine wichtige Unterstützung für uns, denn trotz schneller Einsätze können wir nicht überall sofort vor Ort sein", räumte Konrad Stelzenbach ein. "Wir alle und auch unsere Gesellschaft brauchen couragierte Menschen wie Sie mehr denn je", stellte der nordhessische Polizeichef, an die Geehrten gewandt, abschließend fest. Lobenswertes Verhalten in ganz unterschiedlichen Fällen Die vierzehn neuen Träger der Kasseler Polizeimedaille, darunter sechs Frauen und acht Männer, sind in diesem Jahr zwischen 17 und 59 Jahre alt. Sie stammen aus Kassel (3), Ahnatal, Frankenau, Frankenberg, Hessisch-Lichtenau (2), Kaufungen (3), Lohfelden (2) und Wohratal (Landkreis Marburg-Biedenkopf). "Sie alle haben in ganz unterschiedlicher Weise vorbildlich gehandelt. Dafür möchte der Verein Bürger und Polizei Kassel und die nordhessische Polizei diese Mitbürger mit der Kasseler Polizeimedaille ehren", so Polizeichef Konrad Stelzenbach. "Meine Kolleginnen und Kollegen leisten hervorragende Arbeit. Aber es ist auch für mich gut zu wissen, dass es nach wie vor zahlreiche Menschen gibt, die ihre Polizei in so vorbildlicher Weise unterstützen", hob er weiter hervor. Die Medaillenträger waren im vergangenen Jahr bei polizeilichen Einsatzsituationen in ganz unterschiedlicher Form lobenswert aktiv. Sie halfen zumeist durch schnelle und präzise Mitteilung ihrer Wahrnehmungen von Straftaten oder durch beherztes aber gleichwohl überlegtes Einschreiten bei beobachtetem Unrecht in bemerkenswerter Art mit, Straftaten zu verhindern, Täter festzunehmen oder wichtige Ermittlungs- und Aufklärungsschritte der Polizei zu ermöglichen. Polizeimedaillen-Träger auch bei Vorauswahl zum XY-Preis 2016 Dass die Kasseler Polizeimedaille auch überregional große Anerkennung erfährt belegt die Geschichte von Susanne Andreas aus Kassel. Sie war Ehrengast des Abends und hatte vor einem Jahr die Kasseler Polizeimedaille erhalten. Susanne Andreas und zwei junge Frauen aus Korbach, die ebenfalls mit der Kasseler Polizeimedaille geehrte worden waren, schafften es mit ihren couragierten Taten bis in die engere Auswahl zum XY-Preis des ZDF. Beide Fälle wurden im Fernsehen ausgestrahlt. Die Jury des mit jeweils 10.000,- Euro dotierten XY-Preises entschied sich letztlich für drei andere Fälle aus etwa 40 zur Auswahl stehenden. Der Verein Bürger und Polizei Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen arbeiten seit vielen Jahren mit der Redaktion der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" zusammen. "In unserer heutigen Zeit, in der man oft den Eindruck bekommen kann, dass Viele nur noch sich selbst der Nächste sein wollen, haben unsere Medaillenträger durch ihr Handeln in beispielhafter Weise Zivilcourage und Bürgersinn bewiesen und gezeigt, dass es auch anders gehen kann", erklärte Geschäftsführer Wolfgang Jungnitsch, der auch die Medaillenverleihung moderierte, abschließend.

Mit der Polizeimedaille wurden auch zwei junge Männer aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg ausgezeichnet. Sie wehrten einen tätlichen Angriff auf einen Cabrioletfahrer ab. Dank ihrer Mithilfe konnte der Täter festgenommen werden. Am Samstagabend, den 10. September 2016, befuhr gegen 20:50 Uhr ein mit einem Paar besetztes offenes Cabriolet die Röddenauer Straße in Richtung Stadtmitte Frankenberg. Am Frankenberger Tor musste das Fahrzeug an einer Lichtzeichenanlage verkehrsbedingt anhalten. Während der Fahrer dort auf Grünlicht wartete, lief ein vermutlich angetrunkener Mann mit seinem Hund ständig auf dem Überweg hin und her. Dies, so die späteren Zeugen Raphael Metz und Elias Bamberger, veranlasste offenbar den Fahrer des Cabriolets zum Hupen. Das passte offenbar dem Unbekannten nicht, der mit seinem Hund laut schimpfend an das Auto herantrat und unvermittelt grundlos mit beiden Fäusten auf den Fahrer einschlug. Wie sich später herausstellte, erlitt der Angegriffene dabei mehrere Prellungen im Gesicht. Die beiden Freunde Raphael und Elias erkannten sofort die für die Autoinsassen bedrohliche Situation, griffen mutig und couragiert ein und brachten den Schläger zu Boden. Kurz danach wechselte die Lichtzeichenanlage auf grün und der verängstigte Cabrio-Fahrer setzte seine Fahrt fort. Aus sicherer Entfernung verständigte er dann erst eine Weile später die Polizei. Beim Eintreffen der Polizei waren die mutigen Helfer nicht mehr vor Ort. Nach einem Aufruf in der Presse meldeten sich die Zeugen aber sofort bei der Polizei. Mit ihrer Hilfe konnte dann auch der Täter ermittelt und überführt werden.

Wolfgang Jungnitsch, Geschäftsführer

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