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Freiburg (ots) - +++ Als Anlage (pdf) ist eine Kurzinfo beigefügt +++
Polizeipräsidium Freiburg:
Zunahme registrierter Straftaten
Zunahme der Kriminalität nichtdeutscher Tatverdächtiger
Rückgang der Wohnungseinbrüche
Hinweis:
Die Daten zur Polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2015 sind dieser Pressemitteilung als Anlagen beigefügt. Eine Aufgliederung für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg und den Landkreis Waldshut sowohl in dieser Pressemitteilung als auch in den Anlagen vorgenommen. Das Polizeipräsidium Freiburg ist für die Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben für den Stadtkreis Freiburg und die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut zuständig.
Am Montag, 11. April 2016, präsentierte Polizeipräsident Bernhard Rotzinger gemeinsam mit dem Leiter des Führungs- und Einsatzstabes, Polizeivizepräsident Alfred Oschwald, dem Leiter der Direktion Polizeireviere, Leitender Polizeidirektor Berthold Fingerlin, und dem Leiter des Kriminalkommissariats Waldshut-Tiengen, Erster Kriminalhauptkommissar Ralf Ühlin, die Kriminalitätslage und -entwicklungen des Polizeipräsidiums Freiburg. Zudem wurden die detaillierten Zahlen und Fakten der Polizeilichen Kriminalstatistik für den Landkreis Waldshut vorgestellt. Vorbemerkungen
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)
In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden die von Polizei, Zoll und Bundespolizei bearbeiteten Straftaten - einschließlich der Versuche - nach bundeseinheitlichen Richtlinien erfasst. Nicht enthalten sind Ordnungswidrigkeiten, die sogenannte politisch motivierte Kriminalität und Verkehrsdelikte. Die PKS macht nur Aussagen über bekannt gewordene Straftaten und ermittelte Tatverdächtige. Sie ist somit kein reales Abbild der tatsächlichen Kriminalitätslage, sondern stellt eine stark angenäherte Situation dar. Sie kann keine Aussagen über das Dunkelfeld machen. Einflussfaktoren wie das Anzeigeverhalten von Bürgern, polizeiliche Kontroll- und Ermittlungstätigkeit, statistische Erfassungsmodalitäten, Änderungen des Strafrechts und Veränderungen des Kriminalitätsgeschehens können sich auf die Entwicklung der Zahlen in der Polizeilichen Kriminalstatistik auswirken. Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Ausgangsstatistik, das heißt, die Fälle werden erst nach Abschluss der Ermittlungen, noch vor Abgabe an die Justiz, in die PKS eingestellt. Dabei werden Fälle, deren Tatzeit z. B. 2014 war, jedoch erst 2015 abgeschlossen wurden, für das Jahr 2015 gezählt (Verzerrfaktor). Demgegenüber fehlen die Delikte des Jahres 2015, bei denen die polizeilichen Ermittlungen bis zum Jahresende noch nicht abgeschlossen sind. Grund für die Erstellung der Statistik anhand des Ausgangs ist der Gesichtspunkt der Datengüte.
Häufigkeitszahl
Die Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten, bezogen auf 100.000 Einwohner. Sie drückt damit das Gefährdungsrisiko der Bevölkerung aus, verursacht durch die bekannt gewordene Kriminalität. Die Aussagekraft der Häufigkeitszahl wird dadurch beeinträchtigt, dass nur ein Teil der begangenen Straftaten der Polizei bekannt wird und dass u. a. Touristen und Berufspendler sowie illegale Nichtdeutsche in der Einwohnerzahl nicht enthalten sind, die von ihnen begangenen Straftaten jedoch gezählt werden.
