Mannheim/Heidelberg/Metropolregion (ots) - Die insgesamt elf Faschingsumzüge im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim, bei denen insgesamt etwa 200.000 Zuschauer die Straßen entlang den Umzugsstrecken säumten, gingen ohne besondere polizeiliche Ereignisse über die Bühne. Bei den anschließenden Feiern hatte die Polizei allerdings mit alkoholisiertem, überwiegend jugendlichem und heranwachsendem Publikum alle Hände voll zu tun.
Mannheim:
Der Straßenfasching wurde von etwa 10.000 Personen besucht, die Veranstaltung verlief außergewöhnlich friedlich, die Polizei registrierte insgesamt drei Körperverletzungen. Beim Umzug in Sandhofen kam es zu einer Körperverletzung. Die Umzüge in Feudenheim (ca. 20.000 Besucher) und Neckarau (ca. 25.000 Besucher) verliefen ohne störende Ereignisse.
Heidelberg:
Der Umzug (ca. 100.000 Besucher) verlief völlig friedlich. Nach dem Umzug randalierten auf dem Bismarckplatz etwa 100 Personen. Dabei kam es vereinzelt zu Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikten. 18 aggressiven und alkoholisierten Personen wurde nach Feststellung ihrer Identitäten ein Platzverweis erteilt. Insgesamt wurden vier Körperverletzungsdelikte gemeldet, in zwei Fällen kam es dabei zu Widerstandshandlungen gegenüber der Polizei. Elf Personen wurden während der kompletten Einsatzzeit in Gewahrsam genommen. Nach einem Rucksackdiebstahl wurde ein Tatverdächtiger festgenommen.
Eberbach/Rhein-Neckar-Kreis:
Den Umzug schauten sich ca. 10.000 Besucher an, auch hier kam es zu keinen Vorkommnissen. Bei den anschließenden Feiern in der Stadthalle bzw. dem Leopoldsplatz kam es zu zwei Körperverletzungen. In vier Fällen wurden Platzverweise ausgesprochen, zwei Besucher mussten wegen Trunkenheit in Gewahrsam genommen werden. Bei Jugendschutzkontrollen wurden zwölf Verstöße gegen das Jugendschutzgesetzt festgestellt, bei einem der Jugendlichen wurde ein Messer aufgefunden, welches sichergestellt wurde. An den Auseinandersetzungen waren überwiegend einheimische alkoholisierte Jugendliche beteiligt.
Für kurze Aufregung unter den Besuchern sorgte zwischen 17.30 und 18.30 Uhr das gleich zweimalige Anrücken der Feuerwehr. Wie sich herausstellte, hatte ein bislang unbekannter Täter im Foyer der Stadthalle und später in der Tiefgarage unterhalb des Leopoldsplatzes die Feuermelder eingeschlagen und so die Einsätze ausgelöst. In einem Fall beobachtete eine Zeugin dabei einen Jugendlichen. Demnach war der Tatverdächtige ca. 16 Jahre alt, ca. 170 cm groß und hatte einen grauen Rucksack mit der Aufschrift "NIKE" in blauer Farbe bei sich. Bekleidet war er mit einer schwarzen Lederjacke und auffälligen weißen Schuhen mit roten Streifen. Die Polizei ermittelt wegen des Missbrauchs von Notrufen, weitere Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich unter Telefon 06271/92100 beim Revier Eberbach zu melden.
Nußloch/Rhein-Neckar-Kreis:
Die ca. 5.000 Zuschauer verhielten sich völlig friedlich, nur in einem einzigen Fall kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung.
Schwetzingen/Rhein-Neckar-Kreis:
Der Umzug, den etwa 30.000 Zuschauer verfolgten, verlief zunächst völlig störungsfrei. Im Stadtgebiet kam es aber im Anschluss zu einer Vielzahl von Straftaten und Ordnungsstörungen, dabei traten vor allem mehrere alkoholisierte Jugendgruppen, die aus dem Umland mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist waren, in Erscheinung. Ein weiterer Einsatzschwerpunkt war auch der Bahnhofsvorplatz. Nach mehreren tätlichen Auseinandersetzungen wurden die "Kleinen Planken" mit Unterstützung einer Einsatzeinheit des Polizeipräsidiums Einsatz geräumt. Dabei kam es zu Widerstandshandlungen, bei denen zwei Einsatzbeamte leicht verletzt wurden. Insgesamt kam es zu drei Körperverletzungsdelikten, drei Fällen von Sachbeschädigung und drei Widerstandshandlungen; in sieben Fällen wurden Polizeibeamte beleidigt. Weil sie randalierten und/oder völlig betrunken waren, mussten 17 Personen in Gewahrsam genommen werden, in 13 Fällen wurde ein Platzverweis ausgesprochen. Bei zwei überprüften Personen wurden geringe Mengen an Betäubungsmittel festgestellt. Den Gefahren nicht bewusst waren offensichtlich auch drei Besucher, die über die Gleise rannten, gegen sie wird wegen gefährlichem Eingriff in den Schienenverkehr ermittelt. Das Deutsche Rote Kreuz Schwetzingen musste insgesamt 30 Mal Hilfe leisten. Dabei handelte es sich überwiegend um alkoholbedinge Ausfälle und Sturz- bzw. Schnittverletzungen. Vier Verletzte mussten mit Rettungsfahrzeugen in umliegende Krankenhäuser gefahren werden.
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