Brunsbüttel (ots) - Im Fokus des zweitägigen Schwerpunkteinsatzes des Wasserschutzpolizeireviers Brunsbüttel steht die Kontrolle der Einhaltung von Schwefelgrenzwerten bei Seeschiffen. Seit gestern sind mehrere Kontrollteams unter anderem in der Schleuse Brunsbüttel, im Elbehafen und im Landeshafen unterwegs, um die vorgeschriebene Nutzung von niedrigschwefeligem Kraftstoff zu überprüfen. Um einer weiter steigenden Verunreinigung der Luft und der Meeresumwelt entgegenzuwirken, gibt es auf See und in Häfen gesetzlich vorbeschriebene Grenzen für den Schwefelanteil im Schiffstreibstoff. Nicht immer werden diese eingehalten - allein 2015 stellte die Brunsbütteler Wasserschutzpolizei bei 136 Kontrollen 23 Verstöße fest, die Folgemaßnahmen nach sich zogen.
Der erste Kontrolltag, an dem die Polizei neun Schiffe genauestens unter die Lupe nahm, verlief zur vollen Zufriedenheit der Einsatzkräfte - alle begutachteten Schiffe verwendeten regelkonformen Treibstoff. Nachzuweisen haben der verantwortliche Kapitän und der so genannte Chief Engineer, der Leitende Technische Offizier, dies anhand zahlreicher Bücher und Einzelbelege, die korrekt zu führen und abzulegen sind. Auch Proben der gebunkerten Kraftstoffe, Bunkerproben, müssen existieren und auf Verlangen vorgezeigt werden. Besteht der Verdacht, dass die Grenzwerte nicht eingehalten werden, ist die Entnahme von Kraftstoff-Proben im Rahmen polizeilicher Ermittlungen möglich. Die Untersuchung der Probe erfolgt im Labor des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg, von wo aus ein Ergebnis in der Regel bereits am Folgetag geliefert wird. Liegt ein Verstoß gegen die See-Umweltverhaltensverordnung vor, muss der Schiffsführer mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro rechnen, abhängig von der Schiffs- und Motorgröße und von der Höhe der Überschreitung des Schwefelgrenzwertes.
Eines der am Mittwochvormittag durch drei Polizisten überprüften Schiffe war ein 229 Meter langes Massengutschiff mit Heimathafen Tokyo, das für mehrere Tage im Elbehafen liegt. Geladen hatte es 76.000 Tonnen Kohle, die während der Liegezeit gelöscht werden. Die Crew bestand aus 20 Seeleuten, von denen mindestens fünf die zweistündige Kontrolle der Beamten bereitwillig unterstützten. Neben der Inaugenscheinnahme der Papiere fand eine Schiffsbegehung statt, zu der auch der Blick in den Maschinenraum gehörte. Beanstandungen hatten die Einsatzkräfte soweit keine - lediglich die Gangway war nicht ausreichend mit einem Netz gesichert. Das besserte die Besatzung aber unverzüglich aus.
Aktuell laufen weitere Schiffskontrollen, deren Ergebnisse morgen auf dem Wasserschutzpolizeirevier Brunsbüttel unter der Telefonnummer 04852 / 9000 erfragt werden können.
Im Anhang an die Meldung befinden sich mehrere Bilder.
Merle Neufeld
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