Stand: 12.04.2016, 16:00 Uhr
Stadtgebiet Leipzig
Nach oben offene Richterskala
Ort: Leipzig (OT Neustadt-Neuschönefeld), Eisenbahnstraße
Zeit: 11.04.2016, gegen 20:15 Uhr
Um die Polizei an der Außenstelle in der Eisenbahnstraße zu sprechen, könnte man eintreten, klopfen, das Telefon nutzen oder laut rufen. Die Aufmerksamkeit ist einem natürlich auch gewiss, wenn man sich lasziv auf der Motorhaube des davor parkenden Funkstreifenwagens räkelt und diese durch das Gewicht eindrückt. Für letztere Variante entschied sich ein polizeibekannter Mann (46), dessen Verhalten vielleicht aber auch eine reine Ausfallerscheinung darstellt. Seit dem Jahr 2000 ist er in Sachsen mit 37 Straftaten erfasst ist, wovon ein gutes Viertel auf Betäubungsmitteldelikte entfällt. Jetzt gesellt sich eine weitere Anzeige wegen Sachbeschädigung hinzu, womit er mit drei Taten für 2016 bereits jetzt über seinem jährlichen Durchschnitt liegt. Offenbar sollte ihm erklärt werden, was eine nach oben offene Richterskala eigentlich bemisst. (Loe)
Einbrecher mit klebrigen Fingern
Ort: Leipzig, OT Zentrum, Reichsstraße
Zeit: 11.04.2016, gegen 01:30 Uhr
Es fehlt nur die markante Musik eines der Filme aus der „Mission-Impossible“- Reihe, wenn man die Zeilen zu jenem Einbruch im Leipziger Zentrum liest. In der Nacht zu Montag kappten die Einbrecher zuerst die Stromversorgung einer Premium Franchise-Filiale und entfernten danach in akribischer Feinarbeit den Zylinder des Schlosses der Eingangstür. Da das Geschäft nun, was die Stromzufuhr anbelangte, auf dem Trockenen saß, schalteten sich automatisch Notstromleuchten an. Auch diese schraubten die Einbrecher aus ihrer Halterung und ließen sie achtlos auf dem Boden liegen – könnte man annehmen. Doch so leicht wollten es sich die Diebe nicht machen. Mit einer klebrigen Flüssigkeit besprühten sie die Lampen, um so – das ist jedenfalls derzeit anzunehmen – mögliche Spuren zu vernichten. Nach diesen Vorbereitungen bedienten sich die Einbrecher an der Warenauslage im Geschäft: Herrenschuhe, Damenschuhe, Handtaschen, Gürtel, Jacken für den Mann und für die Frau – nach einer ersten Schätzung der Geschäftsführerin (45) wurden Waren im Gesamtwert von über 100.000 Euro gestohlen. Genau kann dies jedoch erst nach einer Inventur beziffert werden. Der Sachschaden indes wird auf etwa 1.000 Euro geschätzt.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Passanten der Innenstadt, die sich in der Nacht zu Montag im Leipziger Zentrum aufgehalten haben und denen etwas merkwürdiges aufgefallen ist (Transporter?, auffälliges Fahrzeug?, mehrere Personen?), sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden. (KG)
Reviermarkierung mit Pinsel und Farbe
Ort: Leipzig, OT Mockau, Rosenowstraße - Bahnüberführung
Zeit: 12.04.2016, gegen 00:15 Uhr
Wenn die Farbe aus der Sprühdose nicht mehr ausreicht, muss man eben gleich mit Eimer, Farbe und Malerrolle ran – dachten sich vermutlich in der letzten Nacht fünf bis sechs Männer und Frauen und machten sich an der Wand einer Bahnüberführung in Leipzig-Mockau zu schaffen. Dabei blieben sie allerdings nicht unbemerkt: Ein Zeuge wurde ihrer gewahr und informierte die Polizei. Diese erschien innerhalb weniger Minuten am Tatort und versuchte, die Täter zu stellen. Mit einem zweiten Einsatzwagen wurde den flüchtenden Graffiti-„Künstlern“ der Weg abgeschnitten, sodass vier von ihnen gestellt werden konnten. Gemeinsam und beinah im Chor, ließen die drei Männer (34, 26, 24) und die Frau (32) verlauten, dass sie von nichts wüssten, die Farbe nicht ihnen gehöre und sie keine Ahnung hätten, woher sie stamme. Dafür, dass sie rein gar nichts mit der Malerei zu tun haben wollten, waren ihre Hände und ihre Kleidung jedoch auffällig stark mit Farbe beschmiert. Und siehe da: In zwei Hosentaschen fanden sich auch zwei Sprühköpfe für Spraydosen ein. Die vier Malermeister erwartet nun also eine Anzeige wegen Sachbeschädigung – ihr Graffiti hat überdies die Ausmaße von 15 Metern Breite und zweieinhalb Metern Höhe. (KG)
