Schwarzwald-Baar-Kreis, Donaueschingen, Bad Dürrheim (ots) - Bei der derzeit wieder vermehrt auftretenden "Enkeltrick"-Masche versuchen dreiste Betrüger sich telefonisch als Verwandte auszugeben und so gutgläubige Seniorinnen und Senioren unter einem Vorwandt um ihr Erspartes zu bringen.
Auch Geldinstitute stehen in der Pflicht, ihre Kunden auf mögliche Betrugsmaschen aufmerksam zu machen!
Im Laufe des Mittwochs haben im Schwarzwald-Baar-Kreis, vorwiegend in Donaueschingen und Bad Dürrheim, erneut dreiste Betrüger versucht, mit einem Telefonanruf und der "Enkeltrick"-Masche Seniorinnen und Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Hierbei kam es zu mehreren entsprechenden Anrufen bei älteren Menschen in den Bereichen Donaueschingen und Bad Dürrheim. In einem Fall waren die Täter erfolgreich und erbeuteten mehrere tausend Euro aus den Ersparnissen eines 81-jährigen Mannes aus Bad Dürrheim.
Eine unbekannte Frau rief am Mittwochnachmittag, kurz nach 15 Uhr, bei dem alleine in der Breslauer Straße in Bad Dürrheim lebenden Mann an und gab sich als Schwiegertochter aus. Sie benötige wegen eines beabsichtigten Wohnungskaufes und einer fehlgeleiteten Überweisung nun kurzfristig und ganz dringend eine höhere Bargeldsumme, damit der geplante Kauf nicht platzt. Bereitwillig besorgte der Senior mehrere tausend Euro von seinem Konto und übergab das Geld gegen 17.30 Uhr an einen zuvor von der angeblichen Schwiegertochter telefonisch angekündigten Abholer. Bei diesem "Geldabholer" handelte es sich nach den Angaben des Seniors um einen etwa 18 bis 20 Jahre jungen Mann, etwa 170 Zentimeter groß mit südländischem Einschlag, bekleidet mit einem dunkelgrünen Parka. Erst im Nachhinein kamen dem 81-Jährigen Bedenken und er meldete den Vorfall der Polizei. Da war das Geld bereits weg.
Die Kriminalpolizei Villingen ermittelt nun in diesem Betrugsfall sowie in den mehrfach versuchten Fällen und sucht Zeugen zu dem "Geldabholer" von Bad Dürrheim. Personen, die den oben beschriebenen Mann am Mittwochabend in der Breslauer Straße in Bad Dürrheim gesehen haben oder sonst Angaben zu dem jungen Mann machen können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Villingen (07721 601-0) in Verbindung zu setzen. Für die Polizei ist insbesondere von Interesse, ob der beschriebene Mann in Verbindung mit einem Fahrzeug gesehen wurde oder ob in den letzten Tagen verdächtige Fahrzeuge aufgefallen sind. Des Weiteren bittet die Kriminalpolizei Personen, die in der vergangenen Zeit ähnliche Anrufe erhalten haben, sich zu melden.
In diesem Zusammenhang weist die Polizei auf folgendes hin und rät:
- Oft rufen Unbekannte bei ihren Opfern an und fragen "Na, weißt du wer dran ist...?". Nennt das Opfer dann einen Namen, wird dieser vom Anrufer übernommen und das Opfer glaubt mit einem Verwandten zu sprechen.
- Seien Sie grundsätzlich misstrauisch, wenn Sie von Personen angerufen werden, die nicht sofort sagen, wer sie sind und die ihren Namen nicht selbst nennen.
- Äußerste Vorsicht ist geboten, wenn sich Anrufer am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, wenn Sie diese nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonnummer geben und überprüfen Sie diese mit den Ihnen bekannten Nummern.
- Lassen Sie sich von ihm oder ihr nicht bedrängen und unter Druck setzen.
- Geben Sie nie Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
- Besprechen Sie sich nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit Familienangehörigen.
- Rufen Sie den vom Anrufer vorgegebenen Verwandten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. Verwenden sie für die Meldung die Notrufnummer 110.
- Erstatten Sie in jedem Fall, auch wenn es zu keinem Schaden kommt, Anzeige bei der Polizei. Denn nur auf die Delikte, die uns bekannt werden, können wir reagieren.
- Geldinstitute sollten auf Ihre älteren Kunden besonders achten und bei größeren Bargeldabhebungen oder Überweisungen auf dubiose Konten auf mögliche Betrugsmaschen hinweisen!
Weitere Informationen erhalten Sie umfassend und kostenlos bei ihrer örtlich zuständigen kriminalpolizeilichen Beratungsstelle.
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Dieter Popp
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