Freiburg (ots) - Im Rahmen der Gewährung internationaler Rechtshilfe konnte am 19.04.2016 im Landkreis Waldshut-Tiengen ein 25-jähriger nigerianischer Staatsangehöriger aufgrund eines bestehenden Europäischen Haftbefehls festgenommen und sein Zimmer in einer Asylbewerberunterkunft durchsucht werden. Die strafprozessualen Maßnahmen gingen auf ein Rechtshilfeersuchens der spanischen Ermittlungsbehörden zurück. Diese verfolgen seit Anfang 2015 Mitglieder einer nigerianischen Gruppierung wegen banden- und gewerbsmäßigem Menschenhandel. Diese stehen im Verdacht, nigerianische Frauen durch Androhung von sogenannten "Voodoo-Ritualen" nach Europa einzuschleusen, um sie dann in Spanien unter Gewaltanwendung zur Prostitution zu zwingen.
Die Frauen sollen jeweils nach ihrer Ankunft in Italien über Österreich, die Schweiz und Frankreich nach Spanien verbracht werden. Diese Erkenntnisse wurden insbesondere durch die Angaben zweier Opfer bestätigt, die sich den spanischen Ermittlungsbehörden offenbart hatten.
Eine weitere Hauptbeschuldigte, eine 35-jährige Nigerianerin, die als Kopf der Organisation angesehen wird, hat sich im Sommer 2015 zunächst nach Deutschland abgesetzt und befindet sich seither auf der Flucht. Auch sie wird mit Internationalem Haftbefehl gesucht.
Zeitgleich wurden in Spanien und Italien 4 weitere Hauptbeschuldigte aufgrund bestehender Europäischer Haftbefehle festgenommen.
Seit Herbst 2015 führte das Rechtshilfedezernat der Staatsanwaltschaft Freiburg in Absprache mit den spanischen Behörden, dem Bundeskriminalamt und der Kriminalpolizei Freiburg die hier anstehenden Ermittlungen. Bei den polizeilichen Maßnahmen am 19.04.2016 waren neben Polizeibeamten aus Spanien auch Beamte des Bundeskriminalamts, des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und Beamte des für Banden- und OK-Verfahren zuständigen Dezernats des Polizeipräsidiums Freiburg und des Kriminalkommissariats Waldshut-Tiengen im Einsatz.
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Quelle: news aktuell / dpa