Korbach (ots) - Auch im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren gestern Polizeibeamte und Mitarbeiter der Kommunen zu dem europaweiten Speed-Marathon eingesetzt. Mit Unterstützung von Beamten der Bereitschaftspolizei waren insgesamt 28 Beamte(innen) an 18 Kontrollstellen im Einsatz. Sie zählten insgesamt 195 Geschwindigkeitsverstöße. Gemessen an der Anzahl der Fahrzeuge war die Beanstandungsrate aber wesentlich geringer als bei nicht angekündigten Kontrollen. Liegt die Beanstandungsquote sonst zwischen 7 und 10 %, waren gestern lediglich 2,8 % aller gemessenen Fahrzeuge zu schnell auf den Straßen in Waldeck-Frankenberg unterwegs. Das wertet Arnfried Schlömer vom Verkehrsdienst als vollen Erfolg. "Die Zielsetzung der Kampagne ist erreicht, das Thema Geschwindigkeit ist in den Fokus gestellt worden und die Verkehrsteilnehmer sind viel bewusster gefahren, als an sonstigen Tagen".
Die Kontrollstellen waren besonders ausgesucht und orientierten sich an den Verkehrsunfallzahlen der letzten Jahre. Im Jahr 2017 ereigneten sich in Waldeck-Frankenberg 3.963 Verkehrsunfälle. Dabei verletzten sich 440 Menschen schwer, 238 leicht und 15 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen zu Tode. Als eine der Hauptunfallursachen ist immer wieder "nicht angepasste Geschwindigkeit" zu nennen.
Obwohl sich viele Verkehrsteilnehmer auf die Kontrollen eingestellt hatten, gibt es dennoch einige negative Beispiele zu berichten. Im Oberen Edertal wurde ein junger Verkehrsteilnehmer mit seinem Roller mit 60 km/h von der Laserpistole erfasst. Bei der Kontrolle stellte sich dann heraus, dass der Roller durch technische Veränderungen getunt worden war und zudem auch keine Haftpflichtversicherung für das Jahr 2018 vorlag. Da der jugendliche Fahrzeugführer lediglich eine Mofaprüfbescheinigung vorlegen konnte, erwartet ihn auch noch ein Verfahren wegen "Fahren ohne Fahrerlaubnis".
Auf der Korbacher Ortsumgehungsstraße ging den Beamten ein Audifahrer ins Netz, der mit 133 km/h bei erlaubten 100 km/h deutlich zu schnell war. Allein deshalb muss der 29-jährige Fahrzeugführer mit einem Bußgeld von 120,- Euro und einem Punkt in der Flensburger Kartei rechnen. Aber damit nicht genug. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Mann gar nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist.
Bei einer Kontrollstelle in Haina-Mohnhausen waren zwei PKW-Fahrer ebenfalls deutlich zu schnell. Statt der erlaubten 50 km/h wurden sie mit 87 bzw. 89 km/gemessen. Die Fahrzeugführer erwartet nun ein Bußgeld von jeweils 160 Euro, 2 Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von einem Monat.
Im Verhältnis zwischen gefahrener Geschwindigkeit zu erlaubter Geschwindigkeit wurde die größte Geschwindigkeitsüberschreitung an der Bundesstraße B 253 am Abzweig nach Reinhardshausen gemessen. Statt der erlaubten 70 km/h fuhr hier ein PKW-Fahrer mit 127 km/h durch die Kontrolle und war damit 57 km/h zu schnell. Er muss nun mit einem Bußgeld von 240 Euro, 2 Punkten und einem Fahrverbot von einem Monat rechnen.
Trotz dieser Negativbeispiele gab es sehr viele positive Beispiele, so registrierten die Beamten bei einer Kontrollstelle an der Ederseerandstraße nicht eine einzige Geschwindigkeitsüberschreitung.
Der Speed-Marathon hat aber auch gezeigt, dass Geschwindigkeitskontrollen notwendig sind um der Unfallursache "Nicht angepasste Geschwindigkeit" Herr zu werden. Deshalb kündigt Arnfried Schlömer auch weitere Geschwindigkeitskontrollen zu allen Tages- und Nachtzeiten an.
Volker König Polizeihauptkommissar
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