POL-FR: Polizeipräsidium Freiburg – +++ Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 – Landkreis Emmendingen und Polizeipräsidium Freiburg

07.04.2016 – 12:30

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Freiburg (ots) - +++ ALS ANLAGE (PDF) IST EINE KURZINFO ZUR PKS 2015 BEIGEFÜGT +++

Polizeipräsidium Freiburg:

Zunahme registrierter Straftaten

Zunahme der Kriminalität nichtdeutscher Tatverdächtiger

Rückgang der Wohnungseinbrüche

Hinweis:

Die Daten zur Polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2015 sind dieser Pressemitteilung als Anlagen beigefügt. Eine Aufgliederung für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg und den Landkreis Emmendingen wurde sowohl in dieser Pressemitteilung als auch in den Anlagen vorgenommen. Das Polizeipräsidium Freiburg ist für die Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben für den Stadtkreis Freiburg und die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut zuständig.

Am Donnerstag, 07. April 2016, präsentierte Polizeipräsident Bernhard Rotzinger gemeinsam mit dem Leiter der Direktion Polizeireviere, Leitender Polizeidirektor Berthold Fingerlin, und dem Leiter des Kriminalkommissariats Emmendingen, Kriminaloberrat Richard Kerber, die Kriminalitätslage und -entwicklungen des Polizeipräsidiums Freiburg. Zudem wurden die detaillierten Zahlen und Fakten der Polizeilichen Kriminalstatistik für den Landkreis Emmendingen vorgestellt.

Der Landrat des Landkreises Emmendingen, Hanno Hurth, erläuterte im Anschluss daran in seiner Eigenschaft als erster Vorsitzender des Fördervereins "Sicherer Landkreis Emmendingen" die Schwerpunkte der Präventionsarbeit.   Vorbemerkungen

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)

In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden die von Polizei, Zoll und Bundespolizei bearbeiteten Straftaten - einschließlich der Versuche - nach bundeseinheitlichen Richtlinien erfasst. Nicht enthalten sind Ordnungswidrigkeiten, die sogenannte politisch motivierte Kriminalität und Verkehrsdelikte. Die PKS macht nur Aussagen über bekannt gewordene Straftaten und ermittelte Tatverdächtige. Sie ist somit kein reales Abbild der tatsächlichen Kriminalitätslage, sondern stellt eine stark angenäherte Situation dar. Sie kann keine Aussagen über das Dunkelfeld machen. Einflussfaktoren wie das Anzeigeverhalten von Bürgern, polizeiliche Kontroll- und Ermittlungstätigkeit, statistische Erfassungsmodalitäten, Änderungen des Strafrechts und Veränderungen des Kriminalitätsgeschehens können sich auf die Entwicklung der Zahlen in der Polizeilichen Kriminalstatistik auswirken. Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Ausgangsstatistik, das heißt, die Fälle werden erst nach Abschluss der Ermittlungen, noch vor Abgabe an die Justiz, in die PKS eingestellt. Dabei werden Fälle, deren Tatzeit z. B. 2014 war, jedoch erst 2015 abgeschlossen wurden, für das Jahr 2015 gezählt (Verzerrfaktor). Demgegenüber fehlen die Delikte des Jahres 2015, bei denen die polizeilichen Ermittlungen bis zum Jahresende noch nicht abgeschlossen sind. Grund für die Erstellung der Statistik anhand des Ausgangs ist der Gesichtspunkt der Datengüte.

Häufigkeitszahl

Die Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten, bezogen auf 100.000 Einwohner. Sie drückt damit das Gefährdungsrisiko der Bevölkerung aus, verursacht durch die bekannt gewordene Kriminalität. Die Aussagekraft der Häufigkeitszahl wird dadurch beeinträchtigt, dass nur ein Teil der begangenen Straftaten der Polizei bekannt wird und dass u. a. Touristen und Berufspendler sowie illegale Nichtdeutsche in der Einwohnerzahl nicht enthalten sind, die von ihnen begangenen Straftaten jedoch gezählt werden.

