Mannheim/Heidelberg/Rhein- Viertes Treffen der muslimischen Gemeinden – konstruktiver Dialog wird vor Ort fortgesetzt.

Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis (ots) - Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mannheim, des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg

Viertes Treffen der muslimischen Gemeinden mit Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, Stadt Heidelberg, Polizeipräsidium und dem Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog.

16 Verantwortliche muslimischer Gemeinden aus dem Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg begrüßte Polizeipräsident Thomas Köber am 14. Mai zum mittlerweile vierten Erfahrungs- und Gedankenaustausch.

Eingeladen hatte dieses Mal die DITIB-Moschee in Ladenburg, deren Sekretärin Frau Özdemir neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch Bürgermeister Wolfgang Erichson aus Heidelberg, Dezernent Christoph Schauder vom Landratsamt, Talat Kamran vom Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog, sowie Fatih Sahan vom DITIB-Landesverband Baden begrüßte.

Ladenburgs Bürgermeister Stefan Schmutz ging wie alle anderen Beteiligten in seinen einführenden Worten auf die Wichtigkeit des Austauschs und der Begegnung ein, bei dem auch kontroversen Ansichten Raum gegeben werden müsse.

Talat Kamran betonte darüber hinaus, dass das persönliche Kennenlernen der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration und einen fruchtbaren Dialog sei.

Frau Prof. Dr. Havva Engin stellte anschließend ihre wissenschaftliche Auswertung zum Projekt "Religiöse Radikalisierung von muslimischen Jugendlichen - Aufklärung und Sensibilisierung der Elternhäuser" vor, das sie gemeinsam mit den Moscheegemeinden Sinsheim, Hockenheim und Schwetzingen im Jahr 2017 umgesetzt hatte. Das Projekt, unterstützt und getragen vom Verein Prävention Rhein-Neckar e.V., gliederte sich in vier verschiedene Workshops zu den Themen Religiöse Vielfalt, Erziehungsgrundlagen, Radikalisierung von jungen Menschen und Beratungsangebote. Es gelang den Moderatorinnen des Projekts eine angemessene Zahl von jungen Eltern über die Moscheegemeinden zu erreichen und sie im Rahmen der Workshops für Fragen der elterlichen Erziehungskompetenz im Kontext religiöser Radikalisierung zu sensibilisieren.

Der Erfolg des Projekts blieb nicht unbeobachtet. Das ZDF berichtete in seiner Dokumentation "Das Drehbuch des Terrors" über das seiner Meinung nach beispielgebende Vorhaben auf dem Gebiet der Prävention im Rhein-Neckar-Kreis.

Im Anschluss an die Ausführungen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter ihnen auch Bürgermeisterin Christiane Staab aus Walldorf, über die Wichtigkeit von Bildung und Teilhabe muslimischer Kinder und Jugendlicher in der Rhein-Neckar-Region. Schnell wurde klar, dass es hier den "goldenen Weg" nicht geben wird, allerdings eine frühe Sprach- und Bildungsförderung und das verständliche Aufzeigen der schulischen Möglichkeiten für die Eltern von zentraler Bedeutung sind.

Als gemeinsame Schnittmenge in Bezug auf Radikalisierung Jugendlicher seien das Versagen von Anerkennung und das Vorhandensein von Ausgrenzungen festzustellen, so Prof. Dr. Havva Engin. Insofern sei es von eminenter Wichtigkeit, Eltern in ihrer Rolle zu stärken und sie für dieses Thema zu sensibilisieren. Hierbei spielten auch die Bildungsreinrichtungen eine große Rolle.

Der Erfahrungsaustausch endete mit einem gemeinsamen Abendessen in der Moschee. Polizeipräsident Köber bedankte sich für das hohe Engagement aller Beteiligten und verabschiedete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Ausblick auf das nächste Treffen im Herbst.

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