Zensus 2011 und die Auswirkungen auf die Polizeiliche Kriminalstatistik
In Deutschland fand zum Stichtag 9. Mai 2011 der Zensus 2011, eine Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung, statt. Danach lebten in Baden-Württemberg mit Stand 31. Dezember 2011 knapp 274 000 Menschen weniger als bislang ausgewiesen (-2,5 Prozent). Für die Berechnungen von Häufigkeitszahl und anderer statistischer Größen hat das Statistische Landesamt nunmehr die auf dem Zensus vom 09. Mai 2011 basierenden Daten übermittelt. Aufgrund dessen ist die Häufigkeitszahl nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Die Mitglieder der Kommission Polizeiliche Kriminalstatistik (KPKS) haben sich dafür ausgesprochen, Berechnungen für die Polizeiliche Kriminalstatistik ab dem Berichtsjahr 2013 ausschließlich auf Grundlage des fortgeschriebenen Zensus 2011 vorzunehmen, um eine einheitliche Datengrundlage und damit die bundesweite Vergleichbarkeit der PKS zu gewährleisten.
Polizeipräsidium Freiburg - Gesamtübersicht
Das Polizeipräsidium Freiburg ist für gut eine Million Einwohner zuständig. Die Häufigkeitszahl (HZ) des Polizeipräsidiums Freiburg ist mit 7.502 nach wie vor die zweithöchste HZ der Polizeipräsidien in Baden-Württemberg. Die höchste HZ in Baden-Württemberg weist das Polizeipräsidium Stuttgart mit 10.850 auf, die niedrigste HZ das Polizeipräsidium Tuttlingen mit 4.074.
Die registrierten Straftaten im gesamten Dienstbereich des Polizeipräsidiums Freiburg haben um 3.057 Fälle (+4,1 %) im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Insgesamt wurden 76.790 Straftaten im Jahr 2015 registriert. Im Vergleichszeitraum der letzten zehn Jahre beträgt die durchschnittliche Anzahl der Fälle 73.398. Ohne die Einflüsse der Flüchtlingsströme und die damit einhergehenden festgestellten spezifischen Verstöße gegen das Aufenthalts- beziehungsweise Asylverfahrensgesetz mit einer Zunahme von 1.172 Straftaten würde der Anstieg bei 1,7 Prozent liegen. Von den im Vergleich zum Vorjahr 3.057 mehr erfassten Fällen haben Bundespolizei und Zoll im Jahr 2015 insgesamt 1.221 Delikte mehr bearbeitet.
Die Aufklärungsquote ist um 3,2 Prozentpunkte auf 61,2 % gestiegen. Im gesamten Land Baden-Württemberg liegt die Aufklärungsquote bei 60,1 %.
Im Jahr 2015 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg 30 Straftaten gegen das Leben verübt, das sind drei Taten mehr als im Jahr 2014.
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben sich um 59 Fälle (-11,1 %) auf 472 Fälle reduziert.
Bei den Rohheitsdelikten und den Delikten gegen die persönliche Freiheit ist eine Zunahme um 105 Fälle (+1,2 %) zu verzeichnen. Die Körperverletzungsdelikte sind um 172 Fälle gestiegen. Die Fallzahlen im Bereich des einfachen Diebstahls sind um 233 Fälle (-1,4 %) und im Bereich des schweren Diebstahls um 741 Fälle (-6,3 %) gesunken.
Allein beim Wohnungseinbruch ist ein Rückgang um 406 Fälle zu vermelden. Mit Ausnahme des Landkreises Lörrach sind in allen anderen Kreisen die Zahlen zum Teil enorm zurückgegangen.
Beim schweren Diebstahl aus Dienst- und Büroräumen beträgt der Rückgang 200 Fälle und bei den Gaststätteneinbrüchen 98 Fälle.
Durch einen weiteren Anstieg der Fälle des klassischen Kontrolldeliktes Erschleichen von Leistungen ("Schwarzfahren") um 1.222 Fälle (+28,2 %) ist auch die erneute Zunahme der Fallzahlen bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten um 1.785 Fälle (+12,7 %) im Wesentlichen zu erklären.
Bei den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches nach dem erfreulichen Rückgang des vergangenen Jahres, ist in 2015 ein Anstieg um 323 Fälle (+2,4 %) zu notieren. Gestiegen sind hier insbesondere die Fälle von Hausfriedensbruch (+212 Fälle) und Beleidigung (+65 Fälle).
Die Zahlen bei der Rauschgiftkriminalität sind um 30 Fälle auf insgesamt 5.071 zurückgegangen (-0,6 %).
