Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Waldshut / Stadt Freiburg: Maßnahmen des Polizeipräsidiums Freiburg zur Bekämpfung von Motorradunfällen

Für die diesjährige Motorradsaison führt das Polizeipräsidium Freiburg Maßnahmen nach einer speziellen Konzeption durch, um die Ursachen von Motorradunfällen zu bekämpfen und gegen Motorradlärm vorzugehen.

Im Jahr 2019 kamen im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg 13 Menschen bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Motorrädern ums Leben. 197 Schwerverletzte wurden in der Unfallstatistik gezählt. Wie schon in den letzten Jahren war dabei überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache Nummer eins. Die meisten Unfälle ereigneten sich während der typischen Saison, von April bis Oktober, auf den beliebten Motorradstrecken im Schwarzwald und am Kaiserstuhl. Die höchsten Unfallzahlen gab es im Juni und im August 2019. Hinzu kommt, dass es häufig Beschwerden von Anwohnern an solchen Strecken gibt, die sich vom hohen Lärmpegel belästigt fühlen und sich von der Polizei wünschen, dass dagegen vorgegangen wird.

Die Polizei wertet sämtliche Unfalldaten aus, um Ursachen und mögliche Unfallhäufungen zu erkennen. Ziel ist es, Maßnahmen zu entwickeln, um Verletzte und Getötete im Straßenverkehr zu vermeiden und das Unfallrisiko zu senken. Die Motorradkonzeption sieht präventive Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit und Verkehrsüberwachung vor. Leider sind die Maßnahmen der Verkehrsprävention in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nur eingeschränkt umsetzbar. So mussten sämtliche Info-Stände und weitere Aktionen, bei denen mit viel Publikum zu rechnen war, abgesagt werden. Tipps und Hinweise für Motorradfahrende wird es bis auf Weiteres hauptsächlich über Pressemitteilungen und Beiträgen in sozialen Medien geben.

Die Verkehrsüberwachung hat bei der Bekämpfung von Motorradunfällen einen hohen Stellenwert. Um bei der Hauptunfallursache Geschwindigkeit anzusetzen, muss ein möglichst regelkonformes Verhalten aller Verkehrsteilnehmer erreicht werden. Daher wurden Spezialisten der Verkehrspolizei und die Beamtinnen und Beamten der örtlichen Polizeireviere in die Konzeption eingebunden. Bis zum Ende der Saison werden sie schwerpunktmäßig am Wochenende auf solchen Strecken präsent sein, die in der Vergangenheit am höchsten mit Motorradunfällen belastet waren. Dort wird gezielt kontrolliert, um insbesondere diejenigen aus dem Verkehr zu ziehen, die mit ihrem Fahrverhalten hohe Risiken eingehen und deren Fahrzeuge technische Mängel aufweisen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Geschwindigkeits- und Geräuschmessgeräte. An den Kontrollstellen werden alle Motorradfahrenden, die beanstandet werden sollen, persönlich angesprochen. Die Fahrzeuge werden hinsichtlich technischer Mängel und mutwilliger Veränderungen überprüft. In gravierenden Fällen können Motorräder auch an Ort und Stelle aus dem Verkehr gezogen werden.

Auch am vergangenen Wochenende, das für Motorradfahrende ideale Bedingungen bot, war die Polizei an den Motorradstrecken präsent. Am Pfingstmontag wurde an zwei besonders unfallträchtigen Stellen kontrolliert. Das Polizeirevier Waldkirch konzentrierte sich auf den Kandelgipfel und auf die L 101 (Biederbach). Der Verkehrsdienst Weil am Rhein kontrollierte an der L 151 bei Präg. Insgesamt waren trotz bestem Wetter an diesem Pfingstmontag verhältnismäßig wenige Motorräder unterwegs. 10 Motorräder wurden so schnell gemessen, dass ein Eintrag ins Punkteregister fällig wird. In zwei Fällen müssen die Fahrer mit Fahrverboten rechnen. Auch Straftaten wurden festgestellt: Ein Motorradfahrer besaß keinen Führerschein und bei einer Maschine war die Lesbarkeit des Kennzeichens beeinträchtigt, weil es falsch angebracht war (Kennzeichenmissbrauch). Ein Motorrad flüchtete, als es wegen zu hoher Geschwindigkeit in die Kontrollstelle gewunken werden sollte - der Halter konnte jedoch schnell ermittelt werden. Bei einer Maschine konnten technische Veränderungen nachgewiesen werden, die zu erhöhten Motorengeräuschen geführt hatten.

Von Anwohnern und Passanten wurden die Maßnahmen durchweg positiv aufgenommen. Viele Menschen kamen persönlich auf Polizeibeamte zu und bedankten sich für die Kontrollen.

Mindestens bis Oktober sind an jedem Wochenende solche und ähnliche Kontrollen an unterschiedlichen Orten geplant. Entsprechend hoch wird das Entdeckungsrisiko bei Verkehrsverstößen sein.

Tipps und Hinweise für Motorradfahrende gibt es unter https://www.gib-acht-im-verkehr.de/verkehrssicherheit/motorrad/

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