Emmingen-Liptingen, Emmingen (ots) - Mit der Betrugsmasche "Enkeltrick" hat ein Täterpärchen am vergangenen Donnerstagnachmittag bei einer 75-jährigen Bewohnerin aus der Donaustraße in Emmingen mehrere tausend Euro erbeutet. Bereits am Mittwoch meldete sich eine männliche Person telefonisch bei der 75-Jährigen und gab sich als einer ihrer Bekannten aus. Der Mann klagte am Telefon über kurzfristige Geldnöte und bat die Angerufene um kurzfristige finanzielle Unterstützung.
Betrugsmasche Enkeltrick: Die Betrüger rufen meist bei älteren und allein lebenden Personen an und geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus. Immer bitten sie kurzfristig um Bargeld. Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage, beispielsweise ein Unfall oder ein Autokauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt, um das Opfer unter Druck zu setzen. Sobald es bereit ist zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen um dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann.
Trotz mehrfacher Warnhinweise der Polizei bezüglich verschiedener und zunächst telefonisch eingeleiteter Betrugsmaschen - darunter auch zum "Enkeltrick" - ließ sich die 75-Jährige aus Emmingen von dem Anrufer täuschen und zu einer Geldübergabe überreden. Zur geplanten Übergabe des Geldes am Folgetag hob die Frau mehrere tausend Euro von ihrem Konto ab. Bei einem weiteren Anruf teilte der angebliche Bekannte dann mit, dass er verhindert sei und deshalb eine Frau zur Abholung des Geldbetrages am Donnerstagnachmittag vorbeischicken werde. Tatsächlich kam eine etwa 40-jährige Frau am Donnerstag, 16.11., gegen 15.30 Uhr, zum Anwesen der 75-Jährigen in die Donaustraße, nahm den vorbereiteten Geldbetrag an sich und verschwand dann zu Fuß. Die Geldabholerin konnte bei der später erfolgten Anzeigenaufnahme bei der Polizei wie folgt beschrieben werden: Die unbekannte Frau ist etwa 40 Jahre alt, auffällige etwa 150 cm "klein", hat dunkle Haare und trug zur Tatzeit dunkle Kleidung. Die Gesuchte hat einen leicht gebräunten Hauttyp, ist eventuell türkischer Abstammung. Sie kam zu Fuß zum Anwesen der Geschädigten und ging auch zu Fuß von dort weg.
Nun ermittelt die Kripo Tuttlingen (07461 941-0) wegen des begangenen Betruges und bittet dringend um Hinweise. Hier ist insbesondere von Bedeutung, ob jemand Angaben zu der unbekannten und oben beschriebenen Geldabholerin machen kann oder ob jemandem am Donnerstagnachmittag, 16.11., ein fremdes Auto - eventuell im Zusammenhang mit der beschriebenen Unbekannten - im Bereich der Donaustraße, zwischen den Abzweigungen Liptinger Straße und Egertenstraße beziehungsweise in einer angrenzenden Straße (Osterwiesweg, Talstraße, Öschweg, Hauptstraße) aufgefallen ist.
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei erneut vor den verschiedenen Betrugsmaschen, die meist telefonisch eingeleitet werden, und bittet zum wiederholten Mal:
Seien Sie aufmerksam und sensibilisieren Sie ältere Mitglieder ihrer Familie und Freunde. Diese Betrüger (sei es mit der Masche "Enkeltrick" oder auch als "falsche Polizei- oder Kriminalbeamte") suchen gezielt in Telefonbüchern nach Menschen mit älteren Vornamen und rufen dort an. Dabei sind sie erfindungsreich, kreativ, redegewandt, skrupellos und bundesweit aktiv. Diese Kriminellen nutzen das Vertrauen, das die Angerufenen in die angeblichen Verwandten, Bekannten oder auch in die Polizei haben und verursachen mit diesen Betrugsmaschen jeden Tag hohe Schäden und vor allem auch seelischen Beeinträchtigungen bei ihren Opfern.
TIPPS FÜR IHRE SICHERHEIT:
Weitere Informationen gibt es bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle, der polizeilichen Kriminalprävention oder auch im Internet unter https://praevention.polizei-bw.de/ (dort auch zu anderen Themen).
Rückfragen bitte an:
Dieter Popp
Polizeipräsidium Tuttlingen
Pressestelle
Telefon: 07461 941-115
E-Mail: tuttlingen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/