Kiel (ots) - Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA) startet am 9. März mit der zweiten "Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Schleswig-Holstein". Die Behörde führt damit die repräsentative Dunkelfeldstudie aus dem Jahr 2015 fort, für die erstmals Bürgerinnen und Bürger aus Schleswig-Holstein anonym zu Bereichen wie Opfererfahrung, Anzeigeverhalten, Kriminalitätsfurcht, Wahrnehmung und Bewertung der Polizeiarbeit befragt worden sind. Ziel der Umfrage ist es, Erkenntnisse aus dem Dunkelfeld zu gewinnen und diese für eine noch gezieltere Kriminalitätsbekämpfung zu nutzen.
Dazu versendet das LKA bereits am 2. März Ankündigungsschreiben an 25 000 Menschen ab 16 Jahren, die nach dem Zufallsprinzip aus den Melderegistern der schleswig-holsteinischen Gemeinden ausgewählt worden sind. Das Schreiben informiert über die bevorstehende Umfrage und ihren Hintergrund. Ihm folgt ab 9. März ein 20-seitiger Fragebogen mit rund 50 Fragen zu verschiedenen Komplexen wie "Kriminalitätsfurcht" oder "Kriminalitätsbelastung". Die Teilnehmer haben vier Wochen Zeit, um die Fragen zu beantworten. Die Teilnahme ist freiwillig.
"Wie bereits bei der ersten Studie wird durch die erneute Befragung von 25 000 Bürgerinnen und Bürgern eine Fortschreibung der Befunde zu verschiedenen Parametern des Sicherheitsgefühls und der Wahrnehmung der polizeilichen Arbeit ermöglicht", so der Ständige Vertreter der LKA-Amtsleitung und Projektverantwortliche Stephan Nietz. Dadurch könnten nicht nur Momentaufnahmen, sondern auch Entwicklungen im Laufe von zwei Jahren erkannt und bewertet werden.
Auch Dr. Lars Riesner, Diplompsychologe und Kriminologe im LKA, verweist auf die große Bedeutung der Fortschreibung: "Im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen verändert sich die Sicht auf bestimmte Delikte." Die in den Fragebögen enthaltenen Daten werden in einem ersten Schritt durch einen externen Dienstleister aufbereitet und in einem zweiten Schritt wissenschaftlich ausgewertet.
Der Rücklauf der ersten Dunkelfeldstudie war 2015 mit 13070 ausgefüllten Fragebögen sehr hoch. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die befragten Schleswig-Holsteiner grundsätzlich sicher fühlten und eine eher geringe Furcht vor Kriminalität hatten. Jedoch variierten laut Studie die Anzeigequoten von Delikt zu Delikt sehr stark - und damit auch das Dunkelfeld. Darüber hinaus zeigte sich, dass nur etwas mehr als ein Viertel aller Straftaten (27,6 Prozent) überhaupt angezeigt worden ist. Auffällig in diesem Zusammenhang waren vor allem die niedrigen Anzeigequoten bei versuchten Wohnungseinbrüchen (32,5 Prozent) sowie bei Sexualdelikten (7,9 Prozent).
Für Rückfragen und weitere Informationen ist vom 3. März bis 14. April ein Bürgertelefon eingerichtet, das montags bis freitags von 9 Uhr bis 16 Uhr unter 0431/160-4747 zu erreichen ist.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Carola Jeschke
Telefon: 0431/160-4051
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