Rems- Gemeinsame Pressemeldung des Landratsamts Rems-Murr-Kreis und des Polizeipräsidiums Aalen

Aalen (ots) - Der Sommer geht zwar noch ein paar Tage in die Verlängerung, die Sommerferien 2018 gehen dafür langsam aber sicher zu Ende. Für viele Schülerinnen und Schüler heißt das, dass es bald wieder zurück auf die Schulbank geht. Während die älteren Schüler ihren Schulalltag schon kennen, fängt für viele Erstklässler nun ein neuer Lebensabschnitt in der Grundschule an. Der ein oder andere Neuling mag seinen Schulweg schon einmal abgelaufen sein und für die älteren Schüler ist er eigentlich schon Routine. Dennoch gilt für alle: erhöhte Aufmerksamkeit auf dem Schulweg. Kinder sind mithin die schwächsten Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr. Während die Erwachsenen meist in Autos oder LKWs sitzen, sind die Kinder überwiegend als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs. Das bedeutet auch, dass ein Unfall für sie wesentlich schwerwiegendere Folgen haben kann, als für einen Autofahrer oder eine Autofahrerin. Dabei haben wir Erwachsene es auch mit in der Hand, ob unsere Kinder gesund und wohlbehalten in der Schule und am Nachmittag dann wieder zuhause ankommen. Wir kennen doch unseren Weg zur Arbeit. Wir wissen, dass auf unserem Weg eine Schule liegt. Wir sehen ja die Kinder jeden Morgen an der Bushaltestelle, auf dem Weg zur Schule. So dringend ist unser Termin nicht, dass wir dafür das Risiko ein Kind anzufahren in Kauf nehmen müssen. Auch der Anruf oder die Nachricht auf dem Handy können bestimmt noch 10 Minuten warten. Selbst wenn wir selbst unsere Kinder im Auto haben und diese damit relativ geschützt sind, sollten wir dennoch auch auf die Schulkameradinnen und -kameraden unserer Kinder achten. Und ja, Elterntaxis tragen erheblich dazu dabei, dass sich das Risiko auf dem Schulweg im Straßenverkehr verletzt zu werden für Kinder erhöht. Der oft unkontrollierte Parkverkehr vor Schulen, Wendemanöver und die Tatsache, dass sich Kinder zwischen Autos bewegen, gefährdet dabei unsere Liebsten. Dazu kommt, dass wir unseren Kindern die Möglichkeit nehmen, richtiges Verhalten im Straßenverkehr zu erlernen, zu üben und die Unwägbarkeiten des täglichen Gangs zu verinnerlichen. Und gerade weil Elterntaxis sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass der Schulweg unserer Kinder doch relativ sicher ist. Der irrige Glaube, die Schulkinder würden am sichersten im eigenen Auto zur Schule gelangen, trägt gerade zur Erhöhung der Gefahr bei.

Das Polizeipräsidium Aalen hat in seinem Zuständigkeitsbereich Zahlen zu Schulwegsunfälle für das Jahr 2017 erhoben. Im Betrachtungszeitraum kam glücklicherweise kein Kind auf dem Schulweg ums Leben. Bei insgesamt 53 Schulwegsunfällen wurden 12 Kinder schwer verletzt und 49 leicht verletzt.

Schulwegunfälle 2017 Verkehrsunfälle Leichtverletzte Schwerverletzte
(2016 in Klammern)                   Schulkinder     Schulkinder
                                     (6-17 Jahre)    (6-17 Jahre)
PP Aalen              53 (69)        49 (60)          12 (10)
Rems-Murr-Kreis       23 (42)        20 (36)           6 (5)
Ostalbkreis           20 (22)        17 (19)           3 (3)
LK Schw. Hall         10 (5)         12 (5)            3 (2) 
Auch im Jahr 2018 führt die Polizei in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und den Großen Kreisstädten verstärkt Verkehrskontrollen im Umfeld von Kindergärten und Schulen durch. Ziel ist es, die Alltagsroutine zu durchbrechen und den Verkehrsteilnehmern die bestehenden Verkehrsregeln in Erinnerung zu rufen. Dies bedeutet auch, die Verkehrsteilnehmer entsprechend zu belehren und zu sanktionieren, wenn sie gegen diese Verkehrsregeln verstoßen.

