Hannover (ots) - Ein technischer Fehler im Anschluss an Wartungsarbeiten an der Online-Wache hat am 13. Dezember des vergangenen Jahres ab etwa 14 Uhr dazu geführt, dass für einen Zeitraum von etwa 18 Stunden eingegebene Datensätze nicht gespeichert worden sind. IT-Fachleute der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD), die bis gestern mit der Fehleranalyse sowie Datenrekonstruktion beschäftigt waren, gehen aktuell davon aus, dass etwa 85 online eingegebene Hinweise an die Polizei sowie Strafanzeigen infolge der Störung nicht verarbeitet werden konnten.
Im Rahmen des Systemmonitorings konnten am Abend und in der Nacht zum 14. Dezember bereits erste Fehlermeldungen festgestellt werden, die Auswertung der Protokolldaten und der damit verbundenen Auswirkungen erfolgte jedoch erst am darauf folgenden Morgen. Bis zur Ursachenfeststellung wurde die Online-Wache zunächst offline geschaltet. Mögliche Nutzerinnen und Nutzer erhielten den Hinweis auf der Internetseite, dass Eingaben aufgrund einer technischen Störung nicht möglich sind. Nach einer technischen Fehlerbehebung sowie komplexen Testverfahren stand die Online-Wache tags darauf wieder uneingeschränkt zur Verfügung.
Inzwischen steht fest, dass der Fehler dazu führte, dass in der Zeit vom 13. Dezember 2017, 13.57 Uhr, bis zum nächsten Tag um 07.38 Uhr, in rund 85 Fällen eingegebene Datensätze nicht gespeichert und wie vorgesehen weiterverarbeitet wurden. Gleichwohl erhielten diejenigen, die eine Eingabe machten, auf dem Bildschirm den fehlerhaften Hinweis, dass ihre Informationen entweder unter der Vorgangsnummer 2017121400000001 oder 2017121300000001 gespeichert worden sind.
Trotz größter Bemühungen verlief eine versuchte Rekonstruktion der im Zeitraum der Störung eingegebenen Daten nur teilweise erfolgreich. Die Polizei bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, die bei der Eingabe ihrer Daten eine der beiden Vorgangsnummern angezeigt bekommen haben, ihre Anzeige oder allgemeinen Hinweise entweder über die Online-Wache oder auf einer Polizeidienststelle neu aufzugeben. Wir bitten darum, diese Störung und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
Auf der Internetseite der Online-Wache Niedersachsen unter der Webadresse https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de informiert ein Hinweis über die zurückliegende Störung./wo
Hintergrund zur Online-Wache der Polizei Niedersachsen
Als zusätzliches Internetangebot als Service für die Bevölkerung im Februar 2007 gestartet, wird die Online-Wache von Jahr zu Jahr mehr genutzt, um mit der Polizei in Kontakt zu treten. Sie ist für die Entgegennahme von Notrufen nicht geeignet. Aus diesem Grund wird auf dem Webportal darauf hingewiesen, in Notfällen die Notrufnummer 110 zu wählen.
Das Internetangebot der Polizei bietet dem Bürger mit der Bereitstellung von spezifischen Formularen die Möglichkeit, der Polizei gezielt Informationen unter anderem zu strafbaren Sachverhalten zu übermitteln. Das Serviceangebot umfasst: die Erstattung von Anzeigen, die Meldung von strafrechtlich relevanten Inhalten im Internet, die Übermittlung von Hinweisen, die Mitteilung von Dank und Kritik sowie die bloße Kontaktaufnahme.
Während im Startjahr 2007 knapp 6.000 Vorgänge aller Art über die Online-Wache eingegangen sind, waren es bis Ende 2017 für das laufende Jahr rund 40.000. In der Gesamtzahl dominieren Fahrraddiebstähle und unterschiedliche Formen der Internetkriminalität. Diese beiden Deliktsbereiche alleine machten 2016 etwa 30 Prozent der elektronischen Eingaben aus. Die restlichen 60 Prozent teilen sich auf in Strafanzeigen aus dem Bereich anderer Deliktsarten. Etwa zehn Prozent waren Kontaktaufnahmen, Hinweise, Dank oder Beschwerden.
Alle in der Online-Wache eingegebenen Daten werden verschlüsselt an die Polizei übermittelt und sind auf diese Weise vor dem Zugriff unbefugter Dritter geschützt. Die Verarbeitung der personenbezogenen Daten erfolgt gemäß den datenschutzrechtlichen Bestimmungen des Niedersächsischen Gesetztes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung, der Strafprozessordnung beziehungsweise des Niedersächsischen Datenschutzgesetzes.
Rückfragen bitte an:
Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen
Pressestelle
Karsten Wolff
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