Rottweil (ots) - Falschen Polizeibeamten ist es am Mittwochabend in Rottweil fast gelungen, eine 77-jährige Frau um einen beachtlichen Bargeldbetrag zu erleichtern.
In bekannter Manier rief ein Betrüger bei der Frau zu Hause an. Mit der frei erfundenen Geschichte über festgenommene Einbrecher, die eine Liste zukünftiger Opfer mitführten, versuchte der Gauner der 77-Jährigen zu suggerieren, nun selbst in Gefahr zu sein. Das wäre den falschen Polizisten auch fast gelungen. Die gutgläubige Seniorin verriet ihrem Gegenüber nämlich, dass sie Bargeld zu Hause hat. Daraufhin wurde die Frau aufgefordert, ihre Barschaften zur Abholung durch die Kriminalpolizei bereit zu halten. Etwas mehr als eine Stunde später tauchten tatsächlich zwei "Zivile" bei der Rentnerin auf. Der namentlich angekündigte Polizist kam an die Haustür, um das Kuvert mit dem Geld in Empfang zu nehmen. An der Stelle wurde die 77-Jährige jedoch misstrauisch und verweigerte die Herausgabe. Der Täter versuchte jetzt, ihr das Briefkuvert mit dem Bargeld zu entreißen, worauf die Angegriffene laut um Hilfe schrie und sich wehrte. Daraufhin flüchteten beide Gauner in unbekannte Richtung. Die Rufnummer der Betrüger war gefälscht und endete mit der bekannten Notrufnumer 110.
Die beiden Täter werden wie folgt beschrieben: Der Geldabholer ist 26-27 Jahre alt, 165 bis 170 cm groß und hat schwarzes, kurz geschnittenes Haar. Er war gut gekleidet, trug einen dunklen Anzug und sprach deutsch mit Akzent. Der Täter könnte südosteuropäischer Abstammung sein. Sein Begleiter, etwa gleich alt und gleich groß, hatte einen schwarzen Lockenkopf. Zur Bekleidung gibt es keine Beschreibung.
Bereits Ende August kam es in der Region zu mehreren Taten mit gleicher Begehungsweise, wobei es den Tätern in einem Fall gelang, Bargeld zu erbeuten.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen versuchtem Raub und bandenmäßigem Betrug. Unter der Rufnummer 0741 477 0 werden sachdienliche Hinweise zu den Betrügern entgegen genommen.
Da Betrügerbanden weiterhin versuchen werden, als falsche Polizeibeamte an Geld und andere Wertgegenstände zu kommen, ist auch in Zukunft erhöhte Wachsamkeit geboten.
Rückfragen bitte an:
Thomas Kalmbach
Polizeipräsidium Tuttlingen
Telefon: 07461 941-114
E-Mail: tuttlingen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/