Freiburg (ots) - Am Donnerstag, den 09.06.2016, häuften sich die Notrufe bei der Polizei. Enkeltrickbetrüger waren in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut-Tiengen unterwegs und gaben sich als Verwandte in Notlagen aus. In den bisher bekannten Fällen erfolgten keine Geldübergaben.
Die folgenden Anrufe wurden der Polizei gemeldet:
1. Müllheim-Dattingen: Bei einer 80-jährigen Frau meldete sich die vermeintliche Tochter, welche Geld für einen Hauskauf brauchte. Bei der Hausbank wurde man misstrauisch und warnte vor der Betrugsmasche.
2. Heitersheim: Der angebliche Sohn rief bei der 85-jährigen Mutter an und brauchte dringend Geld. Die Mutter versicherte sich über einen Rückruf bei ihren Kindern.
3. Weil am Rhein: Die Großmutter sollte dem Enkel Geld leihen. Man wollte ihr sogar ein Taxi zur Bank organisieren. Die 85-Jährige war misstrauisch und meldete den Anrufe ihrer Nachbarin, die die Polizei verständigte.
4. Lörrach: Bei einer 75-Jährigen meldete sich der "Enkel". Die Frau erkannte aber sofort, dass es ein Fremder war.
5. Lörrach-Tumringen: Bei der 79 Jahre alten Frau meldete sich ebenfalls der vermeintliche Enkel und brauchte Geld für einen Hauskauf. Der Anrufer verriet sich aber, als ihm die Seniorin taktisch kluge Fragen stellte. Die Seniorin beendete das Telefonat
6. Bad Säckingen: Bei der 62-Jährigen meldete sich der angebliche Cousin mit Geldsorgen, von denen sonst niemand wissen dürfe. Der 62-Jährigen kamen aber Zweifel, woraufhin das Gespräch beendete wurde.
Das Phänomen tritt derzeit auch in der Schweiz, im Raum Basel, vermehrt auf.
Thema: Enkeltrick - Vorsicht, falscher "Enkel"!
"Hallo Oma, ich bin´s!" oder "Rate mal, wer hier spricht" - mit diesen Worten rufen Betrüger vornehmlich Senioren an, geben sich als Enkel, Verwandte oder auch gute Bekannte aus. Sie bitten um Bargeld, da sie in einer finanziellen Notlage seien oder ein günstiges Angebot für ein Auto oder eine Immobilie hätten.
Der Anrufer stellt die Angelegenheit als sehr eilig dar; er lässt keine Zeit, die Sache zu überprüfen. Wer sich bereit erklärt, zu helfen und zur Bank zu gehen, der wird vom Anrufer oder seinen Komplizen beobachtet. Kaum wieder zu Hause, kündigt der "Enkel" einen Freund als Kurier an. Dieser steht dann sehr schnell vor der Tür und weist sich mit einem zuvor vereinbarten Kennwort aus. Derart überrumpelt übergeben die Opfer ihr Geld gutgläubig einem wildfremden Menschen. So erbeuten professionelle Banden mit wenig Aufwand immer wieder hohe Geldbeträge, nicht selten von 20.000 Euro und mehr.
Sollten Sie einen derart dubiosen Anruf erhalten, beachten Sie folgende Tipps Ihrer Polizei:
- Achtung bei Geldforderungen am Telefon. - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. - Geben Sie keine Details preis zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen. - Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen - denken Sie in Ruhe nach. - Rufen Sie im Zweifel den "Enkel" unter einer Ihnen vorher bekannten Nummer zurück. - Halten Sie nach einem Anruf mit Geldforderungen Rücksprache mit Ihrer Familie. - Übergeben Sie niemals Geld an Fremde. - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig erscheint oder Sie Opfer eines solchen "Enkeltricks" geworden sind: Notruf 110 oder jedes Polizeirevier.
Bei weiteren Fragen zum Thema setzen Sie sich bitte mit Ihrer Polizeidienststelle in Verbindung. Der Polizeinotruf 110 ist rund um die Uhr für Sie erreichbar.
yb
Rückfragen bitte an:
Yasmin Bohrer
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Polizeipräsidium Freiburg
Telefon: 0761 / 882-1012
E-Mail: freiburg.pp@polizei.bwl.de
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