Freiburg (ots) - Am Donnerstagvormittag hielt die Verkehrspolizei Freiburg an einer Kontrollstelle einen zwölf Jahre alten Transporter, der im Ortenaukreis zugelassen war, zum Zwecke einer allgemeinen Verkehrskontrolle an.
Bei dem Fahrer handelt es sich um einen 55-jährigen Ungarn, der in Südbaden als Plakatkleber angestellt ist.
Den Beamten fiel zunächst auf, dass der Fahrer auf seinem Sicherheitsgurt saß. Als die Beamten die Fahrertür öffneten, konnten diese durch das weggerostete Bodenblech im Bereich der Pedale auf die Straße schauen.
Auf telefonische Anordnung der zuständigen Zulassungsstelle des LRA Ortenaukreis wurde der Lkw einem Prüfingenieur vorgestellt. Der Prüfingenieur bestätigte den festgestellten Mangel am Lkw und ergänzte, dass die Batterie lose im Motorraum stand, die Reifen der 2. Achse einseitig abgefahren waren, die Schalldämpferanlage durchgerostet war und der Motor wie Getriebe einen massiven Ölverlust aufwiesen. Der Prüfingenieur begutachtete den Lkw als verkehrsunsicher. Auf Weisung der Zulassungsstelle wurde der Lkw von den Beamten an Ort und Stelle entstempelt.
Die Beamten bemerkten zudem, dass das eingetragene Kennzeichen der grünen Feinstaubplakette überklebt war. Ursächlich hierfür war, dass der Lkw aufgrund seines Schadstoffausstoßes nur eine gelbe Plakette zugeteilt bekommen kann. Damit kann das Unternehmen die Aufträge im Freiburger Stadtgebiet nicht mehr ausführen.
Bei all den Verstößen tröstete es wenig, dass der Fahrer zumindest die vorgeschriebene Warnweste mitführte - ohne dass sich Erste-Hilfe-Material oder das Warndreieck im Transporter befanden.
Letztendlich wurde auch Kontakt zum Halter aufgenommen. Dieser verkündete sein Unverständnis bzgl. der Stilllegung. Er betonte gegenüber den Beamten, dass Deutschland ein "komisches Land" sei.
Sowohl der Fahrer als auch der Fahrzeughalter müssen mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Hinzu kommen die Kosten/ Gebühren für Stilllegung, Polizeibegleitung und Prüfung.
dh/ts
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