POL-TUT: Trojaner als Stellenbewerbung getarnt – Polizei warnt und gibt Hinweise

08.12.2016 – 17:10

Polizeipräsidium Tuttlingen (ots) - Eine als Stellenbewerbung getarnte Schadsoftware wird derzeit per Email verstärkt an Unternehmen geschickt. Bei der Schadsoftware handelt es sich um einen Erpresser-Trojaner, der sich im Email-Anhang befindet.

Um die ahnungslosen Opfer in die Falle tappen zu lassen, gehen die Cyber-Kriminellen besonders dreist vor: die Betreffzeilen der Nachrichten sind recht genau auf die Unternehmen und eine tatsächlich existierende Stellausschreibung zugeschnitten. Außerdem sind die Emails oft in fehlerfreiem Deutsch und ohne Tippfehler verfasst, sodass der Anschein erweckt wird, dass sich tatsächlich jemand auf die Stelle bewirbt. In der Email wird mitgeteilt, dass sich die vollständigen Bewerbungsunterlagen im Anhang befinden; Im Anhang ist dann - bei der aktuellen Version des Trojaners - eine pdf-Datei und eine Excel-Datei zu finden. Wird die Excel-Tabelle geöffnet, erhält man die Aufforderung, die Bearbeitungsfunktion zu aktivieren. Dadurch wird das Ausführen von Makros erlaubt und der Trojaner nimmt seine Arbeit auf. Anschließend erhält der Benutzer eine in englischer Sprache verfasste Meldung, dass er Opfer der "Ransomware Goldeneye" wurde. Gegen Zahlung eines Lösegeldes werde ein Schlüssel zur "Herauslösung" übermittelt. Bei dieser aktuellen Version wird oft die Absender-Adresse "rolf.drescher@" oder "drescher1988" verwendet.

Bundesweit und auch im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen werden nun vermehrt Fälle bekannt, bei denen Unternehmen und Personalabteilungen diese mit Schadsoftware gespickten und seriös wirkenden Bewerbungsunterlagen erhalten.

Die Polizei rät aus diesem Anlass zur Vorsicht, insbesondere wenn Sie als Unternehmen gerade Stellen ausgeschrieben haben!

   - Seien Sie grundsätzlich kritisch und öffnen Sie niemals       ungeprüft Dateianhänge, ganz gleich ob es sich um scheinbar       ungefährliche Dateien wie Bilder, Dokumente oder sonstige       Dateien handelt; denken Sie hierbei insbesondere an die von den       Betrügern beschriebene Vorgehensweise. Klicken Sie nicht auf       Links in unaufgefordert zugesandten E-Mails. Dies gilt auch für       angebliche Bewerbungen, die einen "Dropbox-Link" enthalten. Der       Link kann Sie zu Seiten weiterleiten, die Schadsoftware       enthalten. 
   - Gehen Sie sensibel mit unbekannten E-Mails und deren Anhängen um      und sensibilisieren sie Ihre Mitarbeiter diesbezüglich. 
   - Erstellen Sie regelmäßig Backups und bewahren Sie diese getrennt      vom Netzwerk auf. 
   - Halten Sie Ihr Computersystem und professionelle       Antivirensoftware immer auf dem neuesten Stand. Installieren Sie      regelmäßig die vom Hersteller bereitgestellten       Sicherheitsupdates für Ihr Betriebssystem und aktualisieren Sie       die von Ihnen installierten Programme (z.B. Browser, Flash       Player, Adobe Reader). Sollten Sie versehentlich auf eine Seite       oder eine Datei geklickt haben, lassen Sie einen Virenscanner       eine Vollprüfung durchführen. 
   - Achten Sie darauf, dass Sie nicht mit Administratorenrechten im       Internet unterwegs sind. Legen Sie sich einen "Benutzer" mit       Standardbenutzerrechten an und nutzen Sie diesen für das Surfen       im Internet. Es empfiehlt sich, unbekannte E-Mail- Anhänge nur       von einem Computer aus zu öffnen, der nicht im Firmen-Netzwerk       eingebunden ist. 

Sollte es dennoch versehentlich zu einer Infizierung ihres Rechners kommen:

   - Bezahlen Sie in keinem Fall die geforderte Summe. 
   - Ziehen sie den Netzstecker und trennen sie den Computer vom       restlichen Netzwerk. So kann eine Verschlüsselung der Dateien       zunächst unterbunden werden. 
   - Erstatten Sie als Geschädigter Anzeige bei der Polizei. 

Weitere Informationen erhalten Sie auch auf www.polizei-praevention.de.

Rückfragen bitte an:

Stephan Stitzenberger
Polizeipräsidium Tuttlingen
Pressestelle
Telefon: 07461 941-112
E-Mail: tuttlingen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/
Original-Content von: Polizeipräsidium Tuttlingen, übermittelt durch news aktuell

Themen in dieser Meldung