24.01.2020 – 18:19, Polizeipräsidium Aalen, Rot am See (ots)
In Rot am See wurden am Freitagmittag zwei Menschen verletzt und sechs getötet. Ein 26-jähriger Tatverdächtiger hat sich der Polizei gestellt und wurde noch am Tatort festgenommen. Die Ermittlungsbehörden gehen von einem Familiendrama aus.
Um 12.48 Uhr meldete sich der Beschuldigte selbst über Notruf beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Aalen und gab an, dass er soeben mehrere Personen erschossen habe. Die telefonische Verbindung mit dem Mann wurde so lange aufrechterhalten bis um 12:57 Uhr die ersten Beamten des Polizeireviers Crailsheim am Tatort eintrafen. Auf telefonische Anweisung hin begab sich der Mann vor das Gebäude und ließ sich widerstandslos festnehmen.
Hinter und in dem Gebäude wurden von den eingesetzten Beamten sechs getötete und zwei schwerverletzte Personen aufgefunden. Bei den Getöteten handelt es sich um den 65 Jahre alten Vater, die 56-jährige Mutter, zwei weitere Männer im Alter von 36 und 69 Jahren und zwei weitere Frauen im Alter von 36 und 62 Jahren, die ebenfalls in einem noch nicht gänzlich verifizierten verwandtschaftlichen Verhältnis zum Beschuldigten stehen. Außerdem wurden ein Mann und eine Frau durch Schüsse schwer verletzt; eine der Personen schwebt in Lebensgefahr. In welchem Beziehungsverhältnis diese beiden auswärtigen Personen zum Tatverdächtigen stehen, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Sowohl der Beschuldigte als auch sämtliche Opfer haben die deutsche Staatsangehörigkeit.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurden bei dem Vorfall auch zwei Jugendliche im Alter von 12 und 14 Jahren, die ebenfalls mit dem mutmaßlichen Täter verwandt sind, bedroht, aber nach derzeitigem Kenntnisstand nicht körperlich verletzt.
Der Beschuldigte ist im Tatobjekt wohnhaft und strafrechtlich bislang noch nicht in Erscheinung getreten. Er verfügte über eine waffenrechtliche Erlaubnis und war damit nach derzeitigem Ermittlungstand legal im Besitz einer halbautomatischen Pistole, 9 mm.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Es waren etwa 100 Kräfte, sowohl von der Schutz- als auch von der Kriminalpolizei, im Einsatz. Das Polizeipräsidium Aalen wurde durch Beamte des kriminaltechnischen Institutes vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg bei der Tatortarbeit unterstützt. Der Rettungsdienst befand sich mit rund 30 Einsatzkräften an der Tatörtlichkeit.
Zum Motiv und den Hintergründen der Tat liegen noch keine Erkenntnisse vor.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ellwangen und der Polizei dauern an.
Hinweis: Der Beschuldigte gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung durch ein Gericht als unschuldig.
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