Einen Zuwachs um 1.874 Fälle gab es bei den strafrechtlichen Nebengesetzen, hier insbesondere bei den Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz/ Asylverfahrensgesetz um 1.885 (+64,4 %).
Bei den ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 8,3 % (+2.495) auf insgesamt 32.393 ermittelte Tatverdächtige festzustellen. Darunter befinden sich 8.419 im Alter unter 21 Jahren (2014: 7.424).
Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen beträgt 78 % (2014: 77,2 %).
87,2 % der ermittelten Tatverdächtigen handelten alleine (2014: 87,0 %).
42,4 % der Tatverdächtigen waren bereits kriminalpolizeilich bekannt (2014: 44,6 %).
Unter Alkoholeinfluss standen im Präsidiumsbereich bei Tatbegehung 10,9 % (2014: 12,1 %).
Der Ausländeranteil betrug präsidiumsweit 44,2 % (2014: 38,8 %), wovon wiederum 34,0 % einen Wohnsitz im Ausland haben (2014: 38,7).
Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz sind in 3.908 Fällen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt worden. In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt. Dies bedeutet eine Zunahme von 1.561 Fällen gegenüber dem Vorjahr, was einer Steigerung von 66,5 % entspricht.
Der Anteil der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung an den 3.908 durch Asylbewerber/Flüchtlinge begangenen Straftaten liegt bei 0,51 %, bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten hingegen bei 32,8 %. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte (1.282 Fälle, an denen mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt war) sind bei den Flüchtlingen mehr Tatverdächtige registriert als tatverdächtige Ausländer im Bereich des sonstigen legalen Aufenthaltes. Grund hierfür sind im Bereich der Flüchtlinge die "Schwarzfahrer". Beim einfachen Diebstahl (941 geklärte Fälle, an denen mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt war) liegt der Anteil bei 24,1 % - dafür verantwortlich ist im Wesentlichen der Ladendiebstahl mit 16,1 %. Bei den Rohheitsdelikten (637 geklärte Fälle mit Flüchtlingen) beträgt der entsprechende Anteil 16,3 %. Davon wurde mit 44,3 % fast die Hälfte in Asylunterkünften registriert.
Rückgang der Gewaltkriminalität
Der Begriff der Gewaltkriminalität umfasst die Straftaten Mord, Totschlag, Kindstötung, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, Vergiftung, erpresserischer Menschenraub sowie Geiselnahme.
Bei der Gewaltkriminalität wurden insgesamt 1.976 Fälle registriert (2014: 2.028 Fälle). Dies bedeutet einen Rückgang um 2,6 % (-52 Fälle) gegenüber dem Vorjahr. Der Zehn-Jahres-Schnitt liegt hier bei 2.142 Fällen.
Die Entwicklung der Gewaltkriminalität hängt wesentlich von der Fallzahlenentwicklung der gefährlichen und schweren Körperverletzung ab. Ihr Anteil an der Gewaltkriminalität liegt im Jahr 2015 im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg bei 75,5 % (2014: 75,3 %).
Erfreuliche Zahlen beim Wohnungseinbruch in der Gesamtbetrachtung
Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1.241 Einbrüche in Wohnungen polizeilich aufgenommen und registriert, was einem erfreulichen Rückgang von 24,7 % entspricht. Dieser Wert liegt zwar noch über dem aktuellen Zehn-Jahres-Schnitt von 1.061 Fällen, bedeutet aber gegenüber dem Höchststand aus dem vergangenen Jahr eine Reduzierung um insgesamt 406 Fälle.
Neben der Senkung der Fallzahlen gibt es auch bei der Aufklärungsquote Positives zu vermelden. Sie konnte im Land erneut gesteigert werden - im Jahre 2015 auf 17,3 % gegenüber 14 % im Jahre 2014. Im Präsidiumsbereich liegt sie bei 20,5 % gegenüber 14,6 % im Vorjahr.
Die Tatorte beim Wohnungseinbruch befinden sich häufig in einer aus Tätersicht "strategisch günstigen Lage". Auffällig sind gute bzw. in der Nähe der Tatorte liegende Verkehrsanbindungen zu Bundesautobahnen und Bundesstraßen.
