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Polizeipräsidium Tuttlingen (ots) - Endlich, die lange Zeit des Wartens ist vorbei... am Ende einer langen Winterpause juckt es die Biker wieder in der rechten Hand: wieder am Gasgriff zu drehen und die Freiheit auf zwei Rädern zu genießen. Doch auch Schattenseiten können die mit dem Frühjahr startende Motorradsaison begleiten:
Dies waren nur zwei der insgesamt sechs Pressemitteilungen, in welchen das Polizeipräsidium Tuttlingen im vorangegangenen Jahr 2017 über Motorradunfälle mit tödlichem Ausgang berichten musste. Zwar hatten sich die tödlichen Bikerunfälle im Vergleich zum Vorjahr 2016 halbiert, dramatisch war im vergangenen Jahr jedoch der Anstieg der Motorradunfälle insgesamt und hat dazu geführt, dass 2017 ein neuer negativer Spitzenwert erreicht wurde. Auch die Zahl der bei den Unfällen teils schwer verletzten Biker nahm mit über 350 Unfällen mit Personenschaden alleine für den Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen im Jahr 2017 einen neuen Höchstwert ein und hat sich damit um gut ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Die Hauptunfallursachen waren - wie schon in den vergangenen Jahren - überhöhte oder nicht an die Straßenverhältnisse angepasste Geschwindigkeiten. Bei den tödlichen Motorradunfällen wird es noch deutlicher: beinahe 75 Prozent dieser Unfälle sind bei sogenannte Geschwindigkeitsunfällen von den Bikern selbst verschuldet worden.
Mit einer Überwachungsoffensive an den relevanten Motorradstrecken, durch verstärkte Prävention in persönlichen Gesprächen mit Bikern und an den bekannten Motorradtreffpunkten, aber auch durch kostenlosen Technikchecks, einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit sowie durch Maßnahmen zur Entschärfung gefährlicher Strecken wird die Polizei in Zusammenarbeit mit anderen Stellen weiter daran arbeiten, die Unfallzahlen zu senken. Ein Augenmerk werden wir dabei auch auf ältere Motorradfahrer legen, die insbesondere als "Wiedereinsteiger" nach langjähriger Pause wieder aktiv mit erworbenen Bikes am Verkehr teilnehmen. Über 40 Prozent der 2017 in Baden-Württemberg tödlich verunglückten Motorradfahrer waren älter als 50 Jahre. Um die Unfallzahlen der älteren aber auch der jüngeren Biker zu senken, hat das Innenministerium die oben genannten Maßnahmen zu Beginn der diesjährigen Motorradsaison in einem "5-Punkte Plan für mehr Sicherheit in der Motorradsaison" vorgestellt: https://im.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/-1316150545/
Deutlich haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass gerade zu Saisonbeginn die Unfallzahlen mit Zweiradfahrern - oft mit schweren Folgen - in den ersten warmen Frühlingstagen in die Höhe schnellen. Auch erfahrene Biker wissen: es gilt sich erst wieder "einzufahren". Neben Fahranfängern und älteren "Wiedereinsteigern" müssen auch geübte Motorradfahrer und ihr weibliches Pendant erst wieder das richtige Gefühl für ihre teils PS-starken Maschinen entwickeln. Nach der langen Winterpause fehlt es vielen Fahrern an der Routine der vorangegangenen Saison. Andere Verkehrsteilnehmer müssen sich erst wieder an die schmale Silhouette der Biker und deren Geschwindigkeiten gewöhnen. Zu der noch fehlenden Fahrpraxis bergen beschädigte Fahrbahndecken durch den Witterungseinfluss der kalten Jahreszeit, aber auch die mit den warmen Tagen beginnende Betriebsamkeit in der Landwirtschaft und damit einhergehende Straßenverschmutzungen zu Saisonbeginn zusätzlich hohe Risiken für die Motorradfahrer. Entsprechend vorsichtig sollten die ersten Ausfahrten angegangen werden.
