Mehrfach falsche Handwerker unterwegs - Polizei warnt eindringlich vor Trickdieben
NIEDERBAYERN. In den letzten Tagen und Wochen hatten sich niederbayernweit Unbekannte unter dem Vorwand, handwerkliche Arbeiten im Haus tätigen zu müssen, Zugang zu mehreren Anwesen verschafft. Die Polizei warnt vor Trickdieben und bittet um Zeugenhinweise.
Exemplarisch dürfen folgende Fälle berichtet werden:
Am 24.02.16 gegen 14.00 Uhr gab sich am Straubinger Schanzlweg ein unbekannter Mann als Mitarbeiter einer Baufirma aus und gab der 76-jährigen Bewohnerin gegenüber an, dass es angeblich einen Wasserrohrbruch gab und er daher die Leitungen spülen müsse. Hierbei pendelte er ständig zwischen Keller und Küche hin und her. Nachdem der angebliche „Bauarbeiter“ seine handwerklichen Tätigkeiten beendet und sich wieder verabschiedet hatte, sah die Frau nach ihrem in einem Kuvert aufbewahrten Bargeld, welches in einem Zimmer deponiert war. Ein hoher dreistelliger Eurobetrag fehlte, genauso wie der angebliche „Wasserrohrbruchreparierer“. Beamte der Polizeiinspektion Straubing bearbeiten den Fall und haben ein Ermittlungsverfahren wegen „Trickdiebstahl“ in die Wege geleitet.
Bereits einen Tag später ein ähnlicher Fall. Dieser ereignete sich in Siegenburg im Landkreis Kelheim. Gegen 12.00 Uhr erschien ein unbekannter Mann an der Haustüre und gab an, im Keller die Wasseruhren ablesen zu müssen. Dazu begab er sich für etwa 10 Minuten ins Untergeschoss des Einfamilienhauses in der Wiganstraße. Die Haustüre war in diesem Zeitraum nicht ins Schloss gezogen, so dass Komplizen wertvolle Porzellangegenstände entwendeten. Die Männer flüchteten, nachdem sie die Beute an sich genommen haben, das Ablesen der Wasseruhr wurde selbstverständlich nur als Vorwand angegeben. Die 90-jährige Hausbewohnerin hat jetzt einen Schaden in Höhe eines annähernd fünfstelligen Eurobetrages zu verzeichnen. Der vermeintliche „Ableser“ kann wie folgt beschrieben werden: Ca. 175 cm groß, etwa 20 Jahre alt, schlank, sprach hochdeutsch mit bayerischem Akzent, trug berufstypische Arbeitskleidung – schwarzen bzw. dunkelblauen Overall und weißes Hemd. Dieser Vorfall wird von der Polizeiinspektion Mainburg bearbeitet.
In der Bürgermeister-Windl-Straße in Bad Abbach im Landkreis Kelheim trug sich dieser Fall zu. Am 29.02.16 gegen 13.30 Uhr gab sich ein unbekannter Mann einer 56-jährigen Frau gegenüber als Mitarbeiter des Wasserzweckverbandes aus, welcher den Wasserdruck zu prüfen hätte. Im Keller des Einfamilienhauses beauftragte er die Frau mit Hilfsarbeiten, in diesen 10 bis 15 Minuten verließ der „Betrüger“ immer wieder den Kellerraum und schaute sich im gesamten Haus um. Aus einer Geldtasche entwendete er einen niedrigen vierstelligen Eurobetrag. Nach kurzer Zeit war seinen Aussagen zu Folge der Fehler gefunden und sogar behoben. Danach machte er sich aus dem Staub. Er wird ca. 180 cm groß und hochdeutsch sprechend beschrieben. Die Kelheimer Polizei hat die Anzeige der Geschädigten entgegengenommen und umgehend entsprechende Ermittlungen eingeleitet.
Die niederbayerischen Polizeiinspektionen haben die Ermittlungen übernommen und bitten Zeugen, die verdächtige Personen bemerkt haben oder sonst sachdienliche Hinweise zu den Fällen geben können, sich bei der örtlich zuständigen Polizeidienststelle zu melden.
Die Polizei warnt eindringlich davor, Handwerker oder Firmenmitarbeiter, die unangemeldet und ohne eigener Beauftragung vor Ihrer Tür erscheinen, unbeaufsichtigt in die Wohnung zu lassen.
Lassen sie nur Personen zu „Arbeiten“ in ihrem Wohnraum, die sie entweder selbst bestellt oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
Im Zweifel den Ausweis zeigen lassen und bei der zuständigen Firma oder Behörde anrufen. Suchen sie sich aber die zugehörige Telefonnummer am besten selbst heraus, um nicht noch einmal dem Betrüger ins Netz zu gehen.
Weitere Informationen erhalten sie unter: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl-und-einbruch/trickdiebstahl-in-wohnungen.html
Medien-Kontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Michael Emmer, PHK, 09421-868-1013
Veröffentlicht am 01.03.2016 um 15.20 Uhr
Quelle: Bayerische Polizei