LKA-RP: Warnmeldung für Unternehmer – So schützen Sie sich und Ihr Unternehmen wirksam vor Schäden durch manipulierte Rechnungsstellung per E-Mail

02.09.2016 – 10:12

Mainz (ots) - Cyberkriminelle "hacken" sich auf den E-Mail-Server eines Unternehmens ein und spähen dessen Korrespondenz mit anderen Unternehmen aus. Das kann das Unternehmen mit Sitz in Deutschland betreffen, aber genauso gut einen Handelspartner im Ausland. Für die Täter sind alle Kontaktdaten und geschäftliche Kommunikationsinhalte wichtig. Durch die Täter können so der ein- und ausgehende Mailverkehr mitgelesen und Veränderungen an E-Mails und deren Anhängen vorgenommen werden. Insbesondere wenn Zahlungen bevorstehen werden die Täter aktiv. Hierbei kommt es zu einem Austausch der Bankverbindungsdaten in den Rechnungen. Die Täter nutzen teilweise die tatsächliche E-Mail-Adresse des Unternehmens, welches die Zahlung erwartet bzw. sehr ähnlich aussehende E-Mail-Adressen, in denen beispielsweise Buchstaben vertauscht, weggelassen oder hinzugefügt werden. Der zahlungspflichtige Kunde wird hierdurch zu Überweisungen auf ein Konto der Täter veranlasst. Auffallend ist, dass sich diese Konten in der Regel im Ausland befinden bzw. täterseits die Gelder ins Ausland transferiert werden. Durch diese Deliktsart können gravierende finanzielle Schäden für das betroffene Unternehmen entstehen. In einer Vielzahl von Fällen waren die Täter jedoch nicht erfolgreich, weil die kontaktierten Mitarbeiter wachsam waren und sich von den professionell vorgehenden Tätern nicht täuschen ließen bzw. durch die IT-Verantwortlichen aufgrund einer entsprechenden Schwachstellenanalyse die Tat verhindern konnte.

Das LKA Rheinland-Pfalz empfiehlt folgende Maßnahmen zum Schutz Ihres Unternehmens:

   -	Änderungen der Kontoverbindungen Ihrer Kunden oder Lieferanten  sollten immer gegengeprüft werden - seien Sie misstrauisch! -	  Verifizieren Sie bei verdächtigen E-Mails (z.B. atypische und  ungewöhnliche Zahlungsaufforderung) die vorliegende Information über  andere Kommunikationskanäle (z.B. bereits verifizierte  Telefonnummern) beim Auftraggeber -	Teilen Sie Geschäftspartner und  Kunden in Ihrer geschäftlichen E-Mail Signatur prophylaktisch mit,  dass Ihr Unternehmen Änderungen der Kontoverbindungen niemals via  E-Mail mitteilen wird -	Legen Sie klare interne Ablaufprozesse,  Zuständigkeitsregelungen und Kontrollmechanismen in Bezug auf  finanziellen Transaktionen in Ihrem Unternehmen fest -	Halten Sie  Ihre Betriebssysteme und Ihre Software immer auf dem neusten Stand -	 Nutzen Sie Verschlüsselungsmechanismen (z.B. Verschlüsselung von  Datenträgern) und signieren Sie die E-Mails digital -	Schränken Sie  Zugriffsberechtigungen auf das Nötigste ein -	Erstellen Sie  IT-Sicherheitskonzepte, Sicherheitsrichtlinien und Notfallpläne -	  Sensibilisieren Sie alle Mitarbeiter hinsichtlich der Betrugsmasche - Seien Sie bei Eingang von E-Mails von unbekannten  Absendern mit  Anhängen oder LINKS besonders achtsam - es könnte sich um Schadcode  handeln -	Überprüfen Sie alle E-Mails auf die richtige  Absenderadresse sowie die korrekte Schreibweise der E-Mail Domain 

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle

Telefon: 06131-65-2009/-2053
Fax: 06131-65-2125
E-Mail: LKA.presse@polizei.rlp.de
http://s.rlp.de/3U4