Samos/ Bad Bramstedt (ots) - Beamte der Bundespolizei, die auf Samos im Rahmen des Frontex-Einsatzes zur Unterstützung der griechischen Küstenwache eingesetzt sind, entdeckten Mittwochabend von Land aus auf einer östlich der Ägäis-Insel vorgelagerten Felseninsel ein loderndes Feuer.
Über die griechische Küstenwache wurde BP 62 "Uckermark" umgehend um 21:30 Uhr beauftragt die Insel mit Höchstfahrt anzulaufen.
Die Besatzung stellte dabei fest, dass auf der kleinen unbewohnten Insel Kasonisi skrupellose Schleuser eine Gruppe von Männern, Frauen und Kleinstkindern einfach ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen hatten. Diese versuchten durch ein Feuer auf sich aufmerksam zu machen, da sie auf der kargen Insel gefangen waren.
Nach Erreichen der Insel entschied sich der Bootsführer, das Arbeitsboot auszusetzen.
In völliger Dunkelheit wurde das Arbeitsboot zu Wasser gelassen und mit zwei Beamten der Bundespolizei See bemannt, um die Personen von der Insel zu retten.
Um den Einsatzort besser auszuleuchten und dadurch die Rettungsaktion sicher und effektiv durchzuführen, wurde eine Leuchtrakete "Ein Stern weiß" abgeschossen.
Mit insgesamt drei Anläufen konnten zehn Personen von der Felsen-Insel gerettet werden.
Im ersten Anlauf befanden sich eine Frau und drei Kinder im Arbeitsboot. Im zweiten eine Frau, ein Mann, zwei Kinder und im dritten zwei männliche Personen.
Die nicht ungefährliche Rettung verlief in der Zeit von 22:05 Uhr bis 22:25 Uhr ohne größere Probleme, welche in erster Linie der guten Zusammenarbeit der Besatzung und den günstigen Wetterbedingungen zuzuschreiben war.
Bei der Befragung der Migranten wurde festgestellt, dass es sich um irakische Staatsangehörige handelt, die bereits seit 15:00 Uhr von Schleusern auf der Insel abgesetzt worden waren. Diese versicherten, dass die Personengruppe vollzählig sei.
Im Anschluss wurde aus Sicherheitsgründen trotzdem eine Nachschau auf der Insel durchgeführt.
Dem äußeren Anschein nach waren alle Migranten den Umständen entsprechend wohlauf. Verletzungen wurden keine beklagt. Weiterhin wurden die Geretteten durch die Crew der BP 62 versorgt.
Nach Beendigung der Rettungsaktion lief die "Uckermark" den Hafen von Vathy/ Samos an, um die Migranten der griechischen Küstenwache zu übergeben. Die Iraker wurden durch die griechischen Behörden dem Aufnahmelager zugeführt.
Die "Uckermark" setzte gegen 00:20 Uhr ihre Streifenfahrt fort.
Der Frontex-Einsatz der rund 30 Bundespolizisten der Bundespolizei See und der zwei auf Samos stationierten Kontroll- und Streifenboote BP 62 "Uckermark" und BP 64 "Börde" wurde mittlerweile bis zum Jahresende verlängert. Auftrag ist es, die Seegrenze zwischen der griechischen Ägäis-Insel Samos und der Türkei zu überwachen. Der Einsatz hatte am 01. März 2016 begonnen. Im Einsatz sind Bundespolizisten aus den Standorten in Cuxhaven, Neustadt in Holstein und Warnemünde.
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Quelle: news aktuell / dpa