Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Offenburg und des Polizeipräsidiums Offenburg – Erfolgreiche Festnahmen bei der Soko Kreisel

Offenburg (ots) - Nach aufwendigen Ermittlungen ist es den Beamten der Sonderkommission Kreisel am frühen Sonntagmorgen gelungen, zwei Tatverdächtige festnehmen. Es handelt sich hierbei um einen 53 Jahre alten Mann und eine 49-jährige Frau aus Offenburg. Sie stehen im dringenden Tatverdacht, in der Nacht auf den 12. Mai einen 43 Jahre Mann aus Lahr erschossen zu haben.

Der türkische Staatsangehörige wurde gegen 0.41 Uhr von einer Zeugin auf einem Wirtschaftsweg zwischen Offenburg und Ortenberg aufgefunden. Der Leichnam wies offensichtliche Verletzungen einer äußeren Gewalteinwirkung auf. Eine am Folgetag durchgeführte Obduktion bestätigte, was sich bereits am Leichenfundort abzeichnete. Das Opfer ist an den Folgen einer Schussverletzung verstorben.

Die noch in der Tatnacht eingerichtete Sonderkommission "Kreisel" hatte fortan alle Hände voll zu tun. Mit Hochdruck arbeiteten die rund 50 Mitarbeiter an der Aufklärung des Tötungsdeliktes. Die Kriminaltechniker gingen auf akribische Spurensuche. So wurde nicht nur durch extern angeforderte Einsatzkräfte jeder Grashalm und jeder Stein rund um den Tatort abgesucht und umgedreht, auch Beamte des Landeskriminalamts Stuttgart wurden für eine Tatortvermessung im 3-D-Format hinzugezogen. Weil sich anfangs noch keine Anhaltspunkte zu den Hintergründen der Tat erkennen ließen und aufgrund der fortgeschrittenen Nachtstunden zunächst wenig verwertbare Hinweise bei der Polizei eingingen, mussten die Ermittlungen in vielerlei Richtungen breit aufgefächert werden. Infolge der Medienberichterstattung und Zeugenaufrufe gingen nach und nach über 25 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Die Aufgabe der Beamten bestand nun darin, jedem einzelnen Anhaltspunkt und der daraus resultierenden Spuren nachzugehen, um so die Ermittlungen stetig voranzubringen. Die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Offenburg lief hierbei Hand in Hand.

Durch verschiedentliche Spuren und die Auswertung von Ermittlungsergebnissen taten sich immer wieder neue Verdachtsmomente auf. Daraus resultierende Durchsuchungen im Raum Lahr, teilweise mit Spezialkräften, brachten die Ermittler zwar immer einen Schritt weiter, der entscheidende Durchbruch ließ aber noch auf sich warten. Alle in diesem Zusammenhang überprüften Personen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt und standen mit dem Gewaltverbrechen nach derzeitigen Erkenntnissen nicht in Zusammenhang.

Auf die Spur des nun festgenommenen Paares kamen die Ermittler über die Auswertung des Mobiltelefons des Getöteten. Daraus ergab sich, dass er mit einer zunächst nicht näher bekannten Frau in Kontakt stand und sich mit dieser für die Tatnacht zu einem Treffen am Kreisverkehr zwischen Offenburg und Ortenberg verabredet hatte. Im Zuge weiterer polizeilicher Maßnahmen erhärtete sich der Verdacht gegen eine aus Offenburg stammende Frau. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass der Ehemann der 49-Jährigen von dem außerehelichen Kontakt erfuhr und den Mann in Absprache mit seiner Frau zum Tatort lockte, wo dieser erschossen wurde.

Im Laufe der Ermittlungen kam der Verdacht auf, dass die Tatverdächtigen in einem Waldstück bei Mönchweiler Beweismittel versteckt hatten, sodass am Dienstagnachmittag (22. Mai) zwischen Villingen und St. Georgen eine groß angelegte Suchaktion stattfand. Um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden war eine Berichterstattung über diese und andere vorhergehende Ermittlungsmaßnahmen nicht möglich.

Nachdem sich in den folgenden Tagen die Indizien gegen den 53-Jährigen und die 49 Jahre alte Frau weiter verdichteten, erfolgte die Festnahme am frühen Sonntagmorgen. Der Mann konnte bei Stuttgart, die Frau in ihrer Wohnung in Offenburg festgenommen werden.

Die Staatsanwaltschaft Offenburg hat beim zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Offenburg Haftbefehle wegen gemeinschaftlichen Mordes beantragt. Die Haftbefehle wurden am heutigen Nachmittag antragsgemäß erlassen und die beiden Tatverdächtigen in Untersuchungshaft genommen. Während die 49-jährige vor dem Haftrichter ihre Tatbeteiligung einräumte, bestritt ihr Ehemann die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Die andauernden Ermittlungen konzentrieren sich nunmehr darauf, die von den Verdächtigen gemachten Angaben zu überprüfen.

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