Villingen-Schwenningen/Deißlingen (ots) - Prof. Dr. Max Hermanutz von der Fachgruppe Psychologie tritt nach 31 Jahren Lehrtätigkeit an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg mit Ablauf des Monats September 2018 in den Ruhestand.
Der aus dem oberschwäbischen Ravensburg stammende und in Deißlingen Lkrs. Rottweil wohnhafte 65-jährige Dr. Hermanutz absolvierte an der Universität Kon-stanz die Studiengänge Psychologie und Biologie. 1979 wurde ihm der akademische Grad "Diplom-Psychologe" und 1983 mit seiner Promotion der akademische Grad "Doktor der Sozialwissenschaften" verliehen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums folgten Berufstätigkeiten am Zentrum für Psychiatrie Reichenau/Konstanz und beim Vinzenz von Paul Hospital in Rottweil. Während dieser Zeit schloss er zudem eine begleitende Ausbildung zum approbierten psychologischen Psychotherapeuten ab.
Im Jahr 1987 erhielt Dr. Hermanutz den Ruf als Professor an der damaligen Fach-hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen. Dort war er Mitbegründer der psy-chologischen Studierendenberatung und an der Evaluierung des Studiums an der Hochschule beteiligt, aus welcher die erste Studienreform zur Ausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst in Baden-Württemberg resultierte. 1996 erschien die 1. Auflage seines Buches "Moderne Polizeipsychologie in Schlüsselbegriffen", ein Lehrbuch im Fach Psychologie für die Ausbildung im gehobenen Polizeivollzugsdienst, welches inzwischen in der 3. Auflage vorliegt. Das Themenfeld psychische Störungen wurde aufgrund der vermehrten Anforderungen im Polizeidienst in Zusammenarbeit mit Kollegen verändert und mit empirischen Studien untersucht. Das von Prof. Dr. Hermanutz erklärte Ziel war es immer, Polizeibeamte im praktischen Polizeidienst mit Anleitungen, Leitfäden und theoretischen Abhandlungen zu unterstützen. Schwerpunkte waren hierbei der Umgang mit psychisch Kranken, die Förderung der Zufriedenheit von Bürgern mit den Umgangsformen der Polizei nach einem persönlichen Kontakt sowie Leitfäden für Vernehmungen von Erwachsenen und Kindern.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt wurde in Zusammenarbeit mit den Einsatztrai-nern der Hochschule für Polizei relevant, wobei es um den Umgang mit schwie-rigen Einsatzsituationen ging. Eine empirische Untersuchung zum Einfluss verbaler Kommunikation und dabei um den Einfluss verbaler Kommunikation und äußerem Erscheinungsbild von Polizistinnen und Polizisten auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die Themen Gewalt gegen Polizei, sinkender Respekt und steigende Aggression hatten großen Einfluss auf die Aus- und Fortbildungsinhalte der Polizei des Landes.
Im Forschungs- und Lehrbereich intensivierte Prof. Dr. Hermanutz das Thema Ver-nehmung und die Unterscheidung von Wahrheit und Lüge. In Zusammenarbeit mit Kriminalisten und Juristen wurden neue Wege der Vernehmung und Glaubhaftig-keitsprüfung etabliert. Ein Trainingsleitfaden für Ermittlungen zum Thema Verneh-mung und Glaubhaftigkeit erschien jüngst in der 4. Auflage. Zahlreiche weitere Publikationen sowie Beiträge für Fachzeitschriften entstanden in Zusammenarbeit mit Kollegen aus dem Lehrbereich und Studierenden der Hochschule.
"31 Jahre an der Hochschule für Polizei vergingen wie im Fluge. Besonders Freude gemacht, hat mir vor allem die Arbeit mit den Studierenden, die ich im Ruhestand vermissen werde", so Prof. Dr. Hermanutz im Rahmen seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst, die Martin Schatz, Präsident der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg im Rahmen einer kleinen Feierstunde vornahm.
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