Zensus 2011 und die Auswirkungen auf die Polizeiliche Kriminalstatistik

In Deutschland fand zum Stichtag 9. Mai 2011 der Zensus 2011, eine Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung, statt. Danach lebten in Baden-Württemberg mit Stand 31. Dezember 2011 knapp 274 000 Menschen weniger als bislang ausgewiesen (-2,5 Prozent). Für die Berechnungen von Häufigkeitszahl und anderer statistischer Größen hat das Statistische Landesamt nunmehr die auf dem Zensus vom 09. Mai 2011 basierenden Daten übermittelt. Aufgrund dessen ist die Häufigkeitszahl nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Die Mitglieder der Kommission Polizeiliche Kriminalstatistik (KPKS) haben sich dafür ausgesprochen, Berechnungen für die Polizeiliche Kriminalstatistik ab dem Berichtsjahr 2013 ausschließlich auf Grundlage des fortgeschriebenen Zensus 2011 vorzunehmen, um eine einheitliche Datengrundlage und damit die bundesweite Vergleichbarkeit der PKS zu gewährleisten.

Polizeipräsidium Freiburg - Gesamtübersicht

Das Polizeipräsidium Freiburg ist für gut eine Million Einwohner zuständig. Die Häufigkeitszahl (HZ) des Polizeipräsidiums Freiburg ist mit 7.502 nach wie vor die zweithöchste HZ der Polizeipräsidien in Baden-Württemberg. Die höchste HZ in Baden-Württemberg weist das Polizeipräsidium Stuttgart mit 10.850 auf, die niedrigste HZ das Polizeipräsidium Tuttlingen mit 4.074.

Die registrierten Straftaten im gesamten Dienstbereich des Polizeipräsidiums Freiburg haben um 3.057 Fälle (+4,1 %) im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Insgesamt wurden 76.790 Straftaten im Jahr 2015 registriert. Im Vergleichszeitraum der letzten zehn Jahre beträgt die durchschnittliche Anzahl der Fälle 73.398. Ohne die Einflüsse der Flüchtlingsströme und die damit einhergehenden festgestellten spezifischen Verstöße gegen das Aufenthalts- beziehungsweise Asylverfahrensgesetz mit einer Zunahme von 1.172 Straftaten würde der Anstieg bei 1,7 Prozent liegen. Von den im Vergleich zum Vorjahr 3.057 mehr erfassten Fällen haben Bundespolizei und Zoll im Jahr 2015 insgesamt 1.221 Delikte mehr bearbeitet.

Die Aufklärungsquote ist um 3,2 Prozentpunkte auf 61,2 % gestiegen. Im gesamten Land Baden-Württemberg liegt die Aufklärungsquote bei 60,1 %.

Im Jahr 2015 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg 30 Straftaten gegen das Leben verübt, das sind drei Taten mehr als im Jahr 2014.

Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben sich um 59 Fälle (-11,1 %) auf 472 Fälle reduziert.

Bei den Rohheitsdelikten und den Delikten gegen die persönliche Freiheit ist eine Zunahme um 105 Fälle (+1,2 %) zu verzeichnen. Die Körperverletzungsdelikte sind um 172 Fälle gestiegen. Die Fallzahlen im Bereich des einfachen Diebstahls sind um 233 Fälle (-1,4 %) und im Bereich des schweren Diebstahls um 741 Fälle (-6,3 %) gesunken.

Allein beim Wohnungseinbruch ist ein Rückgang um 406 Fälle zu vermelden. Mit Ausnahme des Landkreises Lörrach sind in allen anderen Kreisen die Zahlen zum Teil enorm zurückgegangen.

Beim schweren Diebstahl aus Dienst- und Büroräumen beträgt der Rückgang 200 Fälle und bei den Gaststätteneinbrüchen 98 Fälle.

Durch einen weiteren Anstieg der Fälle des klassischen Kontrolldeliktes Erschleichen von Leistungen ("Schwarzfahren") um 1.222 Fälle (+28,2 %) ist auch die erneute Zunahme der Fallzahlen bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten um 1.785 Fälle (+12,7 %) im Wesentlichen zu erklären.

Bei den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches nach dem erfreulichen Rückgang des vergangenen Jahres, ist in 2015 ein Anstieg um 323 Fälle (+2,4 %) zu notieren. Gestiegen sind hier insbesondere die Fälle von Hausfriedensbruch (+212 Fälle) und Beleidigung (+65 Fälle).

Die Zahlen bei der Rauschgiftkriminalität sind um 30 Fälle auf insgesamt 5.071 zurückgegangen (-0,6 %).

Einen Zuwachs um 1.874 Fälle gab es bei den strafrechtlichen Nebengesetzen, hier insbesondere bei den Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz/ Asylverfahrensgesetz um 1.885 (+64,4 %).

