Polizei warnt vor Anrufen falscher Polizisten
VILSBIBURG, LKRS. LANDSHUT. Falsche Polizeibeamte spionieren gezielt ältere Damen aus.
Insgesamt sechs Anrufe besorgter Bürgerinnen und Bürger gingen am späten Abend des 15.12.2016 bei der Polizei in Vilsbiburg ein. Bei den Mitteilern handelte es sich größtenteils um ältere Damen aus Vilsbiburg, die von einem verdächtigen Anruf berichteten, den sie kurz vorher erhalten hatten. Der Anrufer gab sich in allen Fällen als Beamter der Polizei Vilsbiburg aus. Er trat am Telefon souverän auf und erklärte den überraschten Opfern, dass ihre Adresse auf einer Liste stehen würde, welche von der Polizei bei osteuropäischen Einbrechern sichergestellt wurde. Es wurden dann Fragen zur Wohnsituation der Angerufenen und deren Vermögensverhältnissen gestellt. Alle Betroffenen reagierten glücklicherweise geistesgegenwärtig und gaben keine Informationen hierzu preis. Alle Gespräche wurden daraufhin vom Anrufer unvermittelt abgebrochen.
Auffällig in diesem Zusammenhang ist, dass alle Opfer mit vollständigem Namen und Adresse im öffentlichen Telefonbuch zu finden sind. Der oder die Täter suchten dort offensichtlich gezielt nach weiblichen Anschlussinhabern mit traditionellen deutschen Vornamen, welche bedingt auf ein fortgeschrittenes Lebensalter schließen lassen.
Zwei Opfer konnten die Nummer des Anrufers von ihrem Telefondisplay ablesen. Diese setzte sich aus der Vilsbiburger Ortsvorwahl 08741 und der Ziffernfolge 110 zusammen. Das sollte den Angerufenen offensichtlich vorspiegeln, es handele sich um einen „echten“ Polizeibeamten am anderen Ende der Leitung. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine nicht existierende Telefonnummer, die künstlich per Computer erzeugt wird.
Die vorstehend beschriebene Vorgehensweise ist der Polizei bereits seit längerem bekannt. Unbedarfte Personen sollen hier von dreisten Betrügern ausspioniert und ihr Vertrauen gewonnen werden. In Einzelfällen werden die Opfer in der Folgezeit dann von falschen Polizisten zu Hause aufgesucht, die dann versuchen die ahnungslosen Opfer um ihr Bargeld oder andere Wertgegenstände zu bringen. Die Polizei rät betroffenen Personen daher aus diesem Grund:
Begegnen Sie Anrufen mit dem oben genannten Inhalt stets mit gesundem Misstrauen.
Geben Sie keinesfalls Informationen zu ihren Vermögensverhältnissen oder Kontodaten preis.
Beenden Sie das Gespräch schnellstmöglich.
Kontaktieren sie umgehend die örtlich zuständige Polizeidienststelle oder wenden sie sich an den Polizeinotruf unter der Nummer 110.
Medienkontakt: Polizeiinspektion Vilsbiburg, Hermann Vogelgsang, EPHK, 08741-96270