Böblingen (ots) - Die Entwicklung in dieser Zeit führte von der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung mit Polizeischule und Einsatzabteilung hin zu der zentralen Fortbildungseinrichtung- der Polizei Baden-Württemberg.
Nach intensiven Vorbereitungen öffnete im September 1993 mit der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung der neue Ausbildungs- und Einsatzstandort der Polizei Baden-Württemberg in der Wildermuth-Kaserne in Böblingen seine Pforten. Die aus dem Jahr 1937 stammende rund neun Hektar große ehemalige Fliegerhorstkaserne war der ideale Standort für einen großraumnahen Ausbildungs- und Einsatzstandort.
Auch nach der Namensänderung von "5. Bereitschaftspolizeiabteilung" in "Bereitschaftspolizeidirektion Böblingen" erfolgte der Ausbildungs- und Einsatzbetrieb bis 2013 nahezu unverändert unter der Ägide der Bereitschaftspolizei.
Mit der Polizeistrukturreform im Jahr 2014 erfuhr der Standort Böblingen gravierende Veränderungen. Die Bereiche Ausbildung und Einsatz wurden nach Biberach, Göppingen, Bruchsal und Lahr verlagert. Im Gegenzug entwickelte sich die Wildermuth-Kaserne zur zentralen Fortbildungseinrichtung der Polizei Baden-Württemberg. Als Institut für Fortbildung bildet der Standort seither eine zentrale Säule innerhalb der Gesamtorganisation der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg.
Im Institut für Fortbildung erfolgt die Weiterbildung und Spezialisierung bereits fertig ausgebildeter Polizistinnen und Polizisten auf breiter Ebene. Täglich nehmen bis zu 400 Beschäftigte der Polizei an Fortbildungen teil. Das Themenspektrum reicht von der Handhabung und Durchführung von Geschwindigkeitsmessungen, Schwerlast-, Gefahrgut- und Buskontrollen, dem Einsatzmanagement in Führungs- und Lagezentren, Ermittlungen bei nicht natürlichen Todesfällen sowie organisierter und Umweltkriminalität, Kriminaltechnik, der digitalen Forensik mit der Auswertung unterschiedlichster digitaler Endgeräte im Hinblick auf elektronische Spuren bis zur Weiterbildung von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, die für Auslandseinsätze vorgesehen sind. Das Lehrpersonal setzt sich aus erfahrenen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten sowie ausgewiesenen Experten aus dem akademischen Bereich zusammen.
Die geänderte Nutzung der Wildermuth-Kaserne, deren ursprünglichen Gebäude heute unter Denkmalschutz stehen, ist mit erheblichen baulichen Veränderungen verbunden. So werden die aus den militärischen Zeiten stammenden alten Mannschaftsunterkünfte in zeitgemäße, für die Erwachsenenbildung angemessene Einzelzimmer umgebaut. Etwa zwei Drittel dieser aufwändigen Baumaßnahmen sind mittlerweile abgeschlossen. Einen großen Schritt zu einer modernen Fortbildungseinrichtung hat der Standort nach Überzeugung des Leiters des Instituts für Fortbildung, Leitender Polizeidirektor Jürgen von Massenbach-Bardt, mit der Fertigstellung der kriminaltechnischen Lehrräume getan. Hier werden sowohl die Spezialisten der Spurensicherung als auch die Ermittler in den Kriminaldauerdiensten und Ermittlungsbereichen bestens an modernsten Geräten für ihre praktischen Aufgaben vorbereitet. Weitere bauliche Maßnahmen, insbesondere ein modernes Schulungsgebäude stehen noch auf der Agenda.
Zusammen mit dem künftigen Ausbildungsstandort in Herrenberg verfügt die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg im Landkreis Böblingen über eine leistungsfähige, flexible und zukunftsfähige Infrastruktur. Auslastungsschwankungen in einzelnen Bereichen lassen sich in diesem Verbund deutlich besser bewältigen.
"Wir freuen uns, als Institut für Fortbildung nahtlos an die guten Kontakte zu den Kommunen und zum Landkreis anknüpfen zu können. So wird beispielsweise die Fischsuppe des traditionellen Böblinger Fischsuppenessens nach wie vor in der Wildermuth-Kaserne zubereitet. Aber auch bei sportlichen Ereignissen, wie der Partnerstadt-Olympiade oder der Bewältigung der Einstellungsoffensive, funktioniert die Zusammenarbeit und der Kontakt mit Stadt und Landkreis hervorragend", berichtet Jürgen von Massenbach-Bardt.
Neben dem Institut für Fortbildung beherbergt die Wildermuth-Kaserne noch den Institutsbereich Personalgewinnung, der ebenfalls zur Hochschule für Polizei Baden-Württemberg gehört und für das gesamte Land zentral die Einstellungen in den Polizeivollzugsdienst durchführt.
Das Präsidium Technik, Logistik und Service ist mit dem Polizeiärztlichen Dienst und dem für seine Spitzenleistungen bekannten Landespolizeiorchester ebenfalls am Standort vertreten. Last but not least hat die Bundespolizeidirektion Stuttgart in der Wildermuth-Kaserne ihren Dienstsitz. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei gestaltet sich sehr gut. "Wir unterstützen uns gegenseitig, wo wir können", so von Massenbach-Bardt.
Rückfragen bitte an:
Reiner Herrmann
Hochschule für Polizei Baden-Württemberg
Telefon: 07720 309-231
E-Mail: villingen-schwenningen.hfpol.stab.oe@polizei.bwl.de
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