Tatort: Rekohaus
Ort: Leipzig, OT Anger-Crottendorf, Martinstraße
Zeit: 09.04.2016, 14:00 Uhr bis 11.04.2016, 06:15 Uhr
Ein Firmenmitarbeiter (44) teilte der Polizei den Einbruch auf der Baustelle mit. Die Täter kamen über ein geöffnetes Kellerfenster und schauten sich „gründlich“ im Rekohaus um. Sie stahlen neben mehreren Metern Kabel und einem Wasserzähler noch einen Heizlüfter und ein Rührwerk. Die Höhe des Schadens wurde mit ca. 17.500 Euro beziffert. Kripobeamte ermitteln. (Hö)
Ein Autofahrer staunte nicht schlecht, …
Ort: Leipzig-Großzschocher, Rippachtalstraße
Zeit: 12.04.2016, gegen 04:00 Uhr
… als er aus seinen süßen Träumen geweckt wurde und sich Polizeibeamten gegenüber sah. Grund der „Weckaktion“ durch die Gesetzeshüter war, dass der Mann (33) mit seinem Pkw und eingeschaltetem Licht auf einem Feld nahe der Rippachtalstraße stand und schlummerte. Kein Wunder, denn die Beamten nahmen auch sofort die „blaue“ Fahne wahr und ließen ihn pusten – Ergebnis: 2,42 Promille. Daraufhin wurde die Blutentnahme angeordnet und in einem Krankenhaus durchgeführt. Danach stellte sich noch heraus, dass der Pkw-Fahrer nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist. Er sieht nun einem Strafverfahren wegen Trunkenheit und Fahrens ohne Fahrerlaubnis entgegen. (Hö)
Verkehrsgeschehen
Stadtgebiet Leipzig
Caddy landete auf dem Dach
Ort: Leipzig-Schönefeld, Friedrich-Wolf-Straße
Zeit: 12.04.2016, 06:10 Uhr
Der Fahrer (32) eines VW Caddy befuhr die Friedrich-Wolf-Straße in Richtung Bautzner Straße. In Höhe Grundstück Nr. 17 kam er wohl aufgrund unangepasster Geschwindigkeit nach links von der Straße ab und streifte einen links parkenden Toyota. Danach stieß er gegen einen weiteren abgestellten VW Passat, welcher gegen einen VW Tiguan geschoben wurde. Anschließend überschlug sich der Caddy und blieb auf dem Dach liegen. Der 32-Jährige musste mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus zur ambulanten Behandlung gebracht werden. Nach seinen Angaben sei er einer Katze ausgewichen, welche gerade über die Straße lief. An den vier Fahrzeugen entstand Schaden in Höhe von ca. 26.000 Euro. Gegen den Mann wurde ein Bußgeld verhängt. (Hö)
Sonstiges
Nachtrag zum Versammlungsgeschehen vom 4. April 2016
Auf Wunsch des Rechtsvertreters des LEGIDA e. V. werden Angaben zum Versammlungsgeschehen wie folgt ins rechte Licht gerückt:
An der Kreuzung Käthe-Kollwitz-/Elsterstraße (Sammlungsort) wurde, gegen 18:40 Uhr, ein Teilnehmer des Aufzuges: „Wir lieben Sachsen/THÜGIDA – Gemeinsam gegen imperialistische Kriegstreiberei der USA und der NATO“ einer Personenkontrolle unterzogen, weil auf seinem nur teils verdeckt getragenen T-Shirt ein Spruch und ein Bild mit Auschwitzbezug gedruckt waren. Zudem wurde bei ihm eine Armkette festgestellt, an welcher ein silberfarbenes Hakenkreuz prangte.
Aufgrund eines schlichten Tippfehlers innerhalb des sog. Kurzsachverhaltes der zugehörigen Anzeige (§ 86a StGB) wurde eine Medienanfrage seitens der Pressestelle der Polizeidirektion Leipzig zunächst irrtümlich beantwortet. Insofern wird – nachdem das betreffende Medium bereits am 8. April 2016 informiert wurde – nunmehr auch in diesem Wege festgehalten, dass kein Tragen einer „Armbinde mit Hakenkreuz“ vorlag und kein direkter Zusammenhang zum LEGIDA-Aufzug bestand. (Loe)
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Quelle: Polizei Sachsen