Kiel (ots) - Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Kiel und des LKA Schleswig-Holstein wurden gestern, 28.01.16, in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Saarland und Berlin zeitgleich 114 Durchsuchungsbeschlüsse für Wohn- und Geschäftsräume vollstreckt. An der Durchsuchungsaktion waren fast 650 Polizisten beteiligt.
Einer bundesweit agierenden Tätergruppe wird vorgeworfen, sich erhebliche Gewinne dadurch verschafft zu haben, dass sie in großem Umfang Geldspielautomaten eines namhaften Spielautomatenherstellers manipuliert hat.
Die aus Schleswig-Holstein agierende Tätergruppierung soll seit Jahren aktiv und arbeitsteilig tätig sein. Sie soll illegale Software aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt haben, um sie für den deutschen Markt für Geldspielgeräte nutzbar zu machen und im gesamten Bundesgebiet zu vertreiben.
Umfangreiche Ermittlungen haben ergeben, dass die Tatverdächtigen über ein bundesweites Netz von Kunden aus dem Bereich von Automatenaufstellern und Spielhallenbetreibern verfügen, die diese illegalen Manipulationen zu ihrem Vorteil einsetzen. Die Durchsuchungen richteten sich sowohl gegen die Vertreiber als auch die Nutzer der Manipulationssoftware.
Diese Software ist zum einen in der Lage, das Auszahlungsverhalten von Spielautomaten zum Nachteil der Spieler zu verändern. Sie ist auch in der Lage, die Betriebsergebnisse der Geräte nach unten zu manipulieren, wodurch die Steuerpflicht des Spielautomatenaufstellers gegenüber dem Fiskus verringert wird.
Neben zwei einsatzbereiten scharfen Schusswaffen in Schleswig-Holstein wurden in allen beteiligten Bundesländern umfangreiche Beweismittel in unterschiedlicher Anzahl beschlagnahmt, darunter auch die gesuchten Speichermedien mit Manipulationssoftware für Geldspielautomaten. Alle Beweise müssen nun gesichtet und einer Bewertung unterzogen werden.
Einer der Hauptverdächtigen in Schleswig-Holstein ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Haft genommen worden.
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Quelle: news aktuell / dpa