Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern bringt Wörterbuch zur Polizeisprache heraus

LKA-MV: Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern bringt Wörterbuch zur Polizeisprache heraus
01.04.2019 – 08:55, Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern, Rampe (ots)

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"Der Täter entfernte sich fußläufig", "der Geschädigte erstattete aufgrund einer Autokomplettentwendung Anzeige auf der Polizeidienststelle", "auf der Bundesautobahn ist mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen" - liest man Polizeimeldungen, kommt es mitunter zu Stirnrunzlern oder vielleicht auch zu dem ein oder anderen Schmunzler. Die Sprache, die von der Polizei genutzt wird, hat nicht immer viel mit der Alltagssprache zu tun. Linguistisch betrachtet ist die Sprache der Polizei als eigene Fachsprache anzusehen.

Der Begriff "Fachsprache" bezeichnet alle sprachlichen Mittel, die in einem fachlich begrenzbaren Kommunikationsbereich verwendet werden. Fachsprachen gewährleisten somit die Verständigung zwischen den in diesem Bereich tätigen Menschen. Sie sind geprägt von Fachbegriffen, die für Außenstehende nicht bzw. nur teilweise verständlich sind. Die Sprache der Polizei ist dabei als eine besondere Form der Verwaltungssprache anzusehen. Die Verwaltungssprache ist durch eine förmliche und distanzierte Ausdrucksweise gekennzeichnet. Neben Fachbegriffen sind es vor allem auch die syntaktischen und morphologischen Besonderheiten der Verwaltungssprache, die so manchem Bürger Kopfzerbrechen bereiten. Vielen sind sicherlich schon die vielfältigen Passivkonstruktionen, Substantivierungen und Adjektivbildungen auf <-lich>, <-gemäß>, <-bar> und <-mäßig> bei offiziellen Behördenschreiben aufgefallen. Diese Besonderheiten weist auch die Sprache der Polizei auf. Daneben zeichnet sie sich durch vielerlei Fachbegriffe aus, die polizeispezifische Gegenstände und Handlungen bezeichnen.

Um diese richtig zu verstehen, bedarf es mitunter etwas Vorwissen zu rechtlichen und polizeilichen Hintergründen. Um nicht bei jedem polizeilichen Kontakt das Sicherheits- und Ordnungsgesetz Mecklenburg-Vorpommerns zur Hintergrundlektüre heranziehen zu müssen, bietet das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern (LKA MV) ab dem Sommer 2019 eine praktikable Alternative an. Denn das LKA MV beabsichtigt, ein Wörterbuch herauszugeben, in dem typische Polizei-Begriffe in Alltagssprache "übersetzt" sind. Mit dem Titel "Polizeisprache - Deutsch" lehnt sich das LKA dabei an bestehende Wörterbuchtitel an. Das handliche Taschenbuch-Format ermöglicht es zudem, das Wörterbuch jederzeit mit sich zu führen, um im Falle eines Falles auf eine Kommunikation in der Polizeisprache vorbereitet zu sein.

"Mithilfe des Wörterbuchs können uns unsere Bürgerinnen und Bürgern in Mecklenburg-Vorpommern endlich besser verstehen. Wenn unsere Kollegen vor Ort nun auf einen defekten 'Fahrtrichtungsanzeiger' hinweisen, weiß der PKW-Fahrer sofort nach einem kurzen Blick in unser Wörterbuch, dass er seinen Blinker reparieren muss", freut sich LKD Thomas Krense, stellvertretender Direktor des LKA MV.

Als Verlag konnte der renommierte Rampe Seeufer-Verlag gewonnen werden. Aus dem beigefügten PDF-Dokument kann bereits ein exklusiver Eindruck von dem Wörterbuch gewonnen werden. Der exakte Veröffentlichungstermin wird zeitnah bekannt gegeben. Vorbestellungen nimmt die Pressestelle des Landeskriminalamtes ab sofort unter presse@lka-mv.de entgegen.

Neben der Erscheinung der Print-Ausgabe arbeiten die IT-Spezialisten des LKA MV derzeit auch an einer Wörterbuch-App. Die Fertigstellung dieses mobilen Hilfsmittels ist jedoch nicht vor dem vierten Quartal 2019 zu erwarten.

Auch ist bereits ein zweiter Band von "Polizeisprache - Deutsch" in Planung, der sich ausschließlich mit polizeilichen Abkürzungen befasst.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Dr. Anna Lewerenz
Telefon: 03866/64-8702
E-Mail: presse@lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de