Stuttgart (ots) - Seit März 2017 senden Betrüger vermehrt E-Mails mit irreführenden Absenderangaben an mittelständische Unternehmen der Metall-, Automobil- und Lebensmittelindustrie. Sie treten als Großkunden auf und geben unter dem Deckmantel seriöser britischer Unternehmen in großem Stil Bestellungen ab. Die Polizei bezeichnet die Vorgehensweise als "Fake-Customer-Trick".
Die Anbahnung des Geschäfts erfolgt mit Hilfe von E-Mail-Absenderadressen, die den Anschein erwecken, von Beschäftigten seriöser Unternehmen in Großbritannien zu stammen. Durch Fachbegriffe und branchenübliche Formulierungen unterstreichen die Betrüger diesen Eindruck und gaukeln ernsthaftes Kaufinteresse vor. Die Täter signalisieren bei den Warenbestellungen sofortige Zahlungsbereitschaft und belegen wenn nötig ihre Bonität mit gefälschten Bilanzen.
Die Täter beauftragen über das Internet internationale Speditionen und lassen sich die Bestellungen nach Großbritannien ausliefern. So gelangen Lieferungen mit Warenwerten von teilweise über 100.000 Euro direkt in die Hand der Täter: Bezahlt wird die Ware nicht.
In Baden-Württemberg treten die Betrüger vor allem in jüngerer Zeit verstärkt auf. Insgesamt sind auf diese seit Juni 2016 bekannte "Fake Customer"-Masche neun Firmen in Baden-Württemberg hereingefallen. Diese lieferten Waren im Wert von rund 25 bis circa 300.000 Euro an die Betrüger. Der Gesamtschaden liegt bei knapp einer Million Euro.
Das Landeskriminalamt empfiehlt daher bei Kundenbestellungen per E-Mail aus dem Ausland, insbesondere aus Großbritannien:
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, wenn Ihr Unternehmen durch diese Betrugsmasche bereits geschädigt wurde oder solche betrügerischen Bestellungen per E-Mail in Ihrer Firma eingegangen sind.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Pressestelle
Herr Haug
Telefon: 0711 5401-2012
E-Mail: pressestelle-lka@polizei.bwl.de
http://www.lka-bw.de