Itzehoe (ots) - Im Kreis Steinburg ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2015 um 10,8 Prozent auf 3.131 gestiegen, landesweit lag die Steigerung bei (nur) 7,1 Prozent. Leider war ein Plus um 4,7 Prozent auch bei den Unfällen mit Personenschaden zu verzeichnen, der Landesdurchschnitt lag hier bei plus 2,4 Prozent. Von den insgesamt 3.131 Unfällen hat die Polizei 720 aufgenommen und ausgewertet, 451 davon ereigneten sich innerhalb, 269 außerhalb geschlossener Ortschaften. Acht Verkehrsunfälle endeten für acht Menschen tödlich (2014: neun Getötete).
584 verletzte Personen (2014: 517) Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Verletzten um 10,2 Prozent gewachsen, landesweit lag der Anstieg bei nur 2,4 Prozent. Von den 584 betroffenen Verkehrsteilnehmern wurden 478 (2014: 429) leicht und 106 (2014: 88) schwer verletzt. 45 Verletzte waren im Kindesalter.
Unfallverursacher Die meisten Verkehrsunfälle verursachten "junge Fahrer", Menschen im Alter von 18-25 Jahren (die Zahl der von ihnen verursachten Verkehrsunfälle ist um 18,3 Prozent (von 115 auf 136)) angestiegen, vielfach schätzten sie die eigene gefahrene Geschwindigkeit falsch ein. An 178 Unfällen waren Senioren beteiligt, in 61,2 Prozent der Fälle waren sie die Verursacher. Anders als bei den jüngeren Verkehrsteilnehmern spielte bei ihnen nicht die "nicht angepasste Geschwindigkeit" eine Rolle, sondern die Vorfahrtmissachtung und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. An jedem fünften Unfall war ein Radfahrer beteiligt, wobei die Dunkelziffer deutlich höher liegen dürfte. Mit Pedelecs ereigneten sich nur drei Unfälle. Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung motorisierter Zweiräder ist im vergangenen Jahr leider stark angestiegen - von 85 in 2014 auf 100 in 2015, ein junger Biker kam dabei ums Leben.
Unfallursachen Im Jahr 2015 sind weiterhin die Nichtbeachtung der Vorfahrt (190), die nicht angepasste Geschwindigkeit (188) und Fehler beim Abbiegen und Wenden (122) die Hauptunfallursachen.
Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter der Wirkung von Alkohol stand, ist im Kreis Steinburg um 16,6 Prozent auf 63 Fälle gestiegen. Damit liegt der Kreis weit über dem Landesdurchschnitt, der eine Zunahme von nur 0,9 Prozent verzeichnet hat. Ursächlich war zumeist eine zu hohe Geschwindigkeit, die aus der Selbstüberschätzung der Verkehrsteilnehmer resultieren dürfte.
Verkehrsüberwachung Im Kreisgebiet hat die Polizei 2015 große Anstrengungen bei der Bekämpfung der Verkehrsdelikte unternommen und insgesamt 22.506 Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr schriftlich geahndet. Um der Hauptunfallursachen, der nicht angepassten Geschwindigkeit, entgegen zu wirken, hat die Polizei in Zusammenarbeit mit den Kreisen Steinburg und Dithmarschen in der Polizeidirektion Itzehoe mehr als eine Million Verkehrsteilnehmer im Rahmen von Messaktionen überprüft. Im Kreis Steinburg waren 2015 fast 22.000 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs, 139 Raser erhielten ein Fahrverbot.
Die Polizeidirektion Itzehoe ist auch künftig bestrebt, die Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhalten und nach Möglichkeit zu erhöhen. Die oberste Priorität liegt hierbei -dem Landesziel folgend- in der Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr. Weiterhin wird die Vorbeugung und Verfolgung von Geschwindigkeitsverstößen durch gezielte Geschwindigkeitsmessungen einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit bilden.
Der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht 2015 ist im Internet unter
abrufbar.
Merle Neufeld
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Quelle: news aktuell / dpa