Bad Dürrheim (ots) - Am Dienstag waren wieder Enkeltrickbetrüger in der Region unterwegs, jedoch erfolglos. Unter dem Vorwand einen Autounfall in der Schweiz verursacht zu haben, rief der vermeintliche Enkel bei einer 90-jährigen Bad Dürrheimerin an um sie um Geld zu bitten.
Der Betrüger gab an den Unfall alleinverschuldet verursacht zu haben und den verursachten Sachschaden gleich vor Ort, ohne die Polizei, begleichen zu wollen. Die Rentnerin verwies an den Vater des fingierten Enkels, woraufhin dieser auf den Einwand einging und mitteilte, dass er trotzdem noch 18.000 Euro benötige um den Fehlbetrag zu begleichen. Hier handelte die rüstige Dame genau richtig: Wohl wissend, dass sich ihr Enkel nicht in der Schweiz aufhielt, verlangte sie sein persönliches Erscheinen.
Hier gaben die Betrüger noch nicht auf, sie starteten einen erneuten Versuch die Frau in die Irre zu führen. Ein weiterer Täter rief die Dame an und gab an der Vater des falschen Enkels zu sein. Die Frau erkannte sofort, dass es sich nicht um ihren eigenen Sohn handeln könne, da die Person akzentfreies Hochdeutsch sprach und legte sofort auf. Durch ihre Schwiegertochter wurde die Polizei verständigt, die entsprechende Ermittlungen einleitete.
Nach wie vor versuchen Banden mit dem Enkeltrick dem Geld und Wertgegenständen von unbedarften Senioren habhaft zu werden. Das Vorgehen ist hierbei stets ähnlich und variiert nur gering. Der "Enkel" ruft an und gibt vor sich in einer finanziellen Notlage zu befinden. Erklärt sich das auserkorene Opfer bereit ihm finanziell zu helfen, ruft der vermeintliche Enkel erneut an und gibt an verhindert zu sein und das Geld nicht holen zu können. Um dennoch an das Geld zu kommen wird vorgeschlagen, einen Freund vorbei zu schicken, der das Geld holen soll. Im vorliegenden Fall hat die Seniorin alles richtig gemacht und sich nicht darauf eingelassen.
So erfolgreich dieses betrügerische Vorgehen bei älteren Menschen auch ist, so einfach ist es auch sich dagegen zur Wehr zu setzen:
1. Lassen Sie sich nie darauf ein, Geld an fremde Personen oder angebliche Bekannte auszuhändigen.
2. Stellen Sie Rückfragen am Telefon, deren Antwort nur die vermeintlich anrufende Person kennt.
3. Notieren Sie sich die Nummer des Anrufers und setzen Sie sich mit Ihrer zuständigen Polizeidienststelle in Verbindung.
4. Helfen Sie auch weniger technikaffinen Mitgliedern Ihrer Familie und treffen Sie Vereinbarungen für Notfälle um keine Angriffsfläche für derartige Betrugsversuche zu bieten.
Vorkommnisse und Hinweise können Sie jederzeit der Polizei unter 110 melden oder persönlich bei Ihrem Revier. Weitere Informationen erhalten sie bei ihrem Revier, der polizeilichen Kriminalprävention oder unter https://praevention.polizei-bw.de/ im Netz, hier auch zu anderen Themen.
gez. Björn Stellmacher
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