Die oftmals gewerbsmäßig handelnden und bandenmäßig organisierten Täter konzentrieren sich auf leicht und unauffällig transportierbare Wertgegenstände wie beispielsweise Bargeld, Schmuck, Armbanduhren und Laptops.
Im Jahr 2015 entstand durch den Wohnungseinbruch im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg ein Schaden von 3.491.277 Euro - im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 317.978 Euro. Der durch den Einbruch entstandene Sachschaden ist darin nicht erfasst.
Auch die Präventionsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. Durch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Freiburg wurden 2.136 sicherungstechnische Beratungen durchgeführt (2014: 2.043). Auf Messen, Ausstellungen und im Rahmen von Präventionsveranstaltungen wurden 36 Vorträge zum Thema Einbruchschutz durch polizeiliche Experten angeboten (2014: 35). Der Anteil der Wohnungseinbrüche, die aufgrund der immer mehr verbreiteten und besseren Sicherheitseinrichtungen im Versuchsstadium bleiben, wird feststellbar größer.
Landkreis Waldshut
Rückgang der Rohheits- und Gewaltdelikte
Rückgang beim Wohnungseinbruch
Rückgang der Sexualdelikte
Zunahme der Kfz-Aufbrüche
Niedriger Stand bei den Raubdelikten
Die Häufigkeitszahl (HZ) des Landkreises Waldshut beträgt 4.534. Bei der Berechnung der Häufigkeitszahl wurde die zu Jahresbeginn 2015 aktuelle Einwohnerzahl von 165.211 zu Grunde gelegt. Auf 100.000 Einwohner entfallen somit statistisch 4.534 Straftaten. Zum Vergleich: Die HZ für den gesamten Präsidiumsbereich beträgt 7.502, die für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 4.988, die für den Landkreis Emmendingen 4.039 und für den Landkreis Lörrach 9.293. Am höchsten ist die Häufigkeitszahl innerhalb des Polizeipräsidiums Freiburg im Stadtkreis Freiburg mit 13.296.
Die Zahl der registrierten Straftaten im Landkreis Waldshut ist leicht angestiegen, und zwar um 2,3 %, was 170 Fällen entspricht. Die Gesamtzahl der bekannten Straftaten liegt im Jahre 2015 bei 7.491 - also noch immer unter dem Zehn-Jahres-Schnitt von 7.752 Taten für den Landkreis Waldshut.
Die Aufklärungsquote ist um 3,2 Prozentpunkte auf 64,3 % gestiegen - ein erfreulicher Wert, der recht deutlich über dem Landesschnitt von 60,1 %)liegt.
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist ein deutlicher Rückgang um 20 Fälle (-24,4 %) auf 62 Taten zu notieren. Der Zehn-Jahres-Schnitt liegt bei 82 Delikten. Die Aufklärungsquote liegt bei 88,7 %, was eine Steigerung um 9,4 % bedeutet.
Bei den Rohheitsdelikten gibt es ebenfalls einen Rückgang, und zwar um 45 Fälle (-5,3 %) gegenüber dem Vorjahr. Maßgebliche Ursache dafür sind Rückgänge bei den Delikten Nötigung, Bedrohung und Nachstellen. Besonders bei den Raubdelikten ist die absolute Zahl von 29 (genau wie im Vorjahr) aus polizeilicher Sicht erfreulich niedrig.
Bei den einfachen Diebstählen ist eine Abnahme um 70 Fälle (-4,0 %) auf 1.680 Fälle zu verzeichnen, beim schweren Diebstahl hingegen ein Anstieg um 70 Fälle (+9,2 %) auf insgesamt 832 Taten. Insbesondere fällt innerhalb dieses Deliktfeldes der Kfz-Aufbruch auf, der allein eine Steigerung um 91,2 % von 91 Fällen aus dem Jahre 2014 auf insgesamt 174 Fälle in 2015 aufweist. Insgesamt beträgt die Zahl aller Diebstähle im Jahre 2015 im Landkreis Waldshut 2.512, was bedeutet, dass die Zahl nahezu identisch mit dem Zehn-Jahres-Schnitt ist (2.510 Delikte).
