Stand: 15.04.2016, 07:30 Uhr
Auswertung der Verkehrsunfalllage des Jahres 2015 in den Landkreisen Bautzen und Görlitz
Unfallzahlen leicht angestiegen
Die Gesamtzahl der im Jahr 2015 polizeilich registrierten Unfälle in den Landkreisen Bautzen und Görlitz betrug 15.799 (2014: 15.598). Damit stieg die Anzahl der Kollisionen seit dem Jahr 2012 erstmalig wieder an, insbesondere verzeichnete die Polizei eine Zunahme der Wildunfälle.
Dabei entwickelten sich die Unfallzahlen in den verschiedenen Revierbereichen unterschiedlich. In den Revierbereichen Zittau-Oberland (-101 VKU auf 3.144 VKU) und Hoyerswerda (-61 VKU auf 1.908 VKU) ereigneten sich weniger Verkehrsunfälle als im Vorjahr. Ein Anstieg war in den Revierbereichen Weißwasser (+116 VKU auf 1.390 VKU) und Kamenz (+220 VKU auf 2.643 VKU) zu verzeichnen. Die meisten Unfälle wurden der Polizei im vergangenen Jahr aus dem Revierbereich Bautzen gemeldet (-36 VKU auf 3.329 VKU).
Mehr verunglückte Verkehrsteilnehmer
Im Jahr 2015 sind in unserer Region mehr Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden. Bei 1.830 Kollisionen mit Personenschaden verunglückten insgesamt 2.353 Personen. 35 von ihnen, und damit fünf Menschen mehr als noch im Vorjahr, verstarben infolge der Unfälle. Die Zahl der schwer Verletzten blieb mit 586 leicht unter dem Vorjahresniveau. 1.732 Personen erlitten leichte Verletzungen (2014: 1.624 Personen).
Hauptunfallursachen sind unverändert zu hohe Geschwindigkeit, Vorfahrtsfehler, unzureichender Sicherheitsabstand sowie Alkoholkonsum
Hauptunfallursachen waren wie auch in den Vorjahren Vorfahrtsfehler und überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit. Etwa jeder dritte Verkehrsunfall mit Personenschaden war hierauf zurückzuführen. Auf den Rängen folgen unzureichender Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden und Alkoholkonsum als Ursache.
Polizeipräsident Conny Stiehl:
„Killer Nummer eins im Straßenverkehr ist und bleibt Raserei. Allein in unseren Landkreisen starben im vergangenen Jahr zwölf Menschen bei Unfällen, bei denen überhöhte Geschwindigkeit die Ursache war. Die Polizei wirkt dem in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Kommunen entgegen.“
Weniger Motorradunfälle, etwa gleich viele Radfahrer verunglückt
Der Anteil an Verkehrsunfällen beteiligten Kradfahrer mit Motorrädern über 125 ccm lag im Jahr 2015 mit 146 Fällen niedriger als im Jahr zuvor(-31 VKU). Von ihnen verursachten 81 Lenker die Kollisionen selbst. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz starben sieben Biker im Straßenverkehr. Im Jahr 2014 waren es zwei Todesopfer, die unter den Umständen zu beklagen waren.
Auch Radfahrer waren im Jahr 2015 vermehrt in Unfälle verwickelt. Die Polizeidirektion Görlitz registrierte insgesamt 632 Kollisionen, bei denen 353 Menschen leicht, 137 schwer sowie vier Radfahrer tödlich verletzt wurden. Damit liegen die Fallzahlen in etwa auf Vorjahresniveau.
Jeder fünfte Unfall ist ein Wildunfall
Mit einem Anteil von 21,8 Prozent war im Jahr 2015 etwa jeder fünfte von der Polizei in der Oberlausitz registrierte Verkehrsunfall ein Zusammenstoß mit Wildtieren. Die Anzahl stieg von 3.195 auf 3.447 Kollisionen. Besonders die waldreichen Regionen der Landkreise Bautzen und Görlitz nördlich der BAB 4 waren hiervon betroffen.
Unfallfluchten beschäftigen die Polizei jeden Tag
Etwa jeder fünfte gemeldete Verkehrsunfall (3.078 Fälle) war im Jahr 2015 mit einer Unfallflucht verbunden. In der breiten Masse handelt es sich dabei um Parkrempler oder Außenspiegelkollisionen im Begegnungsverkehr. Vier von zehn Straftaten in diesem Deliktfeld klärte die Polizei auf.
Junge Fahrer (18 - 24 Jahre)
Im Jahr 2015 waren weniger junge Kraftfahrer der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre an Verkehrsunfällen beteiligt. Dieser Anteil belief sich auf 1.932 Fälle (2014: 2.160 Fälle). Besonders häufig fiel diese Zielgruppe jedoch als Verursacher auf, wenn Unfälle aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit (28 %) oder nicht ausreichendem Sicherheitsabstand (18 %) geschehen waren.
Generation 65 plus
An 3.531 Verkehrsunfällen waren Verkehrsteilnehmer im Alter von 65 oder mehr Jahren beteiligt. In 492 Fällen verletzten sich Personen, davon verursachten in 334 Fällen die Senioren den Unfall. In jedem dritten Fall war ein Vorfahrts- oder Abbiegefehler dafür ursächlich.
Verkehrskontrollen sind ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit auf unseren Straßen
Die Landratsämter der Landkreise Bautzen und Görlitz sowie die Polizei haben im Jahr 2015 bei Geschwindigkeitskontrollen insgesamt rund 168.000 Verstöße festgestellt.
Dabei entfielen 18.700 Feststellungen auf Kontrollen der Polizei. Etwa jede vierte von der Polizei registrierte Geschwindigkeitsüberschreitung wurde vor Ort im Rahmen von Anhaltekontrollen geahndet. Dabei besprachen die Beamten das jeweilige Fehlverhalten mit den Betroffenen und legten ihnen für den Tempo-Verstoß in der Regel ein Verwarngeld auf.
Im Jahr 2015 stellten Streifen der Polizei insgesamt 47.665 Verkehrsordnungswidrigkeiten fest. Dabei wurden über 920 Handyverstöße registriert sowie über 5.000 Gurtmuffel ertappt. (tk)
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Quelle: Polizei Sachsen