Falsche Polizeibeamte jetzt mit Online-Trick auf Beute aus – Fallzahlen klettern weiter

Stuttgart (ots) - Bei der Betrugsmasche "falscher Polizeibeamter" stellte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg eine neue Variante fest. Den Opfern wird vorgegaukelt, dass ihr Vermögen auf der bisherigen Bank "nicht sicher sei" oder dass deren Geld für "geheime Operationen" benötigt würde. Dann fordern die vermeintlichen Polizeibeamten ihre Opfer auf, Fernwartungssoftware auf ihren PC's zu installieren und ein onlinefähiges Bankkonto einzurichten. Mit der Fernwartungssoftware können die Täter auf den PC der Opfer zugreifen und so beispielsweise auch die Zugangs-PIN fürs Online-Banking ausspionieren. Außerdem bringen die Täter die Opfer dazu, auf dieses neu eingerichtete Konto Gelder zu überweisen. Da die Täter Zugriff auf das Online-Konto haben, können sie nun die dort vorhandenen Guthaben abziehen. Auf diese Weise haben die Gauner bereits mehrere hunderttausend Euro erbeutet.

Vor allem ältere Menschen sind seit einigen Jahren im Visier skrupelloser Betrüger, die sich am Telefon als Polizeibeamte ausgeben und es fertig bringen, dass ältere Menschen ihr Bargeld und ihren Schmuck zur angeblich sicheren Verwahrung bei der Polizei zur Abholung einfach vor die Haustüre legen oder Fremden übergeben. Trotz Ermittlungserfolgen steigen die Fallzahlen und Schadenssummen seit fünf Jahren. Intensive Präventionsmaßnahmen haben aber dazu geführt, dass aktuell 97 % der bekannt gewordenen Fälle im Versuchsstadium stecken bleiben.

Wie diese neue Variante zeigt, sind die Betrüger ideenreich und variieren ihre Methoden. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg warnt deshalb erneut vor dieser Betrugsmasche. Um sich vor falschen Polizeibeamten zu schützen, gibt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg folgende Tipps:

.	Greifen Sie das Thema im Familienkreis auf und sensibilisieren Sie 
ältere Angehörige für die Gefahren.
.	Die Polizei ruft niemals unter dem Polizeinotruf 110 an.
.	Die Polizei verlangt keinen Fernzugriff auf Ihren privaten PC.
.	Die Polizei verlangt niemals die Herausgabe von Geld oder 
Wertgegenständen.
.	Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer 
sofort auf, wenn verlangt wird, das Telefonat und die Angelegenheit 
geheim zu halten, schnelle Entscheidungen zu treffen oder Kontakt mit
Fremden aufzunehmen.
.	Geben Sie am Telefon keine Auskünfte zu Ihren persönlichen und 
finanziellen Verhältnissen.
.	Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte 
Personen.
.	Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter der 110 oder 
Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Benutzen Sie dazu NICHT die 
Rückruffunktion, da Sie sonst wieder bei dem Anrufer und Täter 
landen.
.	Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den 
Anruf. 


Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Pressestelle
Herr Haug
Telefon: 0711/5401-3012
E-Mail: pressestelle-lka@polizei.bwl.de
http://www.lka-bw.de