27.02.2019 – 13:24, Landeskriminalamt Schleswig-Holstein, Kiel (ots)
Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA) startet Anfang März mit der dritten "Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Schleswig-Holstein". Die Behörde führt damit die reprxE4;sentative Dunkelfeldstudie aus den Jahren 2015 und 2017 fort, für die Bürgerinnen und Bürger aus Schleswig-Holstein anonym zu Bereichen wie Opfererfahrung, Anzeigeverhalten, Kriminalitätsfurcht, Wahrnehmung und Bewertung der Polizeiarbeit befragt worden sind. Ziel der Umfrage ist es, Erkenntnisse aus dem Dunkelfeld zu gewinnen und diese für eine noch gezieltere Kriminalitätsbekämpfung zu nutzen.
Dazu hat das LKA in den vergangenen Tagen Ankündigungsschreiben an 25 000 Menschen ab 16 Jahren, die nach dem Zufallsprinzip aus den Melderegistern der schleswig-holsteinischen Gemeinden ausgewählt worden sind. Das Schreiben informiert über die bevorstehende Umfrage und ihren Hintergrund. Ihm folgt Anfang März ein 20-seitiger Fragebogen mit 59 Fragen zu verschiedenen Komplexen wie "Kriminalitätsfurcht" oder "Kriminalitätsbelastung". Die Teilnehmer haben vier Wochen Zeit, um die Fragen zu beantworten. Die Teilnahme ist freiwillig.
"Durch die Ergebnisse der Dunkelfeldstudien 2015 und 2017 hat die Polizei viele Erkenntnisse über das Sicherheitsgefühl und die Wahrnehmung der polizeilichen Arbeit durch die Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins erhalten," sagt Stephan Nietz, der Ständige Vertreter der Amtsleitung des Landeskriminalamtes und Projektverantwortliche. "Diese dritte Studie erlaubt uns, Veränderungen über einen langen Zeitraum zu bewerten und das polizeiliche Handeln daran zu orientieren."
Auch Dr. Lars Riesner, Diplompsychologe und Kriminologe im LKA, verweist auf die große Bedeutung der Fortschreibung: "Entsprechende Untersuchungen sind die einzige Möglichkeit, um festzustellen, wie viele welcher Straftaten tatsächlich geschehen. Und auch die Furcht vor Kriminalität in der Bevölkerung ist eine wichtige Größe, die zeitlichen Veränderungen unterliegen kann."
Der Rücklauf der zweiten Dunkelfeldstudie war 2017 mit 11614 ausgefüllten Fragebögen sehr hoch. Die Ergebnisse zeigten, dass die Furcht vor Kriminalität bei den Schleswig-Holsteinern im Zeitraum der vergangenen zwei Jahre leicht bis moderat angestiegen ist, sie sich aber nach wie vor sicher fühlen.
Die Bewertung der Polizei im Allgemeinen fiel insgesamt positiv aus und hat sich in nahezu allen untersuchten Aspekten von 2015 auf 2017 verbessert. Schleswig-Holsteiner, die Kontakt zu Polizei hatten, haben diese zunehmend als überlastet wahrgenommen. Insgesamt bewerteten die Bürgerinnen und Bürger die erlebten Polizeikontakte weiterhin überwiegend als positiv.
Zusätzlich zu den Kernfragen hat das LKA in 2017 vertiefend nach vorurteilsmotivierter Kriminalität gefragt. Hierbei geht es um Straftaten, die gezielt gegen Personen aufgrund ihrer sozialen Gruppenzugehörigkeit gerichtet sind. Dies können beispielsweise Hautfarbe, religiöser Glaube oder sexuelle Orientierung sein. Die Ergebnisse zu diesem Sondermodul werden in Kürze vorgestellt. Aufgrund der hohen gesellschaftlichen Relevanz beleuchtet das LKA in der nun startenden Dunkelfeldstudie für 2019 das Thema erneut.
Für Rückfragen und weitere Informationen ist ab sofort bis zum 05. April ein Bürgertelefon eingerichtet, das montags bis freitags von 9:30 Uhr bis 18 Uhr unter 0431/160-4949 zu erreichen ist.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Carola Jeschke / Uwe Keller
Telefon: 0431/160-4006 oder -4012
E-Mail: Presse.Kiel.LKA@Polizei.LandSH.de