Samos/ Bad Bramstedt (ots) - Gestern um 16:55 Uhr Ortszeit wurde die Leitstelle der Bundespolizei auf Samos darüber informiert, dass ca. 15 Personen auf einem Felsen östlich der Insel Samos angelandet wurden.
Die Beamten sind im Zuge der FRONTEX-Mission "Poseidon Rapid Intervention" auf der griechischen Ägäis-Insel Samos eingesetzt.
Der Einsatzleiter entschied sofort auszulaufen, um schnellstmöglich den Einsatzort zu erreichen. Nach Einschiffen der griechischen Verbindungsoffiziere liefen BP 62 "Uckermark" und BP 64 "Börde" um 17:45 Uhr mit Höchstfahrt zum Ereignisort. Als die Boote den Einsatzort erreichten, konnte zunächst nichts festgestellt werden. Plötzlich entdeckte ein Beamter der "Uckermark" mehrere Personen ca. 60 m über Seehöhe in den Felsen. Das Gelände ist hier sehr steil und unwegsam, sodass die Personen weder hoch noch herunter gelangen konnten. Der Einsatzleiter entschied, drei Beamte mit dem Tochterboot an Land zu bringen. Dies war äußerst gefährlich, da die Felsen in diesem Bereich sehr scharfkantig sind und Gefahr bestand, dass das Tochterboot beschädigt werden würde. Die Bundespolizisten erklommen den Berg um zu den Personen zu gelangen. Als sie die Personen erreichten, stellten sie fest, dass es sich um eine siebenköpfige syrische Familie handelte, darunter eine ältere Frau und drei kleine Kinder. Alle Personen waren in einer schlechten körperlichen Verfassung und brauchten dringend Flüssigkeiten. Die Frau klagte über Schmerzen am Bein. Der Einsatzleiter entschied, dass zwei weitere Beamte Wasser und Sanitätsausrüstung nachführen sollten. Zur gleichen Zeit näherten sich Kräfte der griechischen Feuerwehr, die sich als Höhenretter erwiesen, auf dem Landwege der Einsatzstelle. Da ein Bergen über den Berg nicht möglich war, sowie der Weg zurück zu gefährlich erschien, musste eine neue Route gefunden werden. Der Hang war sehr steil und mit Geröll übersät. Es wurde eine seitliche Route gefunden, die einen halbwegs sicheren Abstieg ermöglichte. Die ältere Frau musste mit einem Seil gesichert werden, da sie den Abstieg nicht alleine bewerkstelligen konnte. Mittlerweile Bestand die Gefahr, dass die Aktion bis in die Dunkelheit hinein andauern würde. Dann wäre eine weitere Rettungsaktion unmöglich. Durch das zügige und sichere Handeln der Einsatzkräfte konnte dies aber vermieden werden. Nach einer Stunde erreichten alle das sichere Ufer und wurden mit dem Tochterboot unverletzt auf das Streifenboot BP 62 "Börde" verbracht. Die erschöpften Kinder wurden von der Besatzung erst einmal mit einem Kuscheltier überrascht. Die Kuscheltiere stammen aus einer Spendenaktion in Neustadt in Holstein. BP 62 fuhr in den Hafen von Vathy/ Samos und übergab die Familie wohlbehalten an die griechische Küstenwache. Es war für die eingesetzten Beamten ein schönes Gefühl in die dankbaren Augen der Geretteten zu sehen. Die Familie wurde dem Aufnahmelager der griechischen Behörden zugeführt, wo sie versorgt wurden.
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Quelle: news aktuell / dpa