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Kindesmisshandlung wird heute allgemein als die psychische und physische Schädigung von Kindern oder Jugendlichen durch Eltern, Erziehungsberechtigte und andere nahestehende Personen wie Nachbarn oder Verwandte verstanden. "In den meisten Fällen richtet sich jegliche Form dieser Gewalt gegen Kleinkinder - oftmals ausgeübt von den eigenen Eltern. Dass die schlimmen Erlebnisse oft bis ins Erwachsenenalter negativ prägen, ist längst kein Geheimnis mehr", so de Vries. Kindesmisshandlung kann bereits dort beginnen, wo Kinder durch Strafen, Klapse, Überforderung oder Liebesentzug geschädigt werden. Neben der Familie kann auch der soziale Nahbereich Schauplatz von Kindesmisshandlungen sein.
Laut polizeilicher Kriminalstatistik gab es vergangenes Jahr landesweit 317 Fälle von Kindesmisshandlung mit 391 Opfern (181 weiblich, 201 männlich). Dabei lag die Aufklärungsquote bei 96,5 Prozent. "Diese relativ geringe Anzahl an Fällen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir beim Thema Kindesmisshandlung von einer hohen Dunkelziffer nicht angezeigter Straftaten ausgehen müssen", so der LKA-Präsident. Vielfach sind die Opfer noch zu klein und hilflos, um auf sich aufmerksam zu machen. Ältere Kinder hingegen vergraben sich in Scham, machen plötzlich wieder ins Bett oder bringen schlechte Noten mit nach Hause. De Vries: "Wer solche Alarmsignale wahrnimmt, sollte schnell handeln und Hilfe bei Experten von Beratungsstellen, bei Jugendämtern und der Polizei einfordern - im Zweifelsfall anonym."
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