Dresden (ots) - Die Bundespolizei Dresden blickt, dem allgemeinen Trend folgend, auf ein Jahr 2015 mit zahlreichen Feststellungen illegaler Migranten zurück.
Insgesamt stellten Einsatzkräfte rund 3.570 Personen fest, die nicht über die erforderlichen Dokumente für Einreise und Aufenthalt verfügten.
Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres wurden 440 illegale Migranten aufgegriffen, wobei der Schwerpunkt der Herkunftsländer auf den Balkanstaaten, insbesondere dem Kosovo und Serbien, lag.
Ab Juli 2015 nahmen die Feststellungszahlen deutlich zu und erreichten im November mit 738 Feststellungen ihren Höhepunkt. Aufgeschlüsselt ergaben sich folgende Feststellungszahlen: Juli - 240, August - 300, September - 658 und Oktober - 714.
Als Hauptherkunftsländer waren nun Syrien, Irak, Afghanistan, Iran und Pakistan, sowie Bangladesch ermittelt worden. Syrische, irakische und iranische Staatsangehörige wurden hauptsächlich im Familienverband festgestellt. Es wurden jedoch auch zahlreiche unbegleitete minderjährige Flüchtlinge festgestellt. Hier traten bei der Bundespolizei Dresden hauptsächlich Migranten aus Afghanistan in Erscheinung. Aber auch bei Personen aus Pakistan und Bangladesch, war der Anteil festgestellter alleinreisender Minderjähriger vergleichsweise hoch.
Im Jahr 2015 wurden illegale Migranten aus über 40 Nationen, hauptsächlich den weltweiten Krisenregionen, bei der Bundespolizei Dresden registriert.
Die Feststellungen erfolgten überwiegend auf dem Hauptbahnhof Dresden und in den internationalen grenzüberschreitenden Reisezügen.
Durch die Bundespolizei wurde, nach entsprechender Prüfung des Einzelfalles, die strafrechtliche Bearbeitung und erkennungsdienstliche Registrierung durchgeführt.
Weiterhin wurden ca. 50 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern eingeleitet. Knapp 40 Personen versuchten durch gefälschte Dokumente oder Nutzung von echten Dokumenten anderer Personen, ihre Identität zu verschleiern und in die Bundesrepublik Deutschland einzureisen.
Die Verteilung der Asylsuchenden erfolgte jeweils nach Rücksprache mit der Führungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes zum einen an die zentrale Ausländerbehörde in Chemnitz, sowie an die Erstaufnahmeeinrichtungen in Dresden. Die unbegleiteten Minderjährigen wurden in die Obhut des Jugendamtes übergeben.
Ein besonderes Highlight war der Fall eines Dolmetschers. Dieser wurde zur Sprachmittlung bei der Bundespolizei Dresden bestellt. Als er jedoch den Vernehmungsraum betrat, stand er seiner jüngsten Schwester gegenüber. Die Bilder der Freude und Rührung werden noch lange in den Köpfen der Bundespolizisten bleiben.
Exemplarisch für viele emotionale Sachverhalte war auch ein Hinweis einer Zugbegleiterin. Diese hatte einen augenscheinlich 9 Jahre alten Jungen, mit dem sie sich nicht verständigen konnte, im Zug von Chemnitz nach Dresden. Als der Zug auf dem Hauptbahnhof Dresden eingetroffen war, stellte sich jedoch heraus, dass der Junge ganz und gar nicht hilflos war. In hervorragendem Englisch erzählte der 12 Jahre alte syrische Junge, dass er im Auftrag seiner Eltern bei Verwandten in einer anderen Asylunterkunft war. Nun sei er auf dem Rückweg in seine eigene Erstaufnahmeeinrichtung in Dresden. Dabei konnte er detailliert den Reiseweg, sowie Bus- und Straßenbahnlinien mit Umsteigeorten und Zeitfenstern benennen. Nichtsdestotrotz wurde er seinen Eltern übergeben.
Fast Jeder der über 3.000 festgestellten Personen hat seine eigene Geschichte. Eines aber haben sie alle gemeinsam, die Freude nach einer langen Flucht endlich in der Bundesrepublik Deutschland "angekommen" zu sein.
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Holger Uhlitzsch
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Quelle: news aktuell / dpa