Sehr erfreulich ist die Entwicklung beim Wohnungseinbruch, einem Delikt, das beim betroffenen Bürger oft eine besonders heftige Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls hervorruft. Nach dem bereits im Vorjahr im Landkreis Waldshut erkennbaren Umschwung der zuvor ansteigenden Kurve, ist nun ein deutlicher Rückgang der Taten festzustellen. 46 Fälle weniger gegenüber dem Jahr 2014 bedeuten statistisch 43,8 % bei einer absoluten Zahl von 59 Delikten - mit Abstand den wenigsten aller Kreise im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg und auch insgesamt den wenigsten Wohnungseinbrüchen aller Stadt- und Landkreise im Land Baden-Württemberg. Verantwortlich dafür ist nach Einschätzung der Polizei gleich ein ganzes Bündel an gezielten Maßnahmen, mit denen man auf die steigenden Zahlen der Vorjahre reagiert hat und die auch weiterhin fortgesetzt und teilweise intensiviert werden. Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch liegt im Landkreis Waldshut bei 18,6 %.
Angestiegen um 11,8 % sind die Vermögens- und Fälschungsdelikte (um 144 Fälle auf 1.360).
Bei den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches ist ein Rückgang um 44 Fälle (-2,6 %) auf 1.661 Fälle zu registrieren.
Die Rauschgiftkriminalität im Landkreis Waldshut ist um 91 Fälle (+13,3 %) auf 777 Fälle gestiegen.
Zurückgegangen im Jahre 2015 sind hingegen die Fälle der Gewaltkriminalität, nämlich um 13 Fälle (-7,6 %) auf 158. Der statistische Zehn-Jahres-Durchschnitt beträgt hier 189 Delikte. Die Entwicklung der Gewaltkriminalität hängt wesentlich von der Fallzahlenentwicklung der gefährlichen und schweren Körperverletzung ab. Ihr Anteil an der Gewaltkriminalität liegt im Jahr 2015 im Landkreis Waldshut bei 70,3 % - nahezu identisch wie im Vorjahr (70,2 %).
Die Tatverdächtigen-Zahlen sind im Landkreis Waldshut auf 3.570 angestiegen (2014: 3.454). Dies bedeutet zwar im zweiten aufeinander folgenden Jahr Anstieg (2013: 3.360), im Jahre 2006 jedoch hatte die Polizeiliche Kriminalstatistik noch insgesamt 5.145 bekannte Tatverdächtige für den Landkreis Waldshut ausgewiesen
Gut ein Viertel aller ermittelten Tatverdächtigen ist unter 21 Jahre alt (25,4 %). Der Anteil junger Erwachsener (21 bis 24 Jahre) liegt bei 12,9 %.
Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen an den Gesamttatverdächtigen im Landkreis beträgt 77,9 % (2014: 76,9 %).
82,5 % der ermittelten Tatverdächtigen handelten alleine (2014: 82,7 %).
44,9 % der Tatverdächtigen waren bereits kriminalpolizeilich bekannt (2014: 45,6 %).
Unter Alkoholeinfluss standen im Landkreis Waldshut bei Tatbegehung 9,7 % (2014: 10,4 %).
Der Ausländeranteil beträgt 35,0 % (2014: 31,5 %) - zum Vergleich: Präsidiumsweit liegt der Ausländeranteil bei 44,2 % (2014: 38,8 %).
Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz/Asylverfahrensgesetz sind in 250 Fällen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt worden. In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt. Dies bedeutet eine Zunahme von 89 Fällen gegenüber dem Vorjahr, was einer Steigerung von 55,3 % entspricht.
Schwerpunkt bei der Betrachtung der von Flüchtlingen begangenen Straftaten im Bereich des einfachen Diebstahls ist der Ladendiebstahl. Hier wurden 77 tatverdächtige Flüchtlinge ermittelt (+45) - im Vorjahr waren es noch 32 gewesen.
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Paul Wißler / Walter Roth
Polizeipräsidium Freiburg
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Quelle: news aktuell / dpa