Das beginnt mit der Kontrolle des Zweirads, der Überprüfung der Fahrerausstattung und letztlich dem Fahren an sich. Sind Bremsen und Beleuchtung in Ordnung? Gibt es undichte Stellen oder gar lose Teile an der Maschine? Bei diesem Check ist auch die Kontrolle des Reifenprofils und des Fülldrucks unverzichtbar. Ein zu niedriger Reifendruck beeinflusst das Fahrverhalten des Motorrades wesentlich. So leidet die Fahrstabilität und der Bremsweg verlängert sich erheblich. Auch wenn der Luftdruck stimmt und Fahrer sowie Maschine in Ordnung sind, gibt es - wie die oben aufgeführten Unfallzahlen zeigen - gute Gründe, sich am Gasgriff zurückzuhalten und defensiv zu fahren. Um unfallfrei und unbeschadet durch die Motorradsaison 2018 zu kommen, gibt die Polizei einige nützliche Tipps:
Tipps der Polizei - unbeschadet durch die Motorradsaison:
Fahr- und Sicherheitstrainings für Motorradfahrer
Fahr- und Sicherheitstrainings für Motorradfahrer werden gerade zu Saisonbeginn von verschiedenen regionalen Kreisverkehrswachten und privat organisierten Vereinen angeboten. Sie ermöglichen den Bikern schnell wieder die nötige Sicherheit am Lenker zu finden. Die Organisationen stellen ihre buchbaren Trainingstermine meist in einem vorhandenen Internetauftritt vor. So beispielsweise die Kreisverkehrswacht Rottweil unter dem Internet-Link http://www.verkehrswacht-rottweil.de, die Verkehrswacht Zollernalbkreis e.V. unter http://vwzak.de und die Kreisverkehrswacht Tuttlingen unter http://www.kreisverkehrswacht-tuttlingen.de. Auch andere eingetragene Vereine, so auch der Arbeitskreis Gib-ACHT-im Verkehr Zollernalb (http://www.gib-8-zak.de/index.php/veranstaltungen/21-motorradaktion-2018) bieten natürlich Informationsveranstaltungen sowie Fahr- und Sicherheitstrainings an, über die man sich unter anderem im Internet informieren kann und die sich um das Wohl der Motorradfahrer kümmern.
Wie schon in den vergangenen Jahren organisiert die Kreisverkehrswacht Tuttlingen vorbereitende Kurse mit erfahrenen Fahrlehrern, um wieder voll in die Routine der letzten Saison hineinzufinden. Die Kurse werden, wie schon in den vergangenen Jahren, im "take off" Gewerbepark in Neuhausen ob Eck stattfinden. Folgende Kurstermine werden von der Kreisverkehrswacht Tuttlingen angeboten: 15.04., 29.04., 01.05., 10.05., 20.05. und 26.05.2018. Pro Termin können 24 Teilnehmer aufgenommen werden. Details zu den Kursen gibt es im Internet unter https://www.kreisverkehrswacht-tuttlingen.de/aktionen-programme/sicherheitstraining-motorrad/. Eine Anmeldung kann per E-Mail: Manfred.Schwanz@polizei.bwl.de oder telefonisch bei Herrn Manfred Schwanz (07461 941-230) vom Polizeipräsidium Tuttlingen erfolgen.
Zudem ist dieser Pressemitteilung ein Flyer des Polizeipräsidiums Tuttlingen "Tipps der Polizei - unbeschadet durch die Motorradsaison" beigefügt, der auch nach den Osterfeiertagen auf unserer Homepage-Seite (https://pptuttlingen.polizei-bw.de/) abgerufen werden kann.
Die Polizei Tuttlingen wünscht Ihnen allzeit "Gute und unfallfreie Fahrt!"
Rückfragen bitte an:
Dieter Popp
Polizeipräsidium Tuttlingen
Pressestelle
Telefon: 07461 941-115
E-Mail: tuttlingen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/