Bei den ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 8,3 % (+2.495) auf insgesamt 32.393 ermittelte Tatverdächtige festzustellen. Darunter befinden sich 8.419 im Alter unter 21 Jahren (2014: 7.424).

Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen beträgt 78 % (2014: 77,2 %).

87,2 % der ermittelten Tatverdächtigen handelten alleine (2014: 87,0 %).

42,4 % der Tatverdächtigen waren bereits kriminalpolizeilich bekannt (2014: 44,6 %).

Unter Alkoholeinfluss standen im Präsidiumsbereich bei Tatbegehung 10,9 % (2014: 12,1 %).

Der Ausländeranteil betrug präsidiumsweit 44,2 % (2014: 38,8 %), wovon wiederum 34,0 % einen Wohnsitz im Ausland haben (2014: 38,7).

Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz sind in 3.908 Fällen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt worden. In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt. Dies bedeutet eine Zunahme von 1.561 Fällen gegenüber dem Vorjahr, was einer Steigerung von 66,5 % entspricht.

Der Anteil der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung an den 3.908 durch Asylbewerber/Flüchtlinge begangenen Straftaten liegt bei 0,51 %, bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten hingegen bei 32,8 %. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte (1.282 Fälle, an denen mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt war) sind bei den Flüchtlingen mehr Tatverdächtige registriert als tatverdächtige Ausländer im Bereich des sonstigen legalen Aufenthaltes. Grund hierfür sind im Bereich der Flüchtlinge die "Schwarzfahrer". Beim einfachen Diebstahl (941 geklärte Fälle, an denen mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt war) liegt der Anteil bei 24,1 % - dafür verantwortlich ist im Wesentlichen der Ladendiebstahl mit 16,1 %. Bei den Rohheitsdelikten (637 geklärte Fälle mit Flüchtlingen) beträgt der entsprechende Anteil 16,3 %. Davon wurde mit 44,3 % fast die Hälfte in Asylunterkünften registriert.

Rückgang der Gewaltkriminalität

Der Begriff der Gewaltkriminalität umfasst die Straftaten Mord, Totschlag, Kindstötung, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, Vergiftung, erpresserischer Menschenraub sowie Geiselnahme.

Bei der Gewaltkriminalität wurden insgesamt 1.976 Fälle registriert (2014: 2.028 Fälle). Dies bedeutet einen Rückgang um 2,6 % (-52 Fälle) gegenüber dem Vorjahr. Der Zehn-Jahres-Schnitt liegt hier bei 2.142 Fällen.

Die Entwicklung der Gewaltkriminalität hängt wesentlich von der Fallzahlenentwicklung der gefährlichen und schweren Körperverletzung ab. Ihr Anteil an der Gewaltkriminalität liegt im Jahr 2015 im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg bei 75,5 % (2014: 75,3 %).

Erfreuliche Zahlen beim Wohnungseinbruch in der Gesamtbetrachtung

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1.241 Einbrüche in Wohnungen polizeilich aufgenommen und registriert, was einem erfreulichen Rückgang von 24,7 % entspricht. Dieser Wert liegt zwar noch über dem aktuellen Zehn-Jahres-Schnitt von 1.061 Fällen, bedeutet aber gegenüber dem Höchststand aus dem vergangenen Jahr eine Reduzierung um insgesamt 406 Fälle.

Neben der Senkung der Fallzahlen gibt es auch bei der Aufklärungsquote Positives zu vermelden. Sie konnte im Land erneut gesteigert werden - im Jahre 2015 auf 17,3 % gegenüber 14 % im Jahre 2014. Im Präsidiumsbereich liegt sie bei 20,5 % gegenüber 14,6 % im Vorjahr.

Die Tatorte beim Wohnungseinbruch befinden sich häufig in einer aus Tätersicht "strategisch günstigen Lage". Auffällig sind gute bzw. in der Nähe der Tatorte liegende Verkehrsanbindungen zu Bundesautobahnen und Bundesstraßen.

Die oftmals gewerbsmäßig handelnden und bandenmäßig organisierten Täter konzentrieren sich auf leicht und unauffällig transportierbare Wertgegenstände wie beispielsweise Bargeld, Schmuck, Armbanduhren und Laptops.

Im Jahr 2015 entstand durch den Wohnungseinbruch im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg ein Schaden von 3.491.277 Euro - im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 317.978 Euro. Der durch den Einbruch entstandene Sachschaden ist darin nicht erfasst.