Besondere Schwerpunkte bei den Kontrollen sind:

   -	Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht, -	
Geschwindigkeitskontrollen, insbesondere an Stellen mit erhöhten 
Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche und im Bereich der 
Schulwege, -	Verhalten der Kraftfahrer gegenüber öffentlichen 
Verkehrsmitteln, Schulbussen, an Bushaltestellen sowie 
Fußgängerfurten und Fußgängerüberwegen, -	Ahndung von Verstößen gegen
Park- oder Haltverbote und die Nutzung von Mobiltelefonen im engen 
Umfeld von Schulen, Kindergärten oder geschützten Überwegen, -	 
Überprüfung der technischen Sicherheit der von Schülerinnen und 
Schülern genutzten öffentlichen Verkehrsmitteln im Straßenverkehr, -	
Überwachung des Schülerverhaltens auf den Schulwegen und 
Radschulwegen. Die Nutzung eines Radhelmes sollte ausdrücklich 
empfohlen werden. 
Das Augenmerk der Kontrollen liegt dabei nicht nur auf einer Gruppe von Verkehrsteilnehmern. Es geht vielmehr darum, sämtliche Personengruppen, die am Straßenverkehr teilnehmen, zu Schuljahresbeginn für die Gefahren des Schulwegs zu sensibilisieren.

Was Eltern tun können, um ihren Kleinen den Start ins Schuljahr so sicher und angenehm zu gestalten?

   -	Nutzen Sie die Zeit vor dem Schulstart und üben Sie mit Ihrem 
Kind den Schulweg. Weisen Sie ihr Kind auf die Gefahrenstellen hin 
und wie es sich sicher im Straßenverkehr bewegen kann. -	Lassen Sie 
Ihre Kinder, wenn möglich, zu Fuß zur Schule gehen. Nur so lernen sie
sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Ansonsten gibt es 
sicherlich einen Schulbus. -	Mit dem Fahrrad sollten die Schüler erst
zur Schule fahren, wenn sie die Radfahrausbildung absolviert haben. -
Wenn es denn sein muss, dass Sie ihr Kind mit dem Auto zur Schule 
bringen, dann achten Sie immer darauf, dass sie die gängigen 
Sicherungsmöglichkeiten beherzigen. -	Seien Sie Ihren eigenen und 
fremden Kindern im Straßenverkehr stets ein Vorbild. 
Zusätzlich zu den Kontrollen auf den Straßen gibt es zahlreiche Projekte zur Verkehrssicherheit. In vielen Schulen hat die Polizei Vorträge gehalten und wird wie immer das Jahr über mit den ABC-Schützen das richtige Verhalten im Straßenverkehr im Rahmen des Schulwegtrainings einüben. "Das kleine Zebra" freut sich auch in diesem Schuljahr schon wieder auf spannende und lustige Begegnungen mit den Kindern. Das erfolgreiche Präventionstheater wird auch in diesem Jahr wieder auf zahlreichen Bühnen o, Präsidiumsbereich gastieren. Für die größeren Schüler gibt es die Möglichkeit mit Unterstützung der Polizei Verkehrssicherheitstage an weiterführenden Schulen durchzuführen und natürlich kommen alle Viertklässler an allen Grundschulen in den Genuss der Radfahrausbildung, die von der Polizei in Zusammenarbeit mit den Verkehrswachten durchgeführt wird.

Die Landesverkehrswacht (LVW) unterstützt die Maßnahmen zur Aktion "Sicherer Schulweg" auf örtlicher Ebene auch in diesem Jahr wieder. Für die an der Aktion Beteiligten stellt die LVW Groß-Plakate mit dem Titel "Schulanfänger - Verkehrsanfänger" und Spannbänder "Schule hat begonnen" zur Verfügung.

Weitere Informationen und Tipps zum sicheren Schulweg finden Sie im Internet unter:

www.gib-acht-im-verkehr.de www.bus-fahren-aber-richtig.gib-acht-im-verkehr.de www.schuetze-dein-bestes.de http://schuelerfairkehr.gib-acht-im-verkehr.de https://im.badenwuerttemberg.de/de/sicherheit/polizei/praevention/verkehrspraevention www.das-kleine-zebra.de



Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Aalen
Pressestelle
Telefon: 07361/580-114
E-Mail: aalen.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/