Polizeipräsidium Aalen (ots) - Sicher ist: die Ferien sind vorbei und die Schule geht wieder los. Sicher ist auch: Kommunen und Polizei werden die ersten Tage wieder mit verstärkten Kontrollen begleiten. Ziel: Noch sicherer soll der Schulweg für unsere Kinder werden. Denn sicher wollen wir alle, dass unsere Kinder sicher unterwegs sind und sicher und unverletzt wieder zu Hause ankommen. Doch dazu müssen sicher wir alle unseren Beitrag leisten.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Baden-Württemberg 606 Verkehrsunfälle auf dem Schulweg. Dabei musste polizeilich registriert werden, dass sich dabei 117 Kinder und Jugendliche schwere und 482 leichte Verletzungen zuzogen. Ein Kind kam im vergangenen Jahr auf dem Schulweg ums Leben.
(zur wahlweisen Verwendung):
- Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen ereigneten sich im vergangenen Jahr 53 Verkehrsunfälle auf Schulwegen, bei denen Schulkinder verletzt wurden. 52 Kinder und Jugendliche zogen sich leichte Verletzungen zu, neun Kinder wurden schwer verletzt.
- Im Rems-Murr-Kreis ereigneten sich im vergangenen Jahr 33 Verkehrsunfälle auf Schulwegen, bei denen Schulkinder verletzt wurden. 29 Kinder zogen sich leichte Verletzungen zu, drei Kinder wurden schwer verletzt.
Polizeipräsident Eisele erklärt, dass es trügerisch wäre, sich auf diesen scheinbar niedrigen statistischen Zahlen womöglich zurückzulehnen und zur Tagesordnung überzugehen. Denn nicht nur auf Schulwegen verunglücken Kinder: bei 135 Verkehrsunfällen im Präsidiumsbereich waren Kinder zu Schaden gekommen. Dabei wurden 206 Kinder verletzt, davon 37 sogar schwer; bei einem Unfall wurde ein Kind getötet. Eine Größenordnung, die weder statistisch, noch tatsächlich erträglich ist. Und zudem sei jeder Unfall einer zu viel - gerade mit Kindern als Unfallbeteiligten, so Eisele. Rein statistische Betrachtungen würden weder den verletzten Kindern, noch deren Angehörigen und letztlich auch nicht den unfallbeteiligten Verkehrsteilnehmern gerecht. Ein Kind, womöglich durch eigene Schuld, verletzt zu haben, stecke niemand einfach weg, so Polizeipräsident Eisele. "Stellen Sie sich vor, dass ein Kind im Krankenhaus liegt, weil Sie etwas zu schnell gefahren sind. Dass Eltern bange Tage durchmachen müssen, in der Hoffnung, dass ihr Kind wieder gesund wird und Sie haben das ausgelöst, weil sie kurz aufs Handy geschaut haben. Dass ein früher fröhliches Kind psychologische Betreuung braucht, weil Sie es verletzt haben, als Sie im Termindruck die Fußgängerampel übersehen haben", appelliert der Chef des Polizeipräsidiums.
Deshalb werden Kommunen und Polizei kontrollieren, ob Sie die Geschwindigkeit einhalten, ob Sie sich durch Ihr Handy ablenken lassen und ob Sie die allgemeinen Verkehrsregeln einhalten. Vorfahrt an der Kreuzung, Anhalten am Fußgängerüberweg, Obacht an Fahrradwegen, richtiges Verhalten gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln und vieles mehr, wird dabei angeschaut und, wo nötig, auch beanstandet werden.
Doch nicht nur die augenfälligen Verstöße der Anderen stehen im polizeilichen Fokus. Schnallen die Eltern ihre Kinder im Auto an? Sind die Kinder mit verkehrstauglichen Fahrrädern ausgestattet und tragen sie bei der Fahrt einen Fahrradhelm, werden Fragen sein, auf die es gilt, bei den Kontrollen Antworten zu finden.
Und wie immer wird es Hilfestellungen geben. In weit über einhundert Vorträgen wird die Polizei bei Einschulungsveranstaltungen und Elternabenden unter anderem auch erklären, dass es gar nicht die sicherste Möglichkeit ist, sein Kind immer mit dem Auto zu bringen. Die Eltern werden darauf hingewiesen werden, dass sie selbst oft eine Gefahr für ihre Kinder sind, wenn sie überbehüten oder mit den Elterntaxis in den sowieso schon großen Trubel vor der Schule einfahren. Und die oft staunenden Eltern werden erfahren, wie viel besser es sein kann, die Kinder, langsam aber gezielt an den Straßenverkehr heranzuführen. Auch Straßenverkehr muss erlernt werden, wie lesen und rechnen. Zudem tut Bewegung an der frischen Luft nicht nur gut, sondern bringt Kontakte zu Mitschülern und schafft Kompetenzen. An den teilnehmenden Schulen werden in diesem Jahr zudem sechs Vorstellungen des "Kleinen Zebras" verlost; ein überaus beliebtes Theaterstück, in dem das Kleine Zebra mit Hilfe der Kinder das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernt.
Nach vierzehn Tagen wird diese erste Phase vorüber sein und die intensiven Kontrollen im Umfeld von Schulen und Kindergärten wieder beendet. Doch Kontrollen wird es weiterhin geben, denn wie oben beschrieben haben gerade auch Unfälle mit Kindern ganzjährig Saison, auch außerhalb der Schulwege.
Deshalb werden die Behörden ihr Bemühen fortsetzen, durch Verkehrskontrollen weiterhin daran mitzuwirken, dass diese belastenden Schadensereignisse weiter nach unten gehen, wie sie das die vergangenen fünf Jahre getan haben.
Weitere Informationen und Tipps zum sicheren Schulweg finden Sie im Internet unter:
http://schuelerfairkehr.gib-acht-im-verkehr.de
https://im.badenwuerttemberg.de/de/sicherheit/polizei/praevention/verkehrspraevention
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