Sicherheitshinweise der Polizei zum Schulbeginn; Gurt- und Kindersicherungspflicht im Fokus der Kontrollen
07.09.2020, PP Niederbayern
Sicherheitshinweise der Polizei zum Schulbeginn; Gurt- und Kindersicherungspflicht im Fokus der Kontrollen
NIEDERBAYERN. Die bayerischen Sommerferien neigen sich endgültig dem Ende zu und für zahlreiche Schülerinnen und Schüler beginnt nun wieder - oder auch zum ersten Mal - ein neues Schuljahr. Neben einigen Herausforderungen, die die Schule mit sich bringt, steht für die Erstklässler und auch die weiteren Schüler zunächst die Bewältigung des Schulweges an. Auch wenn das Schuljahr 2020/21 corona-bedingt mit einigen Fragezeichen startet, stehen die niederbayerischen Polizeidienststellen bereits in den Startlöchern, um die Schulwegsicherheit zu überwachen. Die Kontrollen umfassen dabei insbesondere die Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht.Für Erstklässler und deren Eltern gilt es, bereits vor dem ersten Schultag den Schulweg und dabei die besonderen Gefahrenstellen und Risiken kennen zu lernen.
Folgende Tipps gibt das Polizeipräsidium Niederbayern den Eltern und Kindern an die Hand: Der Schulweg sollte möglichst schon vor Schulbeginn gemeinsam mit den Kleinsten erkundet werden. Dabei sollen den Kindern Gefahrenbereiche und richtige Verhaltensweisen aufgezeigt werden. Der kürzeste Schulweg muss nicht auch der sicherste sein. Müssen Straßen überquert werden, so sollte das möglichst an Ampelanlagen, Fußgängerüberwegen oder Fußgängerfurten, die durch Schulweghelfer abgesichert sind, geschehen. Ist das nicht möglich, so wird daran erinnert, nicht hinter Hindernissen wie beispielsweise einem Auto oder einer Hecke auf die Fahrbahn zu treten. Kleidung und Schulranzen sollen auffällig und hell sein – das erhöht die Wahrnehmbarkeit. Reflektierende Elemente auf der Kleidung oder den Schultaschen stellen vor allem in der dunklen Jahreszeit eine sinnvolle Ergänzungen dar. Der Weg zur Schule soll geplant und rechtzeitig angetreten werden, da Zeitdruck die Aufmerksamkeit der Kinder vermindert und somit auch das Unfallrisiko erhöht. Die Nutzung von Handys stellt durch die Ablenkung vom Verkehrsgeschehen eine enorme Gefahrenquelle im Straßenverkehr dar. Das Mobiltelefon sollte auf dem Schulweg im Schulranzen bleiben. Gleiches gilt Kopfhörer, die die eigene Wahrnehmung im Verkehr erheblich beeinflussen können. Schulanfänger sollten grundsätzlich zu Fuß zur Schule gehen und zunächst nicht mit dem Fahrrad fahren. Noch weniger geeignet sind Tretroller, Rollerskates, Skateboards oder gar elektrobetriebene Gefährte!
Besonderer Blick auf Sicherungseinrichtungen
Werden Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht oder abgeholt, so ist auf die vorschriftsmäßige Sicherung von Fahrern und Mitfahrern zu achten. Die Polizei überwacht in den ersten Schultagen an stark befahrenen Schulwegen wie auch vor Schulen und Kindergärten besonders die Gurtmuffel. Die Schutzwirkung des Sicherheitsgurtes ist hinreichend belegt. Dennoch zeigt die Unfallstatistik immer wieder, dass viele Verkehrsteilnehmer den Gurt nicht oder nicht richtig anlegen. Die Fahrzeugführer sind hier in der Pflicht, für eine vorschriftsmäßige Sicherung ihrer kleinen Mitfahrer zu sorgen. Wenn Fahrgemeinschaften gebildet werden, soll bereits im Vorfeld das korrekte Verhalten im Auto gelernt werden, um das Ablenkungspotential betroffener Elterntaxis möglichst gering zu halten. Dass nur so viele Kinder, wie Sitzplätze und Sicherheitsgurte vorhanden sind, transportiert werden dürfen, sollte selbstverständlich sein, sei aber an dieser Stelle ergänzend ebenfalls erwähnt.
Verhaltensregeln an Bushaltestellen: Bushaltestellen sind keine Spiel- und Sportplätze! An den Haltestellen nicht drängeln und auf ausreichenden Abstand zum heranfahrenden Bus achten. Niemals vor oder hinter dem haltenden Bus über die Straße laufen, sondern warten bis der Bus die Haltestelle verlassen hat. Vorsicht beim Ein-und Aussteigen! Ein kleiner Spalt zwischen Bus und Bushaltestelle kann schnell zur Gefahr werden.
Unfallgeschehen auf dem Schulweg
Wie wichtig es ist, Kinder mit ihrem Schulweg vertraut zu machen und altersgerecht an eine sichere Verkehrsteilnahme heranzuführen, zeigt die jährliche Bilanz der Schulwegunfälle. Trotz grundsätzlich positiver Tendenzen, musste die Polizei im Schuljahr 2019/20 immer noch 28 (-31,7%) Schulwegunfälle mit 31 (-38%) verletzten Schülern aufnehmen. Zu tödlichen Unfällen kam es glücklicherweise nicht, jedoch wurden drei (-62,5%) Schüler schwer verletzt. Damit konnten in allen Bereichen positive Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Auf diesem Trend möchte die Polizei Niederbayern auch dieses Jahr aufbauen und ihren Beitrag zu einem sicheren Schulweg leisten. Die Polizei Niederbayern wünscht allen Schülerinnen und Schülern einen guten und sicheren Start in das neue Schuljahr!Medien-Kontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Pressesprecher, Maximilian Bohms, POK, 09421/868-1013