Mainz (ots) - Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale warnen vor Betrugsmaschen am Telefon
Mit Tricks, Lügengeschichten und Angstmache am Telefon ziehen Betrüger Menschen aller Altersschichten über den Tisch. Die Anrufer geben sich beispielsweise als Staatsanwälte, Notare oder Mitarbeiter von Behörden aus. Mit diesem offiziellen "Anstrich" wollen die Täter einschüchtern und erreichen, dass die Opfer ihren Unwahrheiten Glauben schenken und hohe Geldsummen an sie überweisen.
Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zeigen typische Betrugsmaschen am Telefon auf und geben Tipps, wie sich Betroffene schützen können.
Wichtige Nachricht am Telefon Bei einem seriös klingenden Telefonanruf gibt der Anrufer vor, eine wichtige Nachricht zu überbringen. Der eigentliche Schock folgt oft erst viel später. Die Angerufenen haben angeblich teure Verträge abgeschlossen oder sollen mehrere tausend Euro an Kriminelle im Ausland überweisen, ohne dafür jemals eine Gegenleistung zu erhalten. "Jeder kann zum Opfer werden, denn die Lügengeschichten am Telefon werden vollkommen nachvollziehbar und glaubwürdig vorgetragen", warnt Christian Gollner, Rechtsreferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Ungewollte Verträge über Strombelieferung Call Center, die Verträge für die Strombelieferung vermitteln, bedienen sich oft fragwürdiger Methoden. Sie geben sich beispielsweise als die Aufsichtsbehörde Bundesnetzagentur aus und entlocken ihren Opfern so persönliche Daten. Damit führen sie unbemerkt einen Wechsel des Anbieters durch und nehmen dafür eine Verkaufsprovision ein. Oder sie geben vor, nur ein unverbindliches Angebot zusenden zu wollen. Darauf folgt meist die schriftliche Bestätigung eines angeblich verbindlich abgeschlossenen Vertrages.
Auto- und Geldgewinne Regelmäßig wird den Opfern vorgespiegelt, sie hätten ein teures Auto oder einen hohen Geldpreis gewonnen. Vor der Übergabe seien aber angeblich Steuern, Gebühren, Notar- oder Überführungskosten zu begleichen. "Wenn am Telefon alles zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es meist auch nicht wahr", sagt Verbraucherschützer Gollner.
Angebliche Staatsanwälte und falsche Microsoft-Mitarbeiter Anrufer, die sich als Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft oder als Gerichtsvollzieher ausgeben, sprechen von angeblich offenen Forderungen in Höhe von mehreren tausend Euro aus der Teilnahme an Gewinnspielen. Werde nicht zumindest ein Teilbetrag sofort gezahlt, dann würde umgehend Anklage erstattet. Falsche Mitarbeiter eines vermeintlichen IT-Unternehmens rufen an und geben oftmals in englischer Sprache vor, die Rechner der Opfer seien von Viren und Trojanern befallen. Für einen falschen und unseriösen Kundendienst-Einsatz per Fernwartungssystem sollen die Opfer dann mehrere hundert Euro zahlen. Darüber hinaus ermöglicht das Fernwartungssystem den Betrügern vollen Zugriff auf sensible Daten (z.B. Passwörter, Bankdaten) der Computer, so dass die Opfer oftmals doppelten Schaden erleiden. Zudem besteht die Gefahr, dass die Täter hierbei Viren auf den PC laden bzw. der PC für eine weitere Nutzung komplett gesperrt wird.
Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale empfehlen Betroffenen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen oder vorschnell zu handeln. Sie stehen mit Rat und Hilfe bereit, um mögliche Opfer zu unterstützen.
Die wichtigsten Tipps von Polizei und Verbraucherzentrale in Kürze:
-Angebliche Gewinne, Forderungen oder vermeintlich abgeschlossene Verträge sollten vom Anrufer schriftlich bestätigt werden. Die Adresse oder sonstige sensible Daten sollten nicht am Telefon genannt werden. Seriöse Firmen haben diese vorliegen und müssen sie nicht telefonisch erfragen. -Gegen angeblich abgeschlossene oder untergeschobene Verträge kann man sich mit einem Musterbrief der Verbraucherzentrale wehren. Er kann unter https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/sites/default/files/migration_files/media217340A.pdf herunter geladen werden.
Weitere Informationen unter https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/vertraege-reklamation/abzocke oder unter http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
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