Mainz (ots) - Der heutige Straßenverkehr stellt ein hoch komplexes System dar, welches die volle Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers erfordert. Ablenkung im Straßenverkehr erhöht die Unfallgefahr um ein Vielfaches. Sie kann ein Verstärker für andere Unfallursachen sein. Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz gibt zahlreiche Tipps zum unfallfreien Fahren:
TIPP:
Es werden drei Arten von Ablenkung unterschieden: visuelle, motorische und mentale. Die meisten Informationen werden durch das Auge wahrgenommen, also visuell. Das Aufheben von Essen oder Kinderspielzeug ist eine motorische Ablenkung. Eine Stresssituation oder eine emotionale Ausnahmesituation führt zu einer mentalen Ablenkung, man ist mit den Gedanken woanders. Eine der häufigsten Unfallursachen ist die Ablenkung durch das Smartphone. Es ist der ständige Begleiter; immer abrufbar und erreichbar sein, immer auf dem aktuellsten Stand sein: das Handy bzw. das Smartphone macht es möglich. Nur ein kurzer Blick auf das Display oder kurz eine Nachricht schreiben. Jedoch sollte man sich vor Augen halten, dass dies eine Erhöhung der Unfallwahrscheinlichkeit um das 23-fache bewirkt. Wenn man zum Beispiel bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h den Blick für nur 2 Sekunden auf sein Smartphone wendet, fährt man 30 Meter im Blindflug. Hierbei noch in kritischen Situationen rechtzeitig und richtig zu reagieren, wird nicht gelingen.
TIPP:
Jeden Tag den gleichen Weg mit dem Auto zurücklegen. Das wird zur Routine und vielleicht auch langweilig. Die Gefahr sich dann eine zusätzliche Beschäftigung zu suchen wächst. Laut einer aktuellen Studie benutzt fast jeder zweite Autofahrer das Handy/Smartphone während der Autofahrt. Aber das Nutzen des Mobiltelefons betrifft alle Arten der Teilnahme am Straßenverkehr; von Fußgängern über Radfahrer bis hin zu Motorrad - und Autofahrern.
TIPP:
Gerade die Fußgänger glauben aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit, weniger gefährdet zu sein. Doch diese Annahme ist falsch. Gerade das Telefonieren lenkt uns mental ab. Unser Gehirn versucht den fehlenden Gesprächspartner mit eigenen Bildern zu ersetzen. Hat man dabei das Handy auch noch in der Hand kommt eine motorische Ablenkung ebenfalls hinzu.
TIPP:
Der Gesetzgeber hat im Oktober 2017 auf die verbreitete Unsitte der Handynutzung reagiert und deutlich stärkere Sanktionen verhängt. Die Neuregelung wurde "technikoffener" formuliert, so dass nicht nur die Mobiltelefone, sondern auch die Nutzung von Tablets, E-Book-Readern, das Surfen im Netz und das Eintippen von elektronischen Nachrichten erfasst sind.
TIPP:
Ebenfalls eine enorme mentale Ablenkung kann Musik sein. Hier spielt unter anderem die Lautstärke eine Rolle, jedoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass Musik auf unsere Emotionen Einfluss nimmt. So kann laute aggressive Musik sich auf den Fahrstil negativer auswirken, wie im Vergleich zu einer in der Lautstärke gemäßigten Klassikmusik. Es ist schön mit seinem Beifahrer zu erzählen, jedoch eine hitzige Diskussion kann auch hier wieder zur Ablenkung werden.
TIPP:
Alle Alltagshandlungen, die neben der Teilnahme am Straßenverkehr, egal ob als Fahrzeugführer, Radfahrer oder Fußgänger erledigt werden, stellen eine Ablenkung dar. Hierbei fängt es mit dem Umschalten des Radiosenders und dem damit verbundenen Blick auf das Display an und geht über das Anzünden einer Zigarette, Essen und Trinken bis hin zum Schminken. Auch der Blick in den Rückspiegel, weil das Baby vielleicht gerade anfängt zu weinen, das Aufheben des Spielzeugs des Kleinkindes während der Fahrt sind Ablenkungen, die alltäglich passieren und meist unterschätzt werden.
Wenn man die volle Aufmerksamkeit auf den Straßenverkehr legt, hilft man nicht nur sich selbst vor schwerwiegenden Fehlern zu bewahren, sondern kann auch in kritischen Situationen, bei der andere Verkehrsteilnehmer Fehler machen, richtig und rechtzeitig reagieren. Gerade Situationen, bei denen verkehrsschwächere Menschen, wie Senioren oder Kinder, beteiligt sind, kann dies Leben retten!!
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