Beginn der Motorradsaison „Sehen und gesehen werden“
NIEDERBAYERN. Mit dem Beginn der Motorradsaison steigen auch wieder die Unfallzahlen im Bereich der motorisierten Zweiradfahrer. Häufig wurde der Motorradfahrer einfach übersehen.
1032 Motorradunfälle registrierte das Polizeipräsidium Niederbayern im vergangenen Jahr. 18 Motorradfahrer mussten dabei ihr Leben lassen. Fast 90 % der tödlichen Motorradunfälle ereigneten sich außerorts, auf der Landstraße. In fast 40 % der Fälle wurde der Unfall vom Pkw-Fahrer verursacht. Meist wurde der Motorradfahrer dabei einfach übersehen.
Motorradfahrer sind im Straßenverkehr wesentlich stärker gefährdet als Autofahrer. Im Gegensatz zum Pkw bietet das Motorrad keine Knautschzone. Fast jeder Motorradunfall ist dabei mit Verletzungen verbunden. Die körperlichen Unfallfolgen können je nach Geschwindigkeit und Art des Unfalls verheerend sein. Insbesondere Fahranfänger und Wiedereinsteiger sind häufig in Unfälle verwickelt. Doch nicht immer wurde der Unfall vom Biker verursacht. Vor allem in Kreuzungsbereichen kommt es oft zu Kollisionen zwischen Pkw und Motorrad.
Motorräder werden von anderen Verkehrsteilnehmern oft falsch eingeschätzt. Während der Fahrt kann sich die Breite, z. B. beim Kurvenfahren, nahezu verdoppeln. Nicht selten werden motorisierte Zweiräder deutlich unterschätzt und ihnen von anderen Verkehrsteilnehmern weniger Platz zugestanden, als erforderlich wäre. Aber auch die Geschwindigkeit von Motorrädern oder auch Rollern ist oft höher als man denkt, was zu zahlreichen Unfällen im Kreuzungsbereich führt.
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Die schmale Silhouette der Biker macht sie für andere Verkehrsteilnehmer schwer erkennbar. Daher lautet das Motto zur Saison „Sehen und gesehen werden“. Neben einer
vorausschauenden Fahrweise ist es besonders wichtig, sich gut sichtbar zu machen. Ca. 90 % der Informationen werden zunächst optisch aufgenommen. Bei Dämmerung und vor allem nachts sinkt die menschliche Sehleistung stark ab. Dunkle Motorradfahrer werden daher erst sehr spät wahrgenommen. Eine gute Motorradbekleidung schützt nicht nur vor schweren Verletzungen und Witterungseinflüssen, sondern durch ein auffälliges Signalbild vor dem Übersehen werden. Sie werden damit von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen.
Dabei muss es nicht gleich eine neue Motorradjacke sein. Eine Motorradwarnweste über der regulären Schutzkleidung reicht aus um von anderen Verkehrsteilnehmer deutlich besser gesehen zu werden. Allerdings sind nicht alle Warnwesten für Motorradfahrer geeignet. „Normale“ Warnwesten mit Klettverschluss blähen sich im Fahrtwind auf, flattern und behindern während der Fahrt. Motorradwarnwesten sind eng anliegend und in der Regel mit einem bis zum Kragen reichenden Front-Reißverschluss versehen. Sie sind in den Signalfarben Gelb, Orange oder Rot erhältlich und sorgen durch retroreflektierende Elemente dafür, dass der Motorradfahrer auch bei Dämmerung und nachts besser gesehen wird.
Aber auch die Pkw-Fahrer sollten sich wieder auf die neue Motorradsaison einstellen und verstärkt auf motorisierte Zweiradfahrer achten.
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Veröffentlicht am 21.03.2016 um 13.25 Uhr
Quelle: Bayerische Polizei