Ergänzung/Zeugenaufruf zu: Jugendgruppe greift auf Rettungsdienst über und leistet Widerstand gegenüber hinzugerufenen Polizeikräften – Drei weitere Haftbefehle vollstreckt

Freiburg (ots) - Ergänzend zur Meldung vom 18.05.2018 bittet die Ermittlungsgruppe Sicherheitspartnerschaft um Zeugenhinweise.

Im Zuge der Ermittlungen konnten weitere Tatverdächtige ermittelt und neue Ermittlungsansätze erlangt werden. Ermittelt wird wegen des Verdachts, dass einzelne Jugendliche ihren Lebensunterhalt zumindest zum Teil durch Straftaten finanziert hatten, indem sie Geld erpressten. Die Erfahrung zeigt, dass solche Gewaltandrohungen und Einschüchterungsversuche, zu denen es mehrfach kam, von den Geschädigten, die "abgezogen" wurden, nicht immer als schwere Straftat wahrgenommen werden. Daher bittet die Polizei alle Personen, die in den letzten Monaten von solchen Vorfällen erfahren haben oder selbst Opfer wurden, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Die Kriminalpolizei Freiburg nimmt rund um die Uhr Hinweise entgegen (TEL. 0761 882-5777).

Bisherige Meldungen:

18.05.2018

Freiburg-Stühlinger - Im Zuge der Ermittlungen gegen eine fünfköpfige Personengruppe aus dem Bereich Stühlinger, die einen Mitschüler erpresst hatten (wir berichteten hierzu, s. u.), wurden heute Morgen durch die Ermittlungsgruppe Sicherheitspartnerschaft (EG SiPa) drei weitere Personen aus dem näherem Umfeld der Beschuldigten festgenommen. Es handelt sich hierbei um einen 16 und einen 17 Jahre alten Jugendlichen und einen 22-jährigen Erwachsenen.

Den Festgenommenen wird vorgeworfen, massiv Druck auf Zeugen ausgeübt zu haben mit dem Ansinnen, diese dazu zu veranlassen, Geld für die Kaution oder die Anwälte ihrer festgenommenen Freunde zu beschaffen. Mit gleicher Zielrichtung versuchten die drei Festgenommenen vergeblich, den Aufenthaltsort von Personen in Erfahrung zu bringen, die sich gegenüber der Polizei als Zeugen zur Verfügung gestellt hatten. Die Staatsanwaltschaft Freiburg beantragte in allen drei Fällen auf Antrag der EG SiPa Haftbefehle, die der zuständige Haftrichter des Amtsgerichtes Freiburg erließ.

dk/am

27.04.2018 - Abschlussmeldung zu: Freiburg-Stühlinger: Jugendgruppe greift auf Rettungsdienst über und leistet Widerstand gegenüber hinzugerufenen Polizeikräften - Fünf Jugendliche in Haft

Freiburg - Die Ermittlungsgruppe SiPa (Sicherheitspartnerschaft) ermittelte seit Januar gegen eine mehrköpfige Gruppierung von Jugendlichen aus dem Stadtteil Stühlinger. Anlass hierfür war der Angriff gegenüber einer Rettungsdienstbesatzung im Januar 2018. Diese war nach Auffassung der Jugendlichen ohne Erlaubnis in "ihrem" Revierbereich tätig geworden. (Siehe Erstmeldung)

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen konnte festgestellt werden, dass weitere Teile der Gruppierung für mehrere Körperverletzungsdelikte in der Freiburger-Innenstadt und im Stadtteil Stühlinger verantwortlich gemacht werden konnten. Bei den Geschädigten hatte es sich dabei um Zufallsopfer gehandelt.

Fünf Jugendliche der Gruppierung erpressten darüber hinaus im Februar und März dieses Jahres einen Mitschüler. Durch massive Einschüchterungen und der Androhung von Gewalt wurde dem Opfer bei mehreren Gelegenheiten ein letztendlich vierstelliger Bargeldbetrag sowie dessen hochwertiges Mobiltelefon abgenommen.

Vier der fünf Jugendlichen wurden am Freitagmorgen festgenommen, der fünfte befindet sich bereits in anderer Sache in Untersuchungshaft. Der Haftrichter erließ im Anschluss in allen Fällen die von der Staatsanwaltschaft Freiburg beantragten Haftbefehle und ordnete den Vollzug der Untersuchungshaft an.

ts

Erstmeldung vom 15.01.2018:

Bereits am Freitag, den 12.01.2018, um 19:25 Uhr, rief eine Rettungswagenbesatzung die Polizei um Hilfe, da sie während der Behandlung einer betrunkenen Person in der Eschholzstraße auf Höhe der Ferdinand-Weiß-Straße von einer ca. achtköpfigen Jugendgruppe angegangen wurde. Dabei hätten die Jugendlichen gegenüber den Rettungskräften mitgeteilt, dass man sich in ihrem "Revier" befinde und sie dort nichts verloren hätten.

Zwar kam es schließlich nicht zu einem körperlichen Angriff, die Rettungskräfte konnten die Behandlung des Betrunkenen aufgrund der aggressiven Anfeindungen der Jugendgruppe jedoch nicht fortsetzen und zogen sich in den Rettungswagen zurück, von wo aus sie die Polizei verständigten.

Als die Streifen an der Einsatzörtlichkeit ankamen, flüchteten die Jugendlichen. Einer Streife des Polizeireviers Freiburg-Nord gelang es schließlich den Hauptagressor anzuhalten, woraufhin dieser sich aufbaute und sich der vorläufigen Festnahme widersetzte. Nachdem dieser durch die Streife fixiert worden war, kamen die anderen Jugendlichen herbeigerannt, um dessen Freilassung einzufordern. Unter Hinzuziehung weiterer Polizeikräfte der Freiburger Reviere sowie der Bereitschaftspolizei konnte die Situation wieder beruhigt werden.

Insgesamt wurden drei Beschuldigte vorläufig festgenommen. Dabei handelte es sich um einen 17-Jährigen und einen 16-Jährigen libanesischer Staatsangehörigkeit sowie einem 16-jährigen Deutschen. Sie werden sich wegen verschiedener Delikte zu verantworten haben. Nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen wurden die Jugendlichen an ihre Eltern überstellt.

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