BPOLI DD: Polizeieinsatz anlässlich der Fußballbegegnung SG Dynamo Dresden gegen FC Hansa Rostock

21.03.2016 – 15:40

Dresden / Coswig / Leipzig (ots) - Am Sonnabend, dem 19.03.2016 fand das Fußballspiel der 3. Liga zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FC Hansa Rostock im "DDV-Stadion" statt. In beiden Anhängerschaften bestand sehr großes Interesse am Besuch dieses traditionellen "Ostderbys", wobei das Verhältnis der beiden Anhängerschaften zueinander traditionell als absolut feindschaftlich einzustufen war. Das Stadion war bereits nach wenigen Tagen ausverkauft. Insgesamt befanden sich 28.622 Fußballfans, davon 1.718 Anhänger des FC Hansa Rostock, im Stadion. Die Bundespolizei Dresden wurde bei der Bewältigung der Einsatzlage durch Bundesbereitschaftspolizisten aus Blumberg (Berlin), einer Diensthundestaffel und einem Hubschrauber unterstützt. Es waren 230 Bundespolizisten im Einsatz.

Circa 580 Gästefans reisten individuell mit Privat-Kfz an. Deren Autos wurden am Parkplatz Pieschener Allee abgestellt und bewacht. Ca. 760 Hansaanhänger reisten mit einem Sonderzug nach Dresden, weitere 80 nutzten Regelzugverbindungen. Die Gästefans wurden jeweils mit Shuttlebussen zum und vom Station befördert.

Schon vor dem Anpfiff zu der Begegnung, kam es in der Dresdner Friedrichstadt zu einer sogenannten Drittortauseinandersetzung besagter Problemfans beider Vereine. Durch zeitnahe Zeugenmitteilung und polizeiliche Voraufklärung, konnten 65 Hansafans und 12 Dynamoanhänger ermittelt und in Gewahrsam genommen werden. Die beteiligten Hooligans wurden für die Spieldauer im Gewahrsam belassen. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.

Während des Fußballspieles kam es zu keinen nennenswerten polizeilichen Ereignissen.

Nach Spielende verließen die Heimzuschauer das Stadion zügig. Während die Gästefans wieder mit Bussen zum Bahnhof gebracht wurden, sammelten sich im unmittelbaren Umfeld des Hauptbahnhofes eine erhebliche Anzahl von Dresdner Problemfans. Durch eine entsprechende polizeiliche Präsenz konnten Angriffe auf die Gästefans verhindert werden. Ein Versuch von Dynamofans, die polizeiliche Absperrung zu durchbrechen, wurde durch Einsatzkräfte der Landespolizei unter Einsatz von Pfefferspray unterbunden.

Die vor dem Spiel in Gewahrsam genommenen Rostocker Fans wurden durch Beamte der Landespolizei geschlossen zu ihren, an der Stadtgrenze abgestellten PKW`s, gebracht und anschließend bis zur sächsischen Landesgrenze begleitet. Hier wurden sie an Polizeikräfte des Landes Brandenburg übergeben.

Bis zu diesem Zeitpunkt hätte man von einem eher ruhigen Einsatzverlauf sprechen können.

Gegen 18:30 Uhr jedoch erfolgte eine telefonische Zeugeninformation, dass es im Zug RE 16528 von Dresden nach Leipzig, im Bereich der Ortslage Coswig, zu einer körperlichen Auseinandersetzung von Fußballanhängern der Vereine Dynamo Dresden und Hansa Rostock käme. Nach Aussage des Zeugen würden sich im Zug ca. 60 Personen schlagen. Die Situation war so eskaliert, dass der Zug nicht weiterfahren konnte. Daraufhin verlegten starke Bundespolizeikräfte der Abteilung Blumberg zum Bahnhof Coswig und unterstützten die örtlich zuständigen Beamten aus Dresden. Vor Ort wurde durch die Beamten festgestellt, dass eine siebenköpfige Gruppe Rostock Fans von einer 15 Personen umfassenden Gruppe Dynamoanhänger attackiert worden war. Es wurde eine Person mit leichten Gesichtsverletzungen der Rostocker Fanszene festgestellt, die sich jedoch nicht in ärztliche Behandlung begeben wollte. Von allen Personen wurde die Identität festgestellt. Weiterhin wurden die Daten der Zugüberwachungskameras gesichert. Bei den Fußballfans handelte es sich um teilweise stark alkoholisierte, erlebnisorientierte Personen, die keiner bekannten Problemgruppe zugeordnet werden können. Ein abschließendes polizeiliches Ergebnis ist noch nicht verfügbar. Die für derartige Ermittlungen zuständige Fachgruppe der Bundespolizei Dresden wertet derzeit umfangreiches Videomaterial, sowie die Aussagen aller beteiligten Personen, aus. Es kam zu einer 48-minütigen Zugverspätung.

Im Nachgang wurde bekannt, dass es bereits im vorher verkehrenden Zug von Dresden nach Leipzig zu körperlichen Auseinandesetzungen zwischen Fussballanhängern beider Vereine, und zum Betätigen der Notbremse gekommen war. Durch Einsatzkräfte der Bundes- und Landespolizei wurden im Hauptbahnhof Leipzig die Personalien der beteiligten Personen festgestellt. Dabei konnten zwei Täter und ein Geschädigter bekannt gemacht werden. Zur Rekonstruktion des genauen Hergang des Geschehens werden auch dort die gesicherten Videoaufzeichnungen des Zuges ausgewertet.

Die Bundespolizei Dresden hatte mit den zugeordneten Kräften stets die polizeiliche Lage unter Kontrolle und konnte auf alle Situationen angemessen reagieren.

Rückfragen bitte an:

Bundespolizeiinspektion Dresden
Holger Uhlitzsch / Patrick Seiler
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Quelle: news aktuell / dpa