LKA-NI: Europaweite Kontrollaktion zur Bekämpfung des Menschenhandels Rund 800 Prostituierte niedersachsenweit überprüft

29.04.2016 – 13:06

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Hannover (ots) - Durch das Bundeskriminalamt initiiert und in Zusammenarbeit mit Europol haben am Donnerstagabend Beamte der niedersächsischen Polizei, des Zolls sowie der Steuerfahndung und der Ausländerbehörde Bordelle und bordellähnliche Betriebe kontrolliert.

Ziel der Aktion war es, Opfer von Menschenhandel aus Westafrika zu identifizieren und Hinweise auf Menschenhändler und deren Netzwerke zu erlangen.

Dabei wurden im Rahmen der europaweiten Kontrollaktion zur Bekämp-fung des westafrikanischen Menschenhandels insgesamt 785 Prostituierte an 468 Örtlichkeiten in Niedersachsen überprüft.

Es wurden 19 Frauen aus Nigeria angetroffen, die restlichen überprüften Personen stammten aus unterschiedlichsten Herkunftsländern wie Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Thailand, Dominikanische Republik und Deutschland, vorwiegend aber aus den EU-Staaten Rumänien (175) und Bulgarien (148).

Fünf der angetroffenen Frauen aus Nigeria und Rumänien waren unter 21 Jahren, so dass in diesen Fällen von einem begründeten Verdacht des Menschenhandels auszugehen ist. In einem weiteren Fall hat sich der Verdacht des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung bestätigt.

Außerdem waren drei der kontrollierten Frauen zur Abschiebung ausgeschrieben.

Darüber hinaus wurden im Zusammenhang mit dem Menschenhandel zum Nachteil insbesondere nigerianischer Prostituierten eine Vielzahl an Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz und der unbefugten Arbeitsaufnahme festgestellt. Ferner wurden Anzeigen wegen diverser arbeits-, gewerbe- und steuerrechtlicher Verstöße gefertigt.

In Niedersachsen sind 2015 32 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung geführt worden.

An der Kontrollaktion haben sich in Niedersachsen 25 Polizeidienststellen aus den sechs (Flächen-)Polizeidirektionen beteiligt. Weitere Einzelheiten sind von dort zu erfragen.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Niedersachsen
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Quelle: news aktuell / dpa