Mittelbaden (ots) - Nach Jahren ähnlich gelagerter Strategien bei der Verkehrssicherheitsarbeit zur Vorbeugung schwerer Motorradunfälle versucht die Polizei in diesem Jahr neue Wege zu gehen. Der bisherige Ansatz, wagemutige Biker mit einem erhöhten Kontrolldruck zur Einsicht und somit zu einer umsichtigeren Fahrweise zu bewegen, wird künftig von einem erweiterten Präventionsangebot flankiert.
Neben nüchternen Statistikdaten zeigen die persönlichen Erfahrungen der mit den grausamen Bildern konfrontierten Polizisten, dass häufige Geschwindigkeitsmessungen zwar kurzzeitig den gewünschten Erfolg erzielen, bei langfristiger Betrachtung aber kein Allheilmittel darstellen. Als trauriges Beispiel hierfür dient ein Unfall vor zwei Jahren auf der L 83 - hier verlor ein Motorradfahrer unweit einer polizeilichen Geschwindigkeitskontrollstelle sein Leben. Bei kritischer Betrachtung des Zahlenwerks fällt auch auf, dass sich hinter der erfassten Unfallursache Nummer 1: `Nicht angepasste Geschwindigkeit´, auch weitere tückische Faktoren verstecken. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart nur allzu oft, dass fahrerisches Unvermögen, fehlerhaftes Verhalten im Pulk oder nachlassende Konzentration mit weitreichenden Folgen verbunden waren. So führte im August letzten Jahres die Ausfahrt einer Gruppe auf der B 500 oberhalb von Baden-Baden für einen der sechs Motorradfahrer in einer Kurve geradewegs in den Tod. Während die ersten fünf Mitglieder die gewundene Streckenführung ohne Probleme hinter sich brachten, zog sich der letzte Fahrer im selben Abschnitt nach einem Sturz tödliche Verletzungen zu.
Die Polizei appelliert deshalb verstärkt an die Eigenverantwortung der `Piloten´ auf ihren oft PS-starken Maschinen. Schwere Motorradunfälle können häufig von den Bikern selbst verhindert werden. Der landläufig häufig strapazierte Spruch: `Biker töten nicht, sie werden getötet!´ trifft mit Blick auf die Gesamtheit der Straßen des Polizeipräsidiums Offenburg allenfalls auf jeden zweiten Unfall zu. Fällt die Auswahl hierbei auf die beliebten Schwarzwaldstrecken, so muss leider attestiert werden, dass rund 80 Prozent der am Unfall beteiligten Motorradfahrer ihr Schicksal selbst verschuldet haben.
Die Polizei rät:
Nach der gut besuchten Präventionsveranstaltung am vergangenen Sonntag in Schutterwald (´Kupfi´s Bikertreff´) weisen wir in diesem Zusammenhang auf die am Sonntag, den 7. Mai, zwischen 10 Uhr und 15 Uhr stattfindende Motorradpräventionsveranstaltung auf dem Parkplatz Seibelseckle neben der B 500 hin.
Während im Vorjahr bis in den Monat Mai kein einziger toter Motorradfahrer auf den Straßen des Polizeipräsidiums Offenburg zu beklagen war, mussten aktuell seit Jahresbeginn bereits vier tödliche Motorradunfälle verzeichnet werden.
/pb
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