Auch die Präventionsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. Durch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Freiburg wurden 2.136 sicherungstechnische Beratungen durchgeführt (2014: 2.043). Auf Messen, Ausstellungen und im Rahmen von Präventionsveranstaltungen wurden 36 Vorträge zum Thema Einbruchschutz durch polizeiliche Experten angeboten (2014: 35). Der Anteil der Wohnungseinbrüche, die aufgrund der immer mehr verbreiteten und besseren Sicherheitseinrichtungen im Versuchsstadium bleiben, wird feststellbar größer.

Landkreis Emmendingen

Rückgang der Straftaten

Rückgang beim Wohnungseinbruch

Rückgang bei der Gewaltkriminalität

Erfolgreiche Präventionsarbeit

Die Häufigkeitszahl (HZ) des Landkreises Emmendingen beträgt 4.039. Bei der Berechnung der Häufigkeitszahl wurde die zu Jahresbeginn 2015 aktuelle Einwohnerzahl von 159.708 zu Grunde gelegt. Auf 100.000 Einwohner entfallen somit statistisch 4.039 Straftaten. Zum Vergleich: Die HZ für den gesamten Präsidiumsbereich beträgt 7.502, die für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 4.988, die für den Landkreis Waldshut 4.534 und für den Landkreis Lörrach 9.293. Am höchsten ist die Häufigkeitszahl innerhalb des Polizeipräsidiums Freiburg im Stadtkreis Freiburg mit 13.296.

Die Zahl der registrierten Straftaten im Landkreis Emmendingen ist erneut gesunken. Nachdem bereits die PKS 2014 einen Rückgang der Gesamtstraftaten um 368 Fälle aufgewiesen hatte, sind nun in der PKS für das Jahr 2015 insgesamt 155 Fälle (-2,3 %) weniger zu verzeichnen. Die 6.450 Fälle aus dem Jahr 2015 bedeutet den niedersten Stand der vergangenen zehn Jahre bei einem Zehn-Jahres-Schnitt von 7.198.

Die Aufklärungsquote ist um 2,5 Prozentpunkte auf 60,6 % gestiegen - dies bedeutet in der Zehn-Jahres-Betrachtung ebenfalls den Höchstwert für den Landkreis Emmendingen, womit er auch leicht über dem Landesschnitt (60,1 %) liegt.

Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist eine leichte Steigerung um 4 Fälle auf 62 Taten zu notieren. Der Zehn-Jahres-Schnitt liegt bei 77 Delikten. Dazu sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass im Vorjahr ein erheblicher Rückgang um 30 Fälle zu verzeichnen gewesen war. Die Aufklärungsquote liegt nahezu unverändert bei 82,3 %.

Bei den Rohheitsdelikten gibt es einen Anstieg um 32 Fälle (+3,1 %) gegenüber dem Vorjahr - dies ist fast exakt der gleiche Zahl, um den die Rohheitsdelikte bei der PKS 2014 abgenommen hatten (33 Fälle). Somit bewegt sich der Landkreis in diesem Bereich etwa wieder auf dem Niveau des Jahres 2013.

Bei der Gesamtzahl des Diebstahls kann ein bemerkenswerter Rückgang um 345 Fälle (-13,3 %) auf 2.241 Fälle verzeichnet werden. Der Zehn-Jahres-Schnitt beträgt 2.735 Delikte. Bei den einfachen Diebstählen ist eine Abnahme um 104 Fälle (-8,2 %) auf 1.162 Fälle zu verzeichnen, beim schweren Diebstahl sind es sogar 241 Fälle weniger als im Vorjahr, was einen Rückgang um 18,3 % auf nunmehr 1.079 Fälle entspricht.

Sehr erfreulich ist die Entwicklung beim Wohnungseinbruch, einem Delikt, das beim betroffenen Bürger oft eine besonders heftige Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls hervorruft. Nach den besorgniserregenden Anstiegen in den Vorjahren ist ein deutlicher Rückgang um 108 Fälle (-45 %) auf jetzt 132 Fälle im gesamten Landkreis zu notieren. Verantwortlich dafür ist nach Einschätzung der Polizei gleich ein ganzes Bündel an gezielten Maßnahmen, mit denen man auf die steigenden Zahlen der Vorjahre reagiert hat und die auch weiterhin fortgesetzt und teilweise intensiviert werden. Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch liegt im Landkreis Emmendingen bei 29,5 %.

Anstiege sind bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (um 44 Fälle auf 1.254) und bei den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches (um 150 Fälle auf 1.396) zu vermerken. Wesentlich verantwortlich dafür sind Anstiege bei den Delikten "Waren-/Warenkreditbetrug" (+31 Fälle), Sachbeschädigung (+105 Fälle) sowie Beleidigung und Hausfriedensbruch (jeweils +14 Fälle). Anzumerken wäre an dieser Stelle der Hinweis, dass gerade die Fälle der Sachbeschädigung in der PKS 2014 um 158 Fälle (-19,4 %) zurückgegangen waren und eine Statistik immer differenziert und möglichst kommentiert betrachtet werden sollte.

Die Rauschgiftdelikte im Landkreis Emmendingen sind um 57 Fälle (-16 %) auf 299 Fälle zurückgegangen.

Ebenso zurückgegangen sind im Jahre 2015 die Fälle der Gewaltkriminalität, nämlich um 23 Fälle (-9,8 %) auf 211. Der statistische Zehn-Jahres-Durchschnitt beträgt hier 246 Delikte. Die Entwicklung der Gewaltkriminalität hängt wesentlich von der Fallzahlenentwicklung der gefährlichen und schweren Körperverletzung ab. Ihr Anteil an der Gewaltkriminalität liegt im Jahr 2015 im Landkreis Emmendingen bei 77,3 % - nahezu identisch wie im Vorjahr.

Die Tatverdächtigen-Zahlen im Landkreis Emmendingen bewegen sich in den vergangenen zehn Jahren mit leichten Schwankungen auf einem relativ gleich bleibenden Niveau. Im Jahre 2006 hatte die Polizeiliche Kriminalstatistik insgesamt 2.996 bekannte Tatverdächtige ausgewiesen - in der aktuellen PKS 2015 liegt diese Zahl bei 3.083. Dazwischen lagen die Werte - wie erwähnt - immer in etwa auf gleichem Stand. Nach unten allerdings zeigt die Kurve bei den ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren. Ihr Anteil sinkt seit 2009 stetig und liegt nun bei 725. Der Höchstwert stammt hier aus dem Jahre 2007 mit 1.049 Tatverdächtigen

Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen an den Gesamttatverdächtigen im Landkreis beträgt 77,0 % (2014: 78,6 %).

83,8 % der ermittelten Tatverdächtigen handelten alleine (2014: 84,5 %).

48,4 % der Tatverdächtigen waren bereits kriminalpolizeilich bekannt (2014: 49,3 %).

Unter Alkoholeinfluss standen im Landkreis Emmendingen bei Tatbegehung 12,3 % (2014: 10,4 %).

Der Ausländeranteil beträgt 27,4 % (2014: 24,0 %) - zum Vergleich: Präsidiumsweit liegt der Ausländeranteil bei 44,2 % (2014: 38,8 %).

Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz wurden 168 Fälle gezählt - begangen durch "Tatverdächtig Flüchtling". In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt. Dies bedeutet einen Rückgang von 13 Fällen gegenüber dem Vorjahr (-7,2 %).

Schwerpunkt bei der Betrachtung der von Flüchtlingen begangenen Straftaten im Bereich des einfachen Diebstahls ist der Ladendiebstahl. Hier wurden 41 tatverdächtige Flüchtlinge ermittelt - im Vorjahr waren es noch 19 gewesen.

Eine besondere Bedeutung im Landkreis Emmendingen hat seit Jahren die Verkehrs- und Kriminalprävention, die sich in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein Sicherer Landkreis, unter Vorsitz von Landrat Hanno Hurth, um vielfältige Themen, Projekte und Aktionen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger kümmert. Stellvertretend für eine Vielzahl von engagierten beruflichen, aber auch ehrenamtlichen Mitarbeitern erläuterte der Landrat im Anschluss an die Vorstellung der PKS 2015 die aktuellen Projekte und Aktivitäten der Prävention, die im Landkreis Emmendingen betont als "Kommunale Kriminalprävention (mit Verkehrsthemen)" gelebt wird und zahlreiche Partner aus unterschiedlichsten Disziplinen vereint.

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Rückfragen bitte an:
Walter Roth
Polizeipräsidium Freiburg
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0761 882-1013
E-Mail: freiburg.pp@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

Quelle: news aktuell / dpa