Freiburg (ots) - Bei den steigenden Temperaturen sieht sich das Polizeirevier Waldshut-Tiengen wieder vermehrt mit dem Phänomen des aggressiven Bettelns konfrontiert. Hierfür verantwortlich sind oftmals südosteuropäische Personengruppen, die sich auf den Einkaufsstraßen und Parkplätzen niederlassen und auf diesem Weg versuchen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. In letzter Zeit wurden einige besonders dreiste Fälle von Bettelei bekannt. So beklagte sich eine Besucherin einer Eisdiele in der Waldshuter Innenstadt über einen Straßenmusikanten, der Passanten solange seinen Hut unter die Nase hielt, bis diese einen Bargeldbetrag hineingeworfen hatten. Eine Ansprache durch herbeigerufene Polizeibeamte erzielte nicht gewünschte Wirkung. Der 55jährige Osteuropäer belästigte weiterhin Gäste diverser Gastronomiebetriebe in der Innenstadt von Waldshut. Gegen den Bettler wurde mittlerweile Anzeige erstattet. Darüber hinaus wurde er nach richterlicher Entscheidung vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Besonders aggressiv fielen bettelnde Personen am vergangenen Wochenende auf. Im Bereich des Waldshuter Busbahnhofs wurde eine 55jährige Passantin am Freitagabend durch eine Bettlerin angepöbelt. Nachdem sie sich verbal zur Wehr setzte, erschien ein bislang unbekannter männlicher Bettler und bespuckte die Geschädigte, außerdem schlug er ihr mit einem Schuh auf den Kopf. Hierbei kam es zu leichten Verletzungen, auch die Sonnenbrille der Frau ging zu Bruch. Ein weiterer Fall ereignete sich am vergangenen Samstagabend. Hier ist ein Gastwirt in der Waldshuter Innenstadt durch einen osteuropäischen Bettler bespuckt worden, nachdem er diesen zuvor aufgefordert hatte, sein aggressives Bettelverhalten im Außenbereich der Gaststätte einzustellen.
Die grundsätzlich positiv zu bewertende Hilfsbereitschaft der Bevölkerung zeigt jedoch auch negative Auswirkungen. An Orten, an denen sich Betteln rentiert, werden vermehrt Bettler festgestellt. Es hat den Anschein, dass die gezeigte Hilfsbereitschaft weitere Personen anzieht, die sich ebenfalls Unterstützung erhoffen. Während das rein passive Betteln kaum Probleme macht, finden sich aber immer wieder einzelne Mitglieder dieser meist südosteuropäischen Bettlergruppierungen, die durch aggressives Betteln, aber auch durch Straftaten wie Diebstählen und Betrügereien in Erscheinung treten. Auch die provisorischen Nachtlager im Freien, in öffentlichen Einrichtungen, auf dem Gelände von Schulen und in leerstehenden Gebäuden sowie die damit einhergehenden Müll- und Hygieneprobleme schaffen zusätzliche Herausforderungen für Städte, Gemeinden und Polizei. Die Beschwerden von Kunden und Geschäften, die sich durch die Bettelei gestört oder geschädigt fühlen, nehmen derzeit zu.
Vor diesem Hintergrund rät die Polizei zum zurückhaltenden Umgang mit Geldspenden. Großzügige Geldzuwendungen durch Passanten steigern nur die Attraktivität aus Sicht der osteuropäischen Bettler, wodurch eine weitere Zuwanderung einschließlich aller negativen Begleiterscheinungen zu